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Robin Laananen

Der harte Weg zu „A Way Forward“ von Nation of Language

Die Umschiffung der Frustration des Spätkapitalismus ist dem Synth Pop Trio aus Brooklyn geglückt.

Nation of Language ist ein Indie-Pop-Trio aus Brooklyn. Seit 2016 gibt es Nation of Language. Kurz vor dem Ausbruch der Pandemie haben sie ihr erstes Album im DIY-Modus veröffentlicht. „Introduction, Presence“ heißt das Synth-Pop und Post-Punk beeinflusste Albumdebüt von Nation of Language, auf dem auch das Strokes Mitglied Fabrizio Moretti als Gast zu hören ist. Nation of Language sind Sänger und Gitarrist Ian Devaney, Aidan Noell die auch singt und Synthesizer spielt und Michael Sue-Poi am Bass.

Cover

Nation Of Language

Obwohl das Timing für den Release von „Introduction, Presence“ alles andere als gut war, und keine wachsende Fanbase durch Live Auftritte erobert werden konnte, haben sich Nation of Language, mit ihrem von Referenzen an die ganz großen Electronic Pop Giganten wie Kraftwerk und New Order durchzogenen Sound, einen prominenten Platz erspielen können. Vier Jahre haben Nation of Language gebraucht, um ihr erstes Album fertigzustellen. Eine lange Zeit. Nicht weil ein Vakuum an Ideen sie zurückgehalten hat, der schnöde Mammon war das Problem. Es hat der Band im super teuren Pflaster New York an Ressourcen gefehlt, um die Alltagskosten der Mitglieder und die Musikproduktion zu finanzieren. Nach vielen ausgetragenen Pizzen war es dann soweit, das Album eins, eigentlich eine Kollektion von im Laufe von vier Jahren eingespielten Singles, konnte veröffentlicht werden.

Die Existenz der zwei Alben von Nation of Language verdanken wir nicht nur den vielen Nebenjobs die die drei Musikerinnen angenommen haben. Ian Devaney und Aidan Noell haben auch geheiratet. Die Hochzeitsgeschenke waren Equipment und Studiotime statt Flitterwochen und Küchenmaschine. Ohne Tour und mit wenig Promotion verkaufte sich „Introduction, Presence“ so gut, und die Reaktionen waren so positiv, dass es Nation of Language möglich war, ins Studio zurückzukehren und mit mehr Vertrauen in sich selbst und den kreativen Prozess im Studio ihr zweites Album „A Way Forward“ aufzunehmen.

Alles war viel entspannter und optimistischer, erzählt Sänger Ian Devaney, weil die Reaktionen auf das erste Album um so viel enthusiastischer waren, als sie es sich jemals vorgestellt hatten. Der Blindflug wurde zu einem entspannten Cruise im Autopiloten. Selbstvertrauen war der Kompass, der Nation of Language angezeigt hat, in welche Richtung es musikalisch gehen soll.
„A Way Forward“ ist ein Album, auf dem man die Liebe von Nation of Language zu Krautrock und der frühen elektronischen Musik hört. Die Einflüsse ihrer Einflüsse des ersten Albums klingen da durch.
„A Way Forward“ ist eine akustische Reise durch Frustration, Lustlosigkeit, Desillusion hin zur Möglichkeit eines selbstbestimmten Lebens, das die Hürden des Spätkapitalismus umschifft hat.

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