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Marienambulanz

Radio FM4 / Pauline Binder

FM4 für Licht ins Dunkel

Die Marienambulanz dankt euch

Eure Spenden letztes Jahr sind gut angekommen. Ende der 90er Jahre haben Ärzt*innen in Graz die Marienambulanz gegründet. Damals haben sie Menschen versorgt, die vor dem Bosnienkrieg geflohen waren. Inzwischen kommen circa 2.000 Menschen im Jahr in die Marienambulanz, um unbürokratisch und rasch medizinische Hilfe zu bekommen.

Von Maria Motter

Das FM4 Licht ins Dunkel Projekt 2020

Er gebe es jetzt wirklich zu, er sei ein großer Angsthase gewesen, was die Covid-Impfung betraf, sagt Christian in einem der Behandlungszimmer in der Marienambulanz der Caritas in Graz. Oft sei er Fakes auf Facebook aufgesessen. „Aber die Ärzte und das Personal, die jeden Tag damit zu tun haben, sagen: Warum lassen sich die Leute nicht impfen, wenn sie die Möglichkeit haben. Und ich muss sagen: Das stimmt. Deswegen bin ich froh, diesen Schritt gewagt zu haben.“

In der Marienambulanz in der Grazer Kleiststraße bekommen Menschen medizinische Behandlung, wenn sie keine Krankenversicherung haben oder sich aus anderen Gründen mit dem regulären Gesundheitssystem in Österreich schwertun. FM4 hat im Rahmen von Licht ins Dunkel vergangenes Jahr mit den großzügigen Spenden der FM4 Hörer*innen die Marienambulanz unterstützt.

Sozialarbeiterin Barbara Pessl und Anna Obernosterer, die organisatorische Leiterin der Marienambulanz in Graz.

Maria Motter

Sozialarbeiterin Barbara Pessl und Anna Obernosterer, die organisatorische Leiterin der Marienambulanz in einem der Behandlungszmmer.

Das Angebot der Marienambulanz ist wie das bei einem Hausarzt oder einer Hausärztin für die Menschen, aber dann doch viel mehr. Denn in der Marienambulanz arbeiten auch viele Spezialist*innen, viele von ihnen ehrenamtlich.

Durch eure Spenden sind zum Beispiel mehr Psychiatriestunden für Patient*innen möglich, die höhenverstellbare Behandlungsliege ist eine große Hilfe bei der Wundversorgung und die Sozialarbeiterin Barbara Pessl kann Patient*innen in akuten finanziellen Notsituationen Gutscheine für den Kauf von Hygieneartikeln wie zum Beispiel Windeln geben.

Während aller bisherigen Lockdowns war das Team der Marienambulanz für die Patient*innen da. „Existenzgeschichten sind jetzt viel mehr Thema. Ich habe um vieles mehr an Beratungen als 2020 und die Jahre davor“, sagt Barbara Pessl.

Der Arzt Paul Vogels impft einen Patienten in der Marienambulanz in Graz.

Maria Motter

Der Mediziner Paul Vogels ist einer der Ehrenamtlichen der Marienambulanz.

„Wir haben von Jänner bis Ende September 1.800 Menschen hier in der Ambulanz gehabt“, weiß Anna Obernosterer, die neue organisatorische Leiterin.

Neben Christian warten noch zwei frisch geimpfte Patient*innen die Viertelstunde nach der Covid-Impfung ab. Der Internist Paul Vogels und Sunday, der nächste Patient, versichern einander, dass man diese Krankheit einfach nicht bekommen will, und lachen kurz erleichtert auf. Paul Vogels ist eigentlich in Pension, er arbeitet ehrenamtlich in der Marienambulanz mit.

Die Patient*innen haben großes Vertrauen in das Team und das vielfach aus eigenen Erfahrungen. "Sie haben mir das Leben gerettet“, sagt Sunday kurz und bestimmt. Die behandelnde Ärztin hatte erkannt, wie krank er gewesen war.

Herzlichkeit und Basisversorgung für Menschen, die es schwerer haben

Die Marienambulanz ist einzigartig in der Steiermark und auch österreichweit eine der ganz wenigen Institutionen, die sich um Menschen ohne Krankenversicherung kümmern. In anderen Bundesländern sind zum Teil rollende Ambulanzen unterwegs, auch mit der Tendenz, diese Versorgung zu einer teilstationären auszubauen. In Wien gibt es einige Anlaufstellen, etwa das Neunerhaus.

Mit euren Spenden konnte auch das Angebot der Sprechstunden mit dem Psychiater erweitert werden. Das ist von großer Bedeutung. „Alle zwei Wochen haben wir einen Psychiater im Haus und das auch dank der Spenden der FM4 Hörerinnen und Hörer“, freut sich Anna Obernosterer.

Das hilft sehr, zum Beispiel einer Frau mit einem schwerbehinderten, jungen Sohn, der keine Aufenthaltsbewilligung hat. In keiner Behinderteneinrichtung kann das Kind betreut werden. Die Mutter braucht psychiatrische Hilfe und Beratung von Sozialarbeiterin Barbara Pessl darüber, was für den Sohn überhaupt möglich ist.

„Da muss jedes Rädchen ineinandergreifen, wir müssen viel kommunizieren und den Patient*innen erhöhte Aufmerksamkeit zukommen lassen“, erklärt Anna Obernosterer. „Das in dieser Dimension auch fortzusetzen in dem Jahr“.

Zahnmedizinisches Gerät, das dank Spenden von FM4-Hörer*innen finanziert werden konnte.

Maria Motter

Airflow dank Spenden der FM4 Hörer*innen

2021 ist auch das Zahnzimmer in der Marienambulanz jede Woche geöffnet und zehn bis fünfzehn Patient*innen kommen für ihre Behandlungen. „Da hat uns dieses Airflow-Gerät, das wir im Rahmen von der FM4 Spende angekauft haben, schon gut geholfen, da wir jetzt auch Prophylaxe machen können“, sagt Anna Obernosterer.

Ehrenamtliche Mitarbeiter*innen aus medizinischen Berufen sind immer willkommen. Besonders gefragt sind Zahnärzt*innen, die sich im Vertretungspool eintragen, um ein paar Mal im Jahr einzuspringen. Gesucht wird auch eine weitere Zahnarztassistentin oder ein Zahnarztassistent für Vertretungen. Außerdem besteht die Möglichkeit einer Beschäftigung in der Marienambulanz.

FM4 für Licht ins Dunkel: Wir unterstützen das neue Frauenhaus im Tiroler Oberland

Dieses Jahr unterstützt FM4 im Rahmen von Licht ins Dunkel die Errichtung eines weiteren Tiroler Frauenhauses. Alle Möglichkeiten, da mit anzupacken, findest du im ersten Bericht von Diana Foidl und Claus Pirschner. Eure Songwünsche werden bereits angenommen!

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