„Humankind“: Von der Steinzeit in die Zukunft!

Explore, Expand, Exploit & Exterminate. Das rundenbasierte Spiel „Humankind“ wandelt in den Spuren von „Civilization“, dem Platzhirsch im 4X Genres.

Von Chris Stipkovits

Der Traum, eine Kultur nach den eigenen Vorstellungen und Wünschen zu gestalten und groß werden zu sehen, kann in „Humankind“ wahr werden. Ganz am Anfang des Aufbauspiels „Humankind“, ein paar tausend Jahre vor Christi Geburt, hat man allerdings nur ein paar kleine Einheiten, die planlos auf der Karte umherlaufen. Von oben betrachtet man das Geschehen: Mehr als drei Hexagonfelder können die Späher pro Runde nicht laufen, dafür hat man aber viel Zeit, um sich die Karte genauer anzusehen, und so einen guten Platz für die erste Stadt zu finden.

Das passende Terrain für die Stadt auszuwählen, ist gar nicht so einfach und muss wohlüberlegt sein. Ein Fluss ist praktisch, denn so können Transporte schneller vonstatten gehen, eine Anhöhe wirkt sich positiv auf die Verteidigung der Stadt aus.

Während man in der ersten Stadt noch die ersten Bezirke baut, zum Beispiel einen Wissenschaftsbezirk zur Entwicklung eines Kalenders oder ein Industrieviertel, um der Stadt Basics wie etwa Töpferei zu ermöglichen, wird die Karte automatisch von den Aufklärer-Einheiten erkundet. Trifft man auf die erste konkurrierende Kultur, dann startet neben dem Aufbau der Städte und Infrastruktur ein weiteres Kernelement in „Humankind“: Die Diplomatie.

Von der Steinschleuder zur Atomrakete

Als digitaler Diplomat können nicht nur Allianzen geschlossen werden oder Handelsbeziehungen geknüpft, auch Kriegserklärungen gehören zum Alltag in „Humankind“. Die Einheiten kämpfen am Anfang noch mit Stöcken und Steinen, spätestens mit der Erfindung des Schießpulvers geht es richtig ab. Es wird wild geschossen, Außenposten werden angegriffen, Städte brennen. Und dabei sind wir noch nicht mal in das Zeitalter vorgestoßen, in dem Panzer auf die Infanterie schießen oder Düsenjets und Artillerie aus sicherer Entfernung Geschosse abfeuern. Die Angriffe kann man allerdings schon ein paar Runden vorher entdecken, sofern man ein paar Satelliten im Orbit hat.

Als letzter Ausweg bleibt immer noch das Abfeuern eines nuklearen Sprengkörpers, oder man setzt doch auf Diplomatie.

Bis man all diese Technologien in „Humankind“ zur Verfügung hat, vergehen mehrere Dutzend Runden. Der „Technologiebaum“ ist groß, es gibt viel zu erforschen, und damit ist auch nicht genug. Für die Zivilisation muss auch ein Glaube gewählt werden. Je nachdem, welche Richtung man einschlägt, kann diese auch radikalisiert werden.

Es gibt viel zu tun in „Humankind“, und für Einsteiger des Genres gibt es dafür gute Tutorials. In die muss man sich allerdings reinknien, und das auch wollen. „Humankind“ ist sicher kein Spiel für nebenbei, sondern für Enthusiast*innen.

Meilensteine: The way to go

Hier hat man in „Humankind“ die Auswahl, in welcher Disziplin man den anderen Kulturen voraus sein will, und die Meilensteine erfüllen, die einen Aufstieg ermöglichen. Vielleicht als angesehener Diplomat? Eine Kultur, die humanoide Roboter für einfache Arbeiten einsetzt, oder durch Handel zu Ruhm und Glanz emporsteigt. So hat wohl jedeR Spieler*in in „Humankind“ einen Platz – wenn man dafür die notwendige Zeit aufwenden kann und will. Belohnt wird man damit, dass man sehen kann, wie man über tausende Jahre hinweg die eigene Kultur nach seinen eigenen Wünschen und Vorstellungen gestaltet, die immer komplexer werdenden Städte zusammenwachsen sieht und vielleicht sogar eine Erkundungsmission zum Mars startet.

Humankind auf Twitch

Wer jetzt Lust auf „Humankind“ bekommen hat: Wir spielen in der FM4 Spielekammerl-Show, unserer Sendung auf Twitch, heute, Donnerstag, 2. September 2021 Humankind. Um 17.00 Uhr geht es los, schaut vorbei - ich freue mich. Später geht es in die finale Phase von „Detroit: Become Human“ - in dem Spiel geht die Menschheit einen ganz anderen Weg.

Stream verpasst?

Das ist kein Problem. Den gibt es hier zum Nachsehen.