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Naomi Hozaien

Thriller und fantastischer Film aus Jugendzimmern

Legomännchen am Tatort, Aliens und künstliche Intelligenz, aber auch innige Beziehungsgeschichten laufen bei den Video und Filmtagen von 7. bis 11. Oktober in Wien. Die Regisseur*innen selbst sind zwischen acht und 22 Jahre alt.

Von Maria Motter

Wie erschrocken so ein Legomännchen dreinschaut, das kam Thomas Handschuh gelegen. Seinen sechsminütigen Krimi „Wanton“ hat er mit Spielzeug animiert. „Ein Toter, ein Verdächtiger und der ominöse Geruch von Käse. Beim Verhör erscheint alles eindeutig. Oder ist am Ende doch alles anders?“, steht dazu im Programm der 25. Video und Filmtage.

Es ist ein Jubiläum: Ein Vierteljahrhundert lang präsentiert das Medienzentrum bereits sehr junges Filmschaffen, und auch diesmal sind alle Arbeiten höchstens ein Jahr alt. Von Donnerstagabend bis zur Preisverleihung kommenden Montag finden die Video und Filmtage im Cinemagic in der Urania in Wien statt. 61 Arbeiten sehr junger Filmschaffender sind zu sehen, „Wanton“ ist eine davon.

Ein Legomännchen auf einem Tatort. Szene aus einem Kurzfilm mit dem Titel "Wanton".

Thomas Handschuh

Thomas Handschuh drehte seinen Krimi „Wanton“ mit Legomännchen.

„Körperkino“ zur Eröffnung

Am Eröffnungsabend der Video und Filmtage richten sich alle Blicke auf Körper. „Da ist es wirklich so, dass die Filme sowohl den Körper, als auch Bewegung und Erfahrungen, die man mit dem eigenen Körper gemacht hat, sowie auch Grenzüberschreitungen - die etwa die Privatsphäre betreffen – thematisieren. Und auch der eigene Geist, den man hat und der manchmal vielleicht mit einem spielt, ist auch Thema“, sagt die Kuratorin Marija Milovanovic. „Die Nightline-Programme im Rahmen der Eröffnung triggern teilweise auf sehr bewusste und dann auch wieder auf subtile Art und Weise physische und emotionale Reaktionen.“

Video und Filmtage - Festival des jungen Kurzfilms, 7. bis 11. Oktober 2021, Cinemagic in der Urania, Wien. Der Eintritt ist frei!

Acht- bis 22-jährige haben ihre Videos für das diesjährige Festival eingereicht. Kuratorin Marija Milovanovic sichtet alle Kurzfilme mit zwei Jugendlichen, die selbst einen Film im Programm der Video- und Filmtage hatten oder einen engen Bezug zum Festival haben, und mit zwei Kolleg*innen vom Medienzentrum. Dort können sich alle unter 22 Jahren Filmequipment ausleihen.

Die Filme der kommenden Video und Filmtage sind mit großem Einsatz und Aufwand gemacht. Die jungen Filmschaffenden bauten Kulissen, arbeiteten mit Greenscreen, erstellten Collagen und machten Stop-Motion. Sie warfen für Found-Footage-Filme Diaprojektoren an und filmten Dias ab. Beachtlich seien auch die Filme, die von Freundeskreisen und im Kollektiv realisiert wurden, meint Marija Milovanovic, die sich auf die Vorführungen mit Publikum freut.

Eine junge Frau sitzt vor einer Wand, auf der ein Foto aus der Kindheit projiziert ist.

Bahare Ruch

Für ihre autobiografische Kurzdoku „Bussi, Baba“ gewann Bahare Ruch schon den Youki 2020 Austrian Award.

Aliens, AI und im Keller wird gedreht

Das Genrekino wird bei den 25. Video und Filmtagen eine Hochzeit erleben. „Sci-Fi-Geschichten zu erfinden und auch Thriller im eigenen Keller zu drehen, ist ganz oft das Thema gewesen“, sagt Marija Milovanovic. Aufgrund der Pandemie waren Jugendliche sehr auf sich zurückgeworfen und ließen sich viel einfallen. „Zu sehen ist das in den Programmen Dreamers (Freitag, 19.45 Uhr) und The Sweetest Gift (Freitag, 22.50 Uhr), wo viele mit fantastischen Filmelementen spielen und es wird teilweise gruselig und auch ein Thriller.“

Sci-Fi-Geschichten mit hoher Beteiligung von künstlicher Intelligenz und Krimis finden sich auch in der Primetime. Da heißen die Programme Aus Spiel wird Ernst (Freitag, 17.50 Uhr) und Ein Blick in die Zukunft (Samstag, 19.30 Uhr).

Die Bandbreite an zeitgenössischen Themen reicht von „Prank News“ über unschöne Erlebnisse bei Praktika zu „Quarantine Quest“. Die kürzeste Animation „Die Tulpe“ läuft 25 Sekunden und im längsten Spielfilm mit dem Titel „Stern“ kämpft eine junge Frau mit dem Leistungsdruck in ihrem Traumjob. „Zauber-Rap“ und Abschieds-Rap in „Das juckt mich dann nicht“ sind auch im Programm.

Eine Zeichnung aus einem Animationsfilm: Aliens schauen auf ein Mädchen.

Schüler_innen BORG Wien 15 Henriettenplatz

„The Ocean Is For Dreamers“

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