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Salami Sux

Salami Sux

fm4 soundpark weekly

Neues von SALAMI SUX, Mavi Phoenix, eerah und vielen mehr

Pink Floyd und Surf Curse, Oasis und Jacuzzi Boys. Die österreichische Musikwoche ist höchst inspiriert und inspirierend.

Von Lisa Schneider

Es ist Herbst, wenn sich die zu besprechenden Releases bzw. Musikveranstaltungen von rechts und links aufdrängen. Gut so. Das Waves Vienna Festival startet am Donnerstag einmal mehr als das größte europäische Showcase-Festival (meaning: Dort entdeckst du genau die neuen Bands, von denen du bisher noch nicht wusstest, dass sie dein Leben bereichern werden) im und um das Wiener WUK herum. Wir haben im letzten Donnerstags-Soundpark eine Spezialstunde mit Livemusik-Tipps dazu gestaltet und das alles auch online für euch hier zusammengefasst.

Ebenfalls am kommenden Donnerstagabend, am 9. September, findet auf ORF 1 die große Gala zur Verleihung der Amadeus Austrian Music Awards statt. Moderieren wird wieder Conchita WURST. Und eins darf schon vorab verraten werden: Der Award für das Lebenswerk 2021 geht an die steirische Band Opus. 48 Jahre Bandgeschichte wollen gefeiert sein, wir gratulieren, Live bleibt Life. Lasst euch diese Perle aus dem Jahr 1985 nicht entgehen:

Die Musikvideoauswahl der Woche:

SALAMI SUX - „Be so cool“

Wieso ein Album rausbringen, wenn man zwei Alben rausbringen kann. An dieser Stelle habe ich schon einmal das Projekt Salamirecorder erwähnt. Dahinter steckt Felix Schnabl, der sich die Haare gern zum Vokuhila schneidet, eine Büroklammer ins Ohr klappt und unter all der guten Gitarrenverzerrung eigentlich auch ein sehr passabler Sänger ist. Die Krönung aber ist der Spirit: Gemeinsam mit Matthias Nimpfer und Thomas Kern hat er sich zu SALAMI SUX zusammengetan.

Alles hat in St. Pölten begonnen, mittlerweile hat man auf einem kleinen, aber feinen Label in Deutschland (Topsy-Turvy Records Germany) gezeichnet. Und da erscheinen jetzt auch besagte zwei Platten, grell und bunt und limitiert, wie es sich bei diesem herrlich melodischen Krach anbietet. 70ies-inspirierte Ungetüme, die gute Räudigkeit, Surf und Punk und Rock’n’Roll. Für Freund*innen guter Bands wie Jacuzzi Boys oder Surf Curse. Endlich wieder nichts blank poliert: Blinde Leidenschaft für die Stromgitarre pendelt es da zwischen Nostalgie und jugendlicher Abreißwut.

Mavi Phoenix - „Leaving“

Vielleicht war jemand ebenfalls am Popfest 2021 in der Arena Wien dabei, beim glorreichen Homecoming-Gig von Mavi Phoenix. Dann hat der oder die auch schon „Leaving“ live gehört. Es war, wie Mavi Phoenix erzählt, das allererste Lied, das er in der neu ertasteten Musikrichtung (weniger Beats, mehr Gitarre) geschrieben hat.

Da channelt jemand seine inneren Gallagher-Brüder, weil wie in der Mode kommt auch in der Musik alles (Beste?) immer wieder. „Leaving“ ist natürlich ein Liebeslied inklusive Songwriting-Gespür on point. Anders kann man es nicht beschreiben, wenn etwa der Drum-Einsatz in genau der Sekunde stattfindet, in der man ihn sich wünschen würde.

eerah - „comedown“

Es gibt viele Lieder über den Angstmoment, kurz bevor eine Beziehung sich in etwas Ernstes verwandelt. Die in Wien formierte Band eerah hat jetzt aber - danke, endlich! - ein Lied über den Moment nach dieser Angst geschrieben. Es heißt „comedown“ und die Protagonist*innen sind entweder sehr naiv oder sehr mutig - und wagen es.

Sieben Minuten dauert „comedown“, und das ist eine gute Zeit, sich auch gleich einmal im Bandoeuvre zu orientieren: Wer musikalische psychedelic Trips mag, wird sich nicht mit einer Sekunde weniger zufrieden geben. Die Band hat gemeinsam gern Pink Floyd und all die anderen großen Sphären-Denker gehört, bei denen sich die Melodieideen zum Gefühlsspaziergang verwaschen. eerah veröffentlichen demnächst ihr erstes Album.

ELIS NOA - „Always Been You“

„This song is about accepting ourselves for who we are and loving us as we are. We all carry this genuinity within us since our childhood but often forget about it. So we crave acceptance from the outside world, from our families, friends and lovers“, schreiben ELIS NOA über ihr neues Lied „Always Been You“. Es geht weiter mit der Zeile: „Cause first love should be self love“.

Wir haben in der letzten Zeit viele Lieder in diesem Kontext gehört, was nicht heißt, dass es deren schon genug gibt. Außerdem und wie immer nutzen Elis Noa ihren eigene Twist, an die Sache heranzugehen. „Always Been You“ ist ein sanfter Up-Beat-Song aus dem sonst eher entspannten Bandkatalog, der das damalige und das jetzige Ich direkt anspricht. Ein Versprechen an das Selbst, als Zugehörigkeitsbeweis für immer, weil was hält sonst schon ein Leben lang.

Resi Reiner - „Ich will nach Italien“

Wenn ein Lied nach den ersten Sekunden schon an „Be My Baby“ von The Ronettes erinnert, hat es einen Platz in der Kolumne verdient. Der gute Rausschmeißer dieser Woche kommt von Resi Reiner. Es ist vielleicht kein Seelenpflaster, weil naja, Urlaub vorbei. Aber immerhin gibt’s da ja noch den tröstenden Ansatz: We’re all in this together.

Auch noch gut und gut zu wissen

  • Gefühlsgewitter in Albumform: So muss es im besten Fall sein. Als Jelka hat das ehemalige Mastermind von Dust Covered Carpet, Volker Buchgraber, via Siluh Records sein erstes Solo-Album, es heißt „Hold Sand“. Für Freunde von Destroyer, Perfume Genius oder den melodiöseren Ausflügen der Dirty Projectors.
  • Euch fehlt die Playlist für die Partyzeit zwischen zwei und vier Uhr früh? Hört mal in die erste EP des neuen Duos Wiener Planquadrat hinein.
  • Endlich wieder Bram Stoker! Wallners haben mit „Dracula“ ihre eigene Vampirgeschichte aus der großen Saga gemacht. Gruselschön und bald auch mit Video.

FM4 Soundpark Weekly

In dieser wöchentlichen Rubrik servieren Lisa Schneider und Andreas Gstettner-Brugger musikalische Häppchen aus Österreich. Neue Bands und Songs, Videos und Konzerthighlights quer durch den stilistischen Gemüsegarten.

  • „I want my songs to be your partners in crime whenever you need them - on happy days, sad days, when you’re angry, when you’re feeling alone, confused, loved ...“. Gut gesagt, gutes Lied: Nnoa mit „Bye Bye“.
  • „You’re all around me“: „Girl“ von Jaeyn ist ein Lied Marke sexy, aber nicht nur darum geht’s. Gemeinsam tanzen ist vor allem am besten dann, wenn man verliebt ist.
  • Das ist schon alles ein bisschen düster, aber wieso mal nicht hineingraben in Bass und die ein- oder andere Gitarrenwand: HOLM mit „Shadow“.
  • Mit ihrem Lied hat sie den zweiten Platz beim heurigen FM4 Protest Songcontest belegt, jetzt war die Wiener Singer-Songschreiberin NELAVIE im Studio und hat eine neue Version von „Teilzeit Feminist“ aufgenommen. Inklusive sommerlich-schönem Video und zerrinnendem Eis. Einfach mal in Kleidern duschen gehen.
  • „Alle sind entspannt in dem Park, den ich von früher kenn“ - geschmeidige Beats tröpfeln zur kleinen Wien- und Freundeshommage. „Double Coup“ von NIKE101 ist auch als Video erschienen.
  • Während du dir ein Lied anhörst, hat Eli Preiss fünf neue geschrieben. Was will man da anderes sagen als: Läuft. „Nimmasatt“ heißt die aktuellste unter den vielen (gemeinsam mit makko), und für Oktober ist jetzt auch eine EP angekündigt.
  • Weil französische Liebesgeständnisse immer besser klingen als andere: „Oui Oui“ von Hikee Bikini.
  • Und was zum Schluss, wenn nicht ein bisschen Emo-Rap: Träum Schön ist neu im österreichischen Musikzirkus und lässt mit „Mein Ende“ gleich schon die ganz große Portion Liebeskummer da.
  • Im FM4 Soundpark am Donnerstag gab es besagte Spezialstunde zum Waves Vienna Festival zu hören - inklusive Musik ausgesuchter österreichischer Acts, die am kommenden Wochenende im und um das Wiener WUK zu sehen sein werden. Außerdem hat Clemens Fantur unseren neuen FM4 Soundpark Act im September - Pale Male - vorgestellt und wir haben die exklusive Premiere von Mavi Phoenix’ neuer Single „Leaving“ gefeiert.
  • In der Soundpark-Nacht am Sonntag mit Clemens Fantur gab es Musik Marke laid-back von Brenk Sinatra, Kruder & Dorfmeister und Pale Male und anderen zu hören.

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