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Queer Icons: 5 queere Vorbilder aus der Popkultur

Egal ob im Reality-TV, in der Popmusik oder auch in Videogames: während man früher mit der Lupe danach suchen musste, findet man heute in allen Bereichen der Popkultur queere Menschen, die für mehr Repräsentation sorgen und damit auch zu Vorbildern werden. FMqueer präsentiert fünf „Queer Icons“.

von David Riegler

1. Lil Nas X

Zuerst Cowboy sein, dann twerken in der Hölle – Lil Nas X hat einen der krassesten Imagewandel der letzten Jahre hingelegt. Mit dem Song „Montero (Call me by your Name)“ hat er mit seinem Cowboy-Image gebrochen und von da an seine Musik mit queeren Referenzen und Lebensgeschichten vollgepackt. Er strippt in die Hölle, twerkt auf Satans Schoß oder tanzt im neuen Video zu „Industry Baby“ mit einem Dutzend nackter Männer in der Gefängnisdusche. Der Backlash folgt immer auf dem Fuß: homophobe Vereine und konservative Gruppen haben sich seit seinem Coming-Out auf Lil Nas X eingeschworen und bombardieren ihn mit Kritik und Hassbotschaften. Bei seinem letzten Video wurde ihm sogar vorgeworfen, er würde das Bild des schwarzen Mannes „entmaskulinisieren“. Doch Lil Nas X nimmt das alles mit Humor. Auf TikTok und Twitter macht er sich regelmäßig über die Doppelmoral der Gesellschaft lustig, reagiert völlig entspannt und packt in jeden neuen Song noch mehr queere Symbole und Referenzen.

2. Miley Cyrus

Für FMqueer-Redakteurin Alica Ouschan ist Miley Cyrus aus mehreren Gründen eine „Bicon“, also eine Ikone der Bi-Community: „Sie spielt mit Androgynität, mit Geschlechterbildern, mit dem Madonna/Whore Complex und supportet die Community.“ Miley Cyrus hat sich immer wieder für die Rechte der queeren Community stark gemacht, sich schon als 16-Jährige für die gleichgeschlechtliche Ehe ausgesprochen und eine gemeinnützige Organisation gegründet, die vor allem LGBTIQ-Obdachlosen hilft, die wegen ihrer sexuellen Orientierung oder ihrer Geschlechtsidentität ihr Zuhause verloren haben. Sie teilt das Schicksal vieler bi- und pansexueller Menschen, in der Öffentlichkeit nicht immer als queer verstanden zu werden, aber das hält sie nicht davon ab, ein lautes und stolzes Mitglied der Community zu sein.

3. RuPaul

RuPaul ist die wahrscheinlich erfolgreichste Dragqueen der Welt und ein queeres Idol seit den frühen 90ern. RuPaul hat es geschafft, mit viel Humor und einer gewissen Leichtigkeit über Themen der queeren Community aufzuklären, und zwar in High Heels und Make-Up. Egal ob durch Musik, Fashion oder als TV-Host: RuPaul hat unzähligen queeren Künstler*innen den Weg geebnet. Die Show „RuPaul‘s Drag Race“ ist nicht nur eines der erfolgreichsten Reality-TV-Formate, sondern auch eine wichtige Plattform für queere Künstler*innen weltweit. Mit jeder Staffel schaffen es mehr queere Menschen in die Öffentlichkeit, und nicht selten werden auch ernste Fragen der Community einem breiten Publikum eröffnet. RuPaul ist nicht nur ein Marketing-Genie, sondern auch eine der wichtigsten queeren Figuren der Popkultur.

4. Conchita Wurst a.k.a Tom Neuwirth a.k.a WURST

Natürlich gibt es auch in Österreich zahlreiche queere Vorbilder - besonders hohe Wellen hat der Künstler Tom Neuwirth geschlagen. Schon in der ersten Folge von FMqueer haben uns zwei Lehrer*innen bestätigt: Der Auftritt von Conchita Wurst beim Song Contest hat dafür gesorgt, dass Schüler*innen in ganz Österreich sich plötzlich mit Queerness beschäftigt haben. Hier und auch in der ganzen Welt hat Tom Neuwirth Gespräche möglich gemacht, die vorher ein Tabu waren. Tom Neuwirth ist ein queeres Vorbild, weil er von seinem ersten Starmania-Auftritt im Jahr 2006 bis heute immer zu sich und zur queeren Community gestanden ist und nebenbei auch noch großartige Musik gemacht hat.

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Hier geht’s zum Plauderpodcast FMqueer

5. Robert aus Taxi Orange

Noch bevor Tom Neuwirth bei Starmania war, gab es Taxi Orange: eine Reality-TV-Serie aus dem Jahr 2000, in der es bereits in der ersten Sendung ein Coming-Out von Kandidat Robert Höchtl gab, der generell nur „Mama“ genannt wurde. Für FM4-Redakteur Philipp Emberger hat Taxi Orange damit eine Lanze für die queere Community gebrochen: „Ich glaube, das war für viele Personen das erste Mal, dass sie einen schwulen Mann im Fernsehen in Österreich gesehen haben.“ Es gab zwar auch schon davor queere Menschen auf dem Bildschirm, aber es liegt in der Natur des Reality-TV die Dinge eindeutig zu benennen und zu thematisieren. Mit seiner Offenheit und seinem Humor war Robert schon damals ein queeres Vorbild.

Taxi Orange Szenenfoto

ORF/Hans Leitner

Szenenbild aus Taxi Orange mit „Mama“ Robert Höchtl in der Mitte

In der aktuellen Folge von FMqueer sprechen Alica Ouschan und David Riegler gemeinsam mit FM4-Filmredakteur Philipp Emberger über queere Vorbilder in Film, TV, Musik und Games. Hier zu hören:

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