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Ausschnitt aus dem Plattencover

False Idols / K7

Lonely Guest heißt das neue Projekt von Tricky

Tricky ist einer der bemerkenswerten Musiker, die ihren völlig eigenen und unnachahmlichen MC/Singstil definiert haben. Hip Hop, Dub, Rock Elemente kombiniert mit seinem Gesangsstil, der irgendwo zwischen Flüstern, Schreien und Krächzen changiert, nehmen uns jetzt schon seit 1995, seit dem Erscheinen von Maxinequaye, in sinister schöne Welten mit.

Von Natalie Brunner

Maxinequaye hat Tricky nach seiner Mutter benannt, die gestorben ist als Tricky vier Jahre alt war. An dieser Geste kann man schon ablesen: Schmerz, Verlust und die Verarbeitung davon ist eine weitere Konstante im Werk von Tricky. Seit 1995 hat er 16 Alben veröffentlicht. Das jüngste ist letzten Freitag erschienen, allerdings nicht unter seinem Namen.

Kein Tricky Album

Coverbild

False Idols / K7

Lonely Guest ist am 22. Oktober bei False Idols erschienen.

„Lonely Guest“ ist das neue Projekt von Adrian Nicholas Matthews Thaws alias Tricky. „Lonely Guest“ ist kein Tricky-Album, obwohl er es konzipiert und produziert hat. Alle Stimmen, die wir auf einem Tricky Album hören repräsentieren immer ihn und seine Gedanken. Bei Lonely Guest ist das anders,
wie Tricky in Interviews klarstellt: Lonely Guest ist kein Tricky-Album. Es ist ein Versuch von kreativer Erneuerung. Er beschäftigt sich wieder mit den Einflüssen beschäftigt, die seine frühen Platten geprägt haben. Aus der Perspektive von zusätzlichen drei Jahrzehnten Erfahrung als Musiker.
Lonely Guest ist aber nicht das erste Album, das Tricky unter einem anderen Namen veröffentlicht. Bereits 1996 hat er als „Nearly God“ ein Album produziert, um dem einengenden Griff der Genre-Labels Trip-Hop und den Erwartungshaltungen zu entkommen.

Atmosphärisch und dicht

Wie bei Nearly God hat Tricky auch auf Lonely Guest mit befreundeten Musikerinnen zusammengearbeitet. Herausgekommen ist, wie könnte es bei Tricky anders sein ein atmosphärisch dichtes Album. Auf jeden der zehn Tracks wird einen anderer „Lonely Guest“ gefeatured. Zu hören ist neben anderen Joe Talbot von Idles, Paul Smith von Maximo Park, der leider kürzlich verstorbene Dub Pionier Lee „Scratch“ Perry, Oh Land und einige mehr.
Die Auswahl der Zusammenarbeitspartnerinnen macht deutlich, dass hier sehr unterschiedliche Ansätze von Gesang und Songwriting zu hören sind. Das Spektrum reicht von Soul über Rap und Rock bis hin zu Synthie-Pop. Gleich auf mehreren Lonely Guest Nummern ist die Sängerin Marta zu hören, mit der Tricky nun auch schon mehrere Jahre tourt und auf den unter seinem Namen veröffentlichten Platten zusammenarbeitet. Auf Lonely Guest ist sie tatsächlich ein Gast und nicht nur eine der Stimmen, die die Geister aus Trickys Kopf in diese Welt tragen.

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