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Szenenbild "Titane"

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Slash filmfestival

Gory Gory Halleluja!

Willkommen am Slash Filmfestival: Wo Frauen Sex mit Autos haben, Kinder mit Lammköpfen zur Welt kommen und die Natur zurückschlägt. Folk Horror, horrorfolks und Genrekino, das nicht zwischen den Stühlen sitzt, sondern die Stühle gesprengt hat. Heute hat das Slash sein gesamtes Programm veröffentlicht.

Von Pia Reiser

Vorstellen muss man das Slash schon lange nicht mehr, aber es lohnt sich doch, bei jeder Ausgabe anzuerkennen, wie schnell das Festival des fantastischen Films zu einem essentiellen Leuchtturm in der österreichischen Filmfestivallandschaft geworden ist, ohne dabei auch nur einen Tropfen an Herzblut zu verlieren oder sich auf Kompromisse einzulassen. Slash ist das Festival für Freaks, Geeks und an Genreüberschreitungen Interessierte. Blut und Beuschel inklusive, aber nicht Voraussetzung. Am Anfang fälschlicherweise oft als Horrorfilmfestival verstanden, hat sich inzwischen herumgesprochen, dass hier weitaus mehr Genres Platz haben und man vor allem ein Herz für das seltsame, das weirde, das WTF-Kino hat. Ein allzu zartes Nervenkostüm sollte man bei den meisten Filmen trotzdem nicht haben, außer man liebt die Durchrüttelung dessen via Leinwand.

Möglicherweise werden gleich beim Eröffnungsfilm nicht nur die Nerven, sondern auch die Synapsen durchgerüttelt, wenn „Titane“ von Julia Ducournau - ausgezeichnet mit der Goldenen Palme in Cannes - über die Leinwand hereinbricht. Inhaltsangaben helfen hier nur bedingt weiter, die Schlagwörter Body Horror, Body Modification, Gender Bender und Sex with a Cadillac schon eher. Eine Serienmörderin mit einer Stahlplatte im Kopf, die sich von Autos sexuell angezogen fühlt und sich später als Mann ausgibt. Und Bertrand Bonello spielt auch noch eine kleine Rolle!

Szenenbild "Titane"

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„Titane“

Das Slash hilft freundlicherweise auch dabei, über Ben Wheatleys letztjährigen, eher ziemlich fadgasigen Film „Rebecca“ hinwegzukommen, indem es Wheatleys neues Werk „In the Earth“ zeigt - und FM4 freut sich sehr, diesen Film am Slash zu präsentieren. Als die Pandemie 2020 die Welt in den Lockdown zwingt, schreibt und dreht Wheatley einen Film über ein tödliches Virus. Too soon? Niemals. Wheatley schickt seine Figuren in den Wald - einen Wald, der zum Leben erwacht. Vielleicht irrte Thoreau doch, als er meinte, er sei in die Wälder gegangen, denn er wollte leben. Am diesjährigen Slash herrscht überhaupt eine hohe Wald- und Folkhorrordichte.

Auch in „Superhost“ wird ein Haus im Wald zum Albtraum für zwei Reise-Vlogger, „ein Albtraum für die Airbnb-Community“, steht im Programmheft und die Formulierung allein ist ja schon Grund genug, den Film anzusehen. Unidyllische Vorgänge im Naturidyll gibt es auch in „The Feast“. Hier schlagen walisische Naturkräfte zurück, während sich in „Gaia“ ein Vater-Sohn-Gespann schon völlig dem Wald ergeben hat.

Dem Folk-Horror kann man sich schließlich auch noch von der Doku-Seite annähern, mit „Woodlands Dark and Days Bewitched“ - und falls jemand noch nie „The Wicker Man“ auf der großen Leinwand gesehen hat, auch hier ist das Slash zur Stelle. Die Original-Wicker-Version mit Christopher Lee, nicht das Remake mit Nicolas Cage, doch natürlich ist auch Cage auf dem Festival vertreten, mit „Prisoners of Ghostland“. Cage spielt hier einen Bankräuber, der einen Lederanzug trägt, der sich innerhalb von drei Tagen selbst zerstören wird und ... Na, eigentlich muss man mehr gar nicht wissen. Den Abschluss macht dann ein Film, dessen Vorschusslorbeeren sich auch schon zu einem dichten Wald zusammengewuchert haben: „Lamb“ von Valdimar Jóhannsson.

Szenenbild "In the Earth"

Slash

FM4 presents „In the Earth“ am 26. September um 20.30 Uhr im Filmcasino.

Zwischen all den Filmen gibt es natürlich auch noch Partys, ein Pubquiz und Werkstattgespräche, weil Film ist ja immer mehr als nur ein Film und ein Festival immer mehr als eine Sammlung von Filmen. In diesem Sinne jetzt alle: Slash - aaaa - Saviour of the Universe!

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