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Die FM4 Neuvorstellungen der Woche

Neue Tracks von Amyl & The Sniffers, Bilbao, Casper und Weathers. Wer schafft den Sprung in die FM4 Charts?

Von Eva Deutsch

FM4 Charts: Jeden Samstag von 17 bis 19 Uhr auf FM4 und nach der Sendung online im FM4 Player

Amyl & The Sniffers - „Hertz“

Billy Nomates trifft auf Peaches, plus 80 Prozent mehr Tempo und Attitude: Frontfrau Amy Taylor wurde schon als Kind von ihren Eltern zu Pub-Rock-Gigs mitgenommen. Beeinflusst haben sie auch die Sharps bzw. Sharpies, die australischen Vokuhila-Rocker-Kids der 1960er und 70er-Jahre. Amy Taylor verkörpert mit ihrer Band Amyl & The Sniffers auch soundmäßig die australische Arbeiterklasse und Jugendkultur. Rasender, hyperenergetischer Punkrock mit AC/DC-Gitarrenriffs und wuchtigem, pointiertem Sprechgesang. „Hertz“ handelt von eben bekannter Mietautofirma, von der Frustration, an einen Ort gebunden zu sein, und von dem Bedürfnis, in die Natur einzutauchen. Famoser Proll-Punk aus Australien, für die ganze Welt.

Bilbao – „Parasols“

Bands haben es derzeit leicht, Songs zu schreiben. Auf der Welt gibt es aktuell so viele Baustellen und Schieflagen, damit ließen sich inhaltlich ein paar Doppelalben füllen. Auch die deutsche Indieband Bilbao weiß sich der brennenden Themen anzunehmen, etwa in ihrer aktuellen Single „Parasols“, die von der drohenden Klimakatastrophe handelt. Bilbao wollen das aber ohne erhobenen Zeigefinger, lieber selbstkritisch und ironisch tun: „Seit Jahren und Jahrzehnten ist das Thema präsent, jeden Tag sieht man brennende Wälder, Überschwemmungen und Hurricanes in den Medien. Obwohl wir ständig von den Wissenschaftern gewarnt werden und eigentlich genau wissen sollten, was auf uns zukommt, blenden die meisten die Gefahr einfach aus und gehen ihren geregelten Leben nach“, meinen Bilbao. „Parasols“, eine spätsommerliche Indiepop-Nummer über Ignoranz und eine heile Scheinwelt, die gerade zerbricht.

Casper - „Alles war schön und nichts tat weh“

Soziale Distanz, nicht nur pandemiebedingt eine sich leise einschleichende chronische Krankheit unserer Gesellschaft. Man zieht sich von Familie und Freunden zurück. Emotionen und Gedanken bleiben isoliert hinter einer Wand, die man zwischen sich und der Außenwelt aufgebaut hat. Man hängt zu viel in der Vergangenheit und will keine Zukunft planen. Inhaltlich und soundmäßig gewohnt bombastisch rappt Casper auf seiner aktuellen Single auch über seinen struggle mit dem Alltag, der Liebe, der Berufung. „Der Song resümiert die letzten zehn Jahre meines Lebens inklusive der Pandemiezeit, in der ich mehr als nur einmal zu Hause die Wände hochgegangen bin“, sagt Casper. Das gleichnamige Album erscheint im Februar 2022.

Weathers - „Hello“

Ein zackiger Surfrock-Song für die gute Laune. Eine schöne Energiespritze, bevor das Koffein vom Espresso am Morgen kickt. Die Single „Hello“ von der kalifornischen Indie-Truppe Weathers ist aber nicht nur das. Die Sound-Text-Schere passt bei näherem Hinhören so gar nicht zusammen. Frontmann Cameron Boyer singt über generational anxiety und Tabletten, die schnell alles wieder besser machen. “After party at the hospital I really just wanna die. They checked my head and gave me pills. Now everything is really fine. I can’t get too lost in a feeling. No goodbyes as long as I’m breathing.” Ein vermeintlich fröhlicher Hilferuf einer Generation, der die oberflächliche Gesellschaft sauer aufstößt.

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