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Studierende mit MNS im Hörsaal

Damien MEYER / AFP

Wie starten die Universitäten in das Wintersemester?

In zwei Wochen startet das Wintersemester 2021/22 an den österreichischen Hochschulen. Eine Umfrage der Universitätenkonferenz zeigt: Die Covid-Maßnahmen und -Sicherheitskonzepte an den einzelnen Unis variieren stark.

Von Christoph „Burstup“ Weiss

Weil die Unis einen möglichst sicheren und reibungslosen Betrieb mit größtmöglicher Präsenz vor Ort gewährleisten wollen, haben sie in den letzten Wochen und Monaten detaillierte Sicherheitskonzepte entwickelt - mit eigenen technischen und logistischen Lösungen. Diese variieren aber je nach Standort, Größe und Ausrichtung der einzelnen Unis stark.

Deshalb hat die Universitätenkonferenz (uniko) eine Erhebung unter den öffentlichen Hochschulen durchgeführt. Sie hat zu folgenden Ergebnissen geführt:

Impfungen und Tests
Laut Umfrage haben alle Universitäten Impfkampagnen durchgeführt und Impfungen für Studierende und Universitätspersonal organisiert. Sie fanden bzw. finden entweder direkt am Campus statt (Impfboxen und Impfbusse) oder in Kooperation mit den jeweiligen Ländern (z.B. die Aktion „Steiermark impft" an den dortigen Unis), mit den Stadtregierungen (Wien, Graz, Leoben) oder mit dem jeweiligen Krankenanstaltenträger.

Spezielle Impfanreize für Studierende gibt es bis auf wenige Ausnahmen nicht. Testangebote vor Ort wird es an ca. der Hälfte der Universitäten geben, andere Unis stellen Gurgeltests für Studierende zur Verfügung.

Zutrittskontrollen
Die Zugangsregelungen werden an den Universitäten sehr unterschiedlich gehandhabt. Sie reichen von flächendeckenden 2G- oder 3G‐Überprüfungen am gesamten Campus über lückenlose Überprüfungen bei Lehrveranstaltungen und Prüfungen bis hin zu stichprobenartigen Überprüfungen.

Auch bei der Frage, wer diese Kontrollen durchführt, gib es eine relativ große Bandbreite: an einigen Unis ist es der Portier beim Eingang, an anderen das Lehrpersonal oder ein externer Sicherheitsdienst. An einigen Unis wird auch an technischen Zutrittskontrollen und Tools für das Contact Tracing gearbeitet.

Sicherheitsvorkehrungen
Die Unis orientieren sich an den allgemeingültigen Regelungen und werden diese je nach Infektionsgeschehen anpassen. Einige Hochschulen überprüfen flächendeckend die 3G‐Regel und verzichten daher auf einen Mindestabstand. Die Mehrheit der Unis empfiehlt aber derzeit einen Mindestabstand von einem Meter oder mehr (z.B. bei Chorproben).

Dementsprechend ist auch die geplante Raumauslastung sehr unterschiedlich kalkuliert. Einige Universitäten planen aus heutiger Perspektive mit einer hundertprozentigen Auslastung der Hörsäle, andere orientieren sich an einer Belegung von rund 50‐70%. Rund die Hälfte der befragten Unis sieht eine Maskenpflicht in den öffentlichen Bereichen vor. Auf dem Sitzplatz im Hörsaal entfällt diese allerdings.

Viele Universitäten haben eigene Belüftungskonzepte erstellt und nutzen bestehende Lüftungsanlagen kombiniert mit Stoßlüften zwischen den Lehrveranstaltungen. Zusätzliche Luftfilter wurden nur in wenigen Ausnahmefällen angeschafft. Sollten die Infektions‐ bzw. Hospitalisierungszahlen steigen, wollen die Unis die Mindestabstände erhöhen, die Raumauslastung reduzieren und eine FFP2‐Maskenpflicht in Erwägung ziehen.

Digitale oder physische Präsenz
Die Universitäten planen je nach räumlicher Kapazität und Art der Veranstaltung möglichst viele Lehrveranstaltungen vor Ort durchzuführen. Das gilt besonders für kleinere Gruppen (Seminare/Labore) und den Unterricht im musischen und künstlerischen Bereich. Mit einer vollständigen Rückkehr zur Präsenzlehre (mehr als 90 Prozent) rechnet aus heutiger Sicht rund die Hälfte der Universtäten. Die übrigen Universitäten streben eine möglichst hohe Auslastung an und gehen von einer Präsenzquote zwischen 50 und 80 Prozent aus.

Zusatzangebote für Studierende und Lehrende
Viele Universitäten werden spezielle Maßnahmen für Studieneinsteiger*innen ergreifen, um ihnen den Einstieg zu erleichtern. Einige Unis planen “Welcome Back”‐Aktionen für alle Studierende. Mehr als die Hälfte der Universitäten bietet psychologische Beratung für Studierende an oder berät über Anlaufstellen.

Darüberhinaus haben viele Unis die technische Infrastruktur am Campus aufgerüstet, damit sie Weiterbildungs‐ und Unterstützungsangebote sowie technischen Support bei der Durchführung digitaler Lehrveranstaltungen bieten können.

Und an meiner Uni?
Darüber, welche Maßnahmen konkret an deiner Hochschule gelten, muss sich natürlich jede*r Studierende selbst informieren - die Situation ist aber auch zwei Wochen vor Semesterstart noch ziemlich unvorhersehbar. Aufgrund der sich rasch verändernden Rahmenbedingungen werden auch die Sicherheitskonzepte laufend angepasst. Wie genau, lässt sich am besten auf den Websites der einzelnen Unis nachlesen.

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