FM4-Logo

jetzt live:

Aktueller Musiktitel:

Rahel

Susanne Herresthal

fm4 soundpark weekly

Neues von RAHEL, Alicia Edelweiss, Fuzzybrains, Vague u.v.m.

Wir starten musikalisch sanft in den Herbst, und Herbst heißt auch immer Waves Vienna Festival-Zeit. Vorfreude und die österreichische Musikwoche im Überblick.

Von Lisa Schneider

Kaum sind die einen glorreich zu Ende gegangen, haben wir schon die nächsten für euch parat: die FM4 Private Sessions mit Buntspecht waren ein herzerfrischender Erfolg, Texta werden mit ihren Wohnzimmerkonzerten genau da anknüpfen. Alle Infos, wie ihr euch die drei Musiker und ihr neues Album nach Hause holen könnt, findet ihr hier.

Die gute Livemusik im Herbst, da dürfen die drei schönen Wörter Waves Vienna Festival nicht fehlen. Das Showcase-Festival findet einmal mehr im und um das Wiener WUK statt (auch eine Kirche ist eine tolle Location!), und zwar von 9. bis 11. September. Zwischen die internationalen mischen sich wie immer auch sehr viele nationale Acts, und genau darum wird es auch im dieswöchigen FM4 Soundpark am Donnerstag gehen: Wir haben für euch eine Spezialstunde vorbereitet, in der wir euch die österreichischen Musiker*innen und Bands vorstellen, die ihr am Waves Festival nicht verpassen solltet. Los geht’s wie immer ab 19.00.

Und sie wird ganz oben auf der Empfehlungsliste stehen: RAHEL ist eine junge Wiener Musikerin, die mit ihrer ersten Single „TappTappTapp“ diese Woche gleich mal in die FM4 Charts einsteigen wird. Sie kombiniert nämlich sehr gut musikalischen Retro-Chic mit entzückend scharfer Zunge, Klugheit ist hier nicht mit Naivität zu verwechseln. To watch!

Die Musikvideoauswahl der Woche:

Alicia Edelweiss - „Dreck“

„Ich geh immer barfuß in den Wald / damit ich die Erdenergie aufsaug’“ singt Alicia Edelweiss zu Beginn ihres ersten deutschsprachigen Songs. Also back to the roots im Wortsinn, hier werden der Dreck, der Gatsch, die Lacken in den Lichtungen und das ganz Ursprüngliche erforscht und zelebriert. Alicia geht dahin, wo die Brombeerstacheln kratzen und die Brennnesseln eben brennen, die Ameisen zwicken und die Blutegel gegebenenfalls saugen.

Der abgenützte Sager „eins mit der Natur“ kriegt hier einen neuen, überzeichneten Anstrich, die Stimme darf dann auch mal knicken und kippen. Man stellt sich vor, dass Alicia im selben Moment eben gerade ein Ast gestreift hat. Die musikalische Rafinesse wird einmal mehr schlicht aus dem Akkordeon gekitzelt, kein Schnickschnack, oder vielmehr, kein Dreck klingt besser.

fuzzybrains - „Pure“

Manche Bands verraten sich schon mit ihrem Bandnamen, fuzzybrains, ein neues Duo, gehört dazu. „Pure“ heißt die erste Single, die sich hineinschmiegt in die Ecke zurückhaltender, leicht verwaschener Gitarrenpop. Zwei Stimmen waren schon oft eine gute Idee, und sie sind es auch hier: Besungen werden kleine, gute Momente im Leben, die an das große, schöne „pure“ so gar nie ganz heranreichen können. Spätsommernachdenksoundtrack für Freund*innen von Rhye oder Zero 7, es muss nicht immer die volle Dröhnung sein.

hello mina - „You and me“

So hätte ein Lied von Josh Homme früher vielleicht auch mal begonnen. hello mina heißt die Band, und das Stück „You and me“. Es ist natürlich ein Liebeslied, aber es ist auch ein Lied über die Suche nach dem eigenen Platz im Leben. Gravitationsfelderforschung.

hello mina, das sind Dominik Hofstädter, Jakob Braun und die ursprünglich niederländische Musikerin Elsbeth Bland, die mit ihrer dezenten, aber Zauberstimme eine ganz eigene Mystik über die Lieder legt. Ja, Lieder: Ein ganzes Album von hello mina ist soeben erschienen, ihr müsst euch also nicht mit diesem einen Song zufrieden geben.

Vague - „Far Away“

Es ist die Kolumne der Entschleunigung heute, und da müssen die Hauptverweigerer der Geschwindigkeit dabeisein, Vague aus Wien und Berlin. Wieder so ein Joy Division-Einstieg, der dann vom Bass aber gleich in die Breite übergeht. Geschrieben wird bei Vague ja bandintern queerbeet, diesmal ist Konstantin Heidler wieder an Gesang, Mikro und Gitarre vertreten. Der erarbeitet für sein Soloprojekt Earl Mobley (schon wieder ein Tipp fürs Waves-Festival!) bestens verschmuste Gitarrenlieder und hält es auch für und bei Vague so. „Far Away“ ist Augenzumachen und nochmal Wegdämmern, ist ein bisschen Zukunftszweifel, ist ein wunderbares Abschiedslied.

Auch noch gut und gut zu wissen

  • Herbst ist super, ein paar Sommertage wären aber schon auch noch fein gewesen. ANGER sehen das genauso, letzten Freitag haben sie deshalb ihre Single „Sommer in Wien“ veröffentlicht. Es gibt da so süße Zeilen wie „Es riecht nach Schokolade hier in meiner Straße“ zu hören, ein Lied wie ein Eis to go.
  • „Uh Tata!“ nennt der Grazer Slackerprinz Johnny Batard seine EP, die „an das letzte Album anknüpft“. Anspieltipp ist gleich mal die erste Nummer, die groß tönt, aber dann eh auch alles hält: „Something Clever“.

FM4 Soundpark Weekly

In dieser wöchentlichen Rubrik servieren Lisa Schneider und Andreas Gstettner-Brugger musikalische Häppchen aus Österreich. Neue Bands und Songs, Videos und Konzerthighlights quer durch den stilistischen Gemüsegarten.

  • Die Wiener Rapperin Verifiziert hat sich mit eh schon immer BFF und Producer Florida Juicy und zusätzlich diesmal mit Longus Mongus zusammengetan, das Lied heißt „Rotkäppchen“. Da werden Mimosas gekippt, durch den Kiez gestreunt, irgendjemand ist verliebt und es geht tatsächlich nicht um das Märchen, sondern um den Sekt. Auch gut!
  • Mimosas wirds eventuell auch zu einer ganz besonderen Feier am 3. und 4. September geben: das Wiener Label Siluh holt endlich den Geburtstag nach, der Titel heißt dann eben „15+1 years of Siluh Records“. An beiden Abenden - am Freitag im WUK, am Samstag im Posthof - kümmern sich Culk und Dives um die labeleigenen Geburtstagsständchen.
  • Die Musik für den langsamen Nachhausespaziergang nach der Party kommt diese Woche vom Wiener Musiker Transient Lines: „If You’re Afraid“ ist prickelnd-schön runterkühlend.
  • Immer schön, wenn sich sehr gute Menschen zusammentun: Eli Preiss und AZE waren gemeinsam im Studio und haben mit „Alles was du mir gibst“ ein Lied oder vielmehr einen smoothen Abgesang auf die abgebrannte Liebe geschrieben. Beide werden ebenfalls am Waves Vienna Festival nächstes Wochenende auftreten.
  • „Die letzten Jahre rinnen durch die Finger / die schönen Tage bleiben mir für immer“ - vielleicht lässt sich das Altern so in seiner positivsten Form beschreiben bzw. zum Song umformen. Credits gehen raus an PIPPA.
  • Im FM4 Soundpark am Donnerstag waren Leyya mit neuer EP im Gepäck zum Interview zu Gast, Bibiza ist noch immer unser sehr guter FM4 Soundpark Act im August und außerdem gab es neue Lieder von unter anderem Joe Traxler, Löwelöwe oder Verifiziert zu hören.
  • Und in der Soundpark-Nacht am Sonntag mit Clemens Fantur haben wir ein ausführliches Interview mit Pale Male (wieder Thema Soundpark-Act: Sie lösen Bibiza im Monat September ab!) gehört, ebenso wie das Buntspecht-Liveset vom heurigen Popfest und die neuesten Releases von unter anderem Demuja oder Gazal.

Aktuell: