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Festival-Logo der 78. Filmfestspiele von Venedig

APA/AFP/Miguel MEDINA

Venice Film Festival 2021 - normal ist das nicht

Seit mindestens eineinhalb Jahren ist (nicht nur, eh klar) die Film- und Kinowelt im Covid-Ausnahmezustand. Die ganze Kinowelt? Nein! Eine kleine, von unbeugsamen Filmfans bevölkerte Insel hört nicht auf, der Pandemie Widerstand zu leisten. Venedig ist das einzige der großen Filmfestivals, das ohne Unterbrechung, Verschiebung oder Verstreamung weitermacht.

Von Gini Brenner aus Venedig

Dabei konnte man sich auf die Erfahrung des Vorjahrs stützen – auch 2020 gab’s ja schon Venedig, Covid Edition: Temperaturkontrollen an allen Eingängen zum Festivalgelände, überraschend streng kontrollierte Maskenpflicht, und vor allem kein Anstellen mehr für die Pressevorführungen – alle Tickets müssen vorher reserviert werden, mit Abstand dazwischen. Und ohne Grünen Pass kommt man heuer überhaupt nirgends mehr rein. Zumindest offiziell.

Kinder, Hunde, schöne Nasen

Mut und Beständigkeit haben sich ausgezahlt: Nach einem sehr vorsichtig bestückten Line-up im Vorjahr geht’s 2021 wieder so richtig in die Vollen, und das nicht nur was die Filme, sondern auch die Star-Attendance betrifft.

Milena Smit, Pedro Almodovar und Penelope Cruz posieren

APA/AFP/Miguel MEDINA

Eröffnet wurde mit Pedro Almodóvars „Madres paralelas“ – ein Mutter-Kind-Geschichts-Liebes-Geschichtsaufarbeitungsdrama mit Penélope Cruz in der Hauptrolle, einer gewohnt wunderbaren Rossy „Diese Nase!“ de Palma, und viel zu vielen Handlungsebenen. Was für Fans. Genauso wie der Neue Jane Campion: „The Power of the Dog“, die Verfilmung von Thomas Savages Western-Roman. Ich bin Fan, daher fand ich die wüste Geschichte über ein ungleiches Brüderpaar in der Pampa recht wunderbar, mit all ihren großartigen Anspielungen auf Film- und Literaturgeschichte. Allen anderen bleibt immer noch Benedict Cumberbatch nackig, ist ja auch net nix. Dass Kirsten Dunst im letzten Moment die weibliche Hauptrolle von Elizabeth Moss übernehmen musste, ist aber schmerzlich spürbar.

The Masked Stars

Wie gesagt, Stars stehen auch schon jede Menge herum – wird Zeit für ein bisschen Namedropping, no? Alsdann: Bereits gesichtet wurden, ohne Anspruch auf Vollständigkeit, Jennifer Lopez, Heidi Leni Klum, Helen Mirren, Zoe Saldana, Kate Bosworth, Vin Diesel, Adriana Lima, Kirsten Dunst. Jim Roth, Penelope Cruz, Timothee Chalamet, Matt Dillon and Maggie Gyllenhaal, Bong Joon Ho, Sarah Gadon, Chloe Zhao, Doja Cat, Bebe Rexa, Megan Thee Stallion, Jennifer Hudson – und die Kardashians, yay! Also nicht nur die Vertreter:innen von Jury und Filmprogramm, sondern auch die üblichen internationalen Adabeis trauen sich wieder aus ihren Luxus-Löchern. Die Masken werden eh nur fürs Foto abgenommen, und in den 5-Sterne-Hotels fällt Social Distancing platztechnisch gar nicht schwer.

Spencer & Spice

Und das Filmprogramm? Schaut super aus, zumindest im Vorhinein. Zu den geplanten Höhepunkten gehört natürlich Denis Villeneuves „Dune“, die Neuverfilmung des Sci-Fi-Romanklassikers, diesmal mit Timothée Chalamet in der Rolle, die Kyle McLaughlan in der David-Lynch-Version gespielt hat – und Zendaya spielt auch mit, kann ja nur gut werden! Ebenfalls viel Wind gemacht wird um Pablo Larrains „Spencer“, in dem Kristen Stewart Prinzessin Diana spielen wird – eine Gegen-den-Strich-Besetzung, auf die ich unglaublich neugierig bin. Update folgt. Ebensolches zu Ridley Scotts In-jeder-Beziehung-Mittelalterfilm „The Last Duel“ mit Matt Damon (!) und Ben Affleck (!!), und als Gegenthese „The Bad Batch“-Berserkerin Anna Lily Amipours „Mona Lisa and the Blood Moon“.

Filmstill aus "Dune"

Warner

„Dune“

Und jetzt, meine Lieben, stell ich den Prosecco weg und begeb’ mich aufs Boot Richtung Kino – jetzt gibt’s noch Maggie Gyllenhaals Regiedebüt „The Lost Daughter“, eine Verfilmung eines Romans von Elena Ferrante, mit Olivia Colman, Dakota Johnson, Dagmara Dominczyk und Alba Rohrwacher. I love the smell of Estrogen in the Evening.

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