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soundpark act des monats

Mieux vermessen sich auf ihrem Debütalbum „Rulers“ neu

Mieux aus Wien sind mit ihrem vielseitigen Debütalbum „Rulers“ unser Soundpark Act des Monats Oktober.

Seit mehr als zehn Jahren machen Felix Wolfersberger und Christoph Prager aus Wien jetzt schon gemeinsam elektronische Musik, aber erst jetzt haben sie mit ihrem Projekt Mieux ihr erstes Album „Rulers“ veröffentlicht. Der Albumtitel kann dabei mehrdeutig verstanden werden: Einerseits geht es um das Verhältnis zu Herrschern und Herrscherinnen, andererseits auch um das Lineal und die Vermessung der eigenen Position.

Wo Mieux 2021 musikalisch stehen, ist gar nicht so einfach zu verorten. Auf „Rulers“ gibt es etwa Dancefloor-Bretter, verträumte Bassmusik und Grime-Raps zu hören. Auch erstaunlich viel New Wave-Schlagseite hat das Mieux-Debütalbum. Die führen Mieux auf zwei Dinge zurück: Einerseits hat sich Christoph Prager wieder verstärkt mit seiner Bassgitarre beschäftigt, dabei aber - auch von Joy Divisions Peter Hook inspiriert - alles außer klassischen E-Bass-Sounds aus seinem Instrument gelockt. Gleichzeitig hat er auch privat mehr New Wave gehört, als je zuvor.

Zu hören ist dieser Einfluss auch im Song „Unreal“, einem von zwei Songs mit Stimme auf dem Album. Die Vocals gehören in dem Fall Laura Groves, von der Mieux schon seit ihrem Blue Roses-Projekt oder der Band Nautic große Fans sind. Insofern war es also ein wahrgewordener Traum, einen Song mit ihr einzuspielen. Laura Groves hat das anfangs minimalistische Instrumental dann außerdem mit neuen Harmonien bereichert, und so zu einem ausgewachsenen Song gemacht.

Dass auch der zweite Gast auf „Rulers“ aus London stammt, ist sicher kein Zufall: Seit ihren Anfängen fühlen sich Mieux den verschiedenen Spielarten der basslastigen Tanzmusik aus der britischen Metropole stark verbunden, und bis heute stammt der Großteil ihrer Lieblingstracks aus England. Eine Konstante war dabei Grime, sowohl in seiner instrumentalen als auch der vokalen Ausführung. Und als Affine Records-Chef Jamal anregte, das ursprünglich instrumentale „In My Prime“ mit einer Stimme zu erweitern, stand schnell Rapper Cadell ganz oben auf der Liste. Dass der ohnehin gerade auf der Suche nach neuen Stilen zum Berappen war, traf sich dabei gut und passt vorzüglich zum Narrativ der Neuvermessung, das sich durch das ganze Mieux-Album zieht.

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