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Lana Del Rey

Universal Music

Geht so.

Lana Del Rey veröffentlicht mit „Blue Banisters“ ihr Achtes Album. Kein Meisterwerk.

Von Susi Ondrušová

3 Sterne vom Guardian und 7,7 Punkte bei Pitchfork. So also das Urteil der internationalen Pop-Presse. Nur sieben Monate nach dem Release ihres „Chemtrails Over The Country Club“ Albums veröffentlicht die US-Musikerin Lana del Rey mit „Blue Banisters“ ihr achtes Album.

Album Cover

Universal Music

Im besten Falle ist ein Album ein Wegbegleiter durch den Alltag mit minimalem Skip-Button-Einsatz. Nein, das hier ist kein „Ich habe 24 Stunden lang nur Lana del Reys neue Musik gehört“-Aufsatz über die Erkenntnis, dass die US-Musikerin mit ihren gesungenen Worten die Fans in einen Sehnsuchts-Tornado ziehen kann. Lana Del Reys Songs sind an einem melancholischen in Pastellfarben gezeichneten Ort zuhause. Es ist dort wunderschön. Aber wird es dank der neuen Songs noch schöner? Nein! Auf 15 Songs gestreckt, bleiben nur drei Tracks richtig gut in Erinnerung. Das Album wirkt wie eine Mogelpackung. Selbst wenn man sich nicht in die Untiefen von „Lanapedia“ begibt, jener Internetseite, die genau listet wann welcher unreleaste Song schon live erprobt wurde und wie oft die Farbe „Blue“ in welchen Songs erwähnt wird, bekommt man beim Hören von „Blue Banisters“ das Gefühl, dass es sich hier um eine Best-Of-B-Seiten-Studio-Resteverwertung handelt.

Lana Del Rey

Universal Music

Die meisten der Songs sind reduzierte, leise, gehauchte Klavier-Streicher-Balladen, keine Überraschung. Es ist Musik, die nicht weh tut, vielleicht solche zu der man gut brunchen und Avocado-Toast essen kann.

Begibt man sich mit dem Musikabspielgerät auf Shuffle Terrain gibt es einige Songs, die einen aus der „den Erwartungen nicht gerecht werden“ Grund-Athmosphäre aka Langeweile herausziehen. Der instrumentale Füller-Song „Interlude – The Trio“. Nein, Scherz bei Seite. Der Song „If You Lie Down With Me“ wenn am Ende des Songs die Bläser einsetzen zum Beispiel ist ein Highlight. Genauso die Songs „Thunder“ und: „Dealer“. Dynamik durch Stimmgewalt. Bei „Thunder“ mit einem Chor im Hintergrund und „Dealer“ ist ein Duett mit Miles Kane, dem Sänger der Last Shadow Puppets. Hier hört man Lana Del Rey mit ihrem unverwechselbarem Flüstergesang brechen und: schreien. Hervorragende Pop-Verzweiflung!

Diesen drei Highlights steht allerdings zB der Titelsong im Weg. Handelt es sich um ein schlecht vertontes Gedicht über einen Ausflug nach Oklahoma? Der Song „Beautiful“ klingt wie Abspann-Musik für einen noch ungezeichneten Disney-Film und „Arcadia“ ist ein Lana Del Rey Cover allerdings nur mit 30% Überzeugung performt. Irgendwie ein unrundes Werk von einem Album.

Ausnahme: Track 6, Track 9, Track 10.
Der Rest muss nicht sein.

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