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Screenshot aus dem Computerspiel "Hextech Mayhem"

Choice Provisions / Riot Forge

Die Spinoff-Games von „League of Legends“ sind auch für Noobs

Das Taktik-Schwergewicht „League of Legends“ ist seit vielen Jahren hocherfolgreich. Jetzt erweitert die Herstellerfirma Riot Games ihre Marke auf neue Spiele. Die sind auch für Menschen interessant, die mit dem Hauptspiel wenig oder nichts anfangen können.

Von Robert Glashüttner

Es ist eines der populärsten Games aller Zeiten und mittlerweile auch schon über 12 Jahre alt: Die Rede ist vom Dauerbrenner „League of Legends“, das die Gattung der schnellen, taktischen MOBAs begründet hat. League, wie es umgangssprachlich genannt wird, ist längst ein popkulturelles Phänomen, und das freut natürlich vor allem das zuständige US-Entwicklerstudio Riot Games.

In diesem Herbst hat Riot eine besondere Offensive abseits des Hauptspiels gestartet. Es gibt seit kurzem eine eigene „League of Legends“-TV-Serie und auch einige neue Games, die im League-Universum spielen.

Seit es Twitch gibt, also seit rund zehn Jahren, ist „League of Legends“ dort so gut wie immer in den Top 5 der populärsten Games. Es ist seit langer Zeit eine der beliebtesten E-Sport-Disziplinen, aber auch abseits von Profi-Teams für viele ihr liebstes Hobby. Insofern ist es fast erstaunlich, dass erst jetzt das League-Universum erweitert wird. Erst vor wenigen Wochen ist die animierte Netflix-Serie „Arcane“ an den Start gegangen (die zweite Staffel wurde wegen des sofortigen Erfolgs bereits bestätigt), und quasi zeitgleich gibt es nun zwei neue Games, die in der selben Welt spielen, und zwei weitere sind in der Mache.

Mit diesen Projekten werden nicht nur Fans mit neuen Inhalten versorgt, sondern potenziell auch die vielen anderen Spielerinnen und Spieler, die „League of Legends“ aufgrund des hohen Komplexitätsgrades und des beträchtlichen nötigen Zeitinvestments nicht oder nicht mehr spielen. Aktuell erschienen sind das rundenbasierte Rollenspiel „Ruined King“ als auch das bunte Rhythmus-Game „Hextech Mayhem“.

Screenshot aus dem Computerspiel "Hextech Mayhem"

Choice Provisions / Riot Forge

„Hextech Mayhem“ von Choice Provisions

Verschiedene Genres, renommierte Studios

Hinter diesen neuen Titeln steht ein eigener Unterverlag namens Riot Forge, der Sammelbecken und Auftraggeber dieser „League of Legends“-Satellitenspiele ist. Weil durch den Erfolg des Hauptspiels genug Geld zum Investieren da ist, werden keine Kosten und Mühen gescheut. So stehen renommierte Entwicklerfirmen hinter den einzelnen Spielen. Im Fall von „Hextech Mayhem“ etwa ist das die Firma Choice Provisions (ehemals Gaijin Games), die durch die „Bit.Trip“-Serie bekannt geworden ist und langjährige Erfahrung mit Rhythmusspielen vorweisen kann.

Die zwei sich noch in Entwicklung befindenen League-Spinoff-Spiele - das Action-Jump’n’Run „Conv/rgence“ sowie das Adventure „Song of Nunu“ - erscheinen im kommenden Jahr. „Song of Nunu“-Spielestudio Tequila Works aus Spanien ist etwa durch solide Indieveröffentlichungen wie „Rime“ oder „The Sexy Brutale“ bekannt geworden.

League-Spinoff-Games für League-Noobs

„Hextech Mayhem“ ist für Windows und Switch; „Ruined King“ für Windows, Switch, PS4 und Xbox One erschienen.

Aber funktionieren diese Spiele, wenn man das Hauptspiel gar nicht spielt bzw. kennt? Ich habe den Selbstversuch gemacht und, was soll ich sagen, es funktioniert: Ich habe keine Ahnung von den Inhalten von „League of Legends“, weil mir MOBAs immer zu kompliziert und (zeitlich) ausufernd waren, aber „Hextech Mayhem“ funktioniert bei mir schon mal gut. Mir sagt zwar die Hauptfigur Ziggs nichts, doch das ist egal: Das durchgeknallte, bunte Comic-Game, wo im Rhythmus herumgesprungen und Bomben in die Gegend geschmissen werden, ist auch dann gut, wenn man das Hintergrundsetting nicht kennt. Dass ein Entwicklungsstudio dahinter steht, dass das Genre gut kennt und mitgeprägt hat, macht die Sache zusätzlich erfreulich.

Screenshot aus dem Computerspiel "Song of Nunu"

Tequila Works / Riot Forge

„Song of Nunu“ von Tequila Works

Ein genialer, wenngleich auch naheliegender Schachzug also von Riot Games, ihre Marke in dieser Weise zu streuen. Wenn auch für Nicht-League-Spieler*innen interessante neue Werke dabei herauskommen, kann man diese Strategie eigentlich nur begrüßen.

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