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Exo One

Exbleative

Das schönste Spiel des Jahres

In „Exo One“ rollen und fliegen wir durch fantastische Science-Fiction-Kulissen. Das atmosphärisch umwerfend dichte Spiel ist das Werk eines australischen Solo-Entwicklers.

Von Rainer Sigl

Irgendwann in naher Zukunft schicken uns Außerirdische einen Bauplan für ein seltsames Flugobjekt. Dieses Alien-Gefährt sieht aus wie eine metallische Kugel und bewegt sich durch einen Gravitationsantrieb voran.

Auf Knopfdruck beschleunigt sich das Ding rasant, die Geschwindigkeit beim rasenden Rollen ins Tal nehme ich als Schwung mit, um abzuheben. In der Luft verwandelt sich das Gefährt in eine Flugscheibe, die elegant durch die Atmosphäre gleitet.

Das Videospiel „Exo One“ dreht sich vor allem um dieses berauschende Gefühl des Fliegens, die ungewöhnliche Art der Fortbewegung wird mir dabei schnell vertraut. Das ist auch gut so, denn es gibt auch noch verdammt viel zu sehen.

„Journey“ trifft „2001 - A Space Odyssey“

Wüsten aus rosa Sand, gewaltige Wasserplaneten, Asteroiden, die nahe einer fremden Sonne durchs Nichts gleiten - in „Exo One“ habe ich das Gefühl, in einem faszinierenden und kitschigen Science-Fiction-Artwork von fremden Welten unterwegs zu sein. Die Schönheit der vielen Planeten, die ich hier besuche, ist atemberaubend, die Musik und Soundkulisse sorgen für Gänsehaut.

Zu tun gibt es nicht viel, außer den Weg zum nächsten Teleporter zu finden, der am Horizont als riesiger Turm aufragt. Das genügt auch, denn das akrobatische Gleiten und Rollen durch diese faszinierende Welt ist auch ohne Gegner oder Rätsel ein Erlebnis.

„Journey“ und „Dear Esther“ nennt der australische Macher Jay Weston als Inspirationen, in „Exo One“ sorgt aber die zentrale Spielmechanik des mühelosen Rollens, Gleitens und Fliegens für einen fast hypnotischen Flow, den die Vorbilder nicht erzielen können.

„Exo One“, entwickelt von Exbleative, für Windows, Xbox One/Series X/S. Aktuell im Microsoft Gamepass enthalten.

Spielerisch ist das ein bisschen „Tiny Wings“, ein bisschen „Marble Madness“ und all das mit einer Science-Fiction-Atmosphäre, die an die großen, ja, die allergrößten Visionäre nicht nur in Games heranreicht. „Exo One“ ist ein Spiel, das rein ästhetisch wohl auch Stanley Kubrick gefallen hätte.

Exo One

Exbleative

Kurztrip mit Erinnerungswert

„Exo One“ schafft das Kunststück, zugleich ein meditatives wie berauschendes Spiel zu sein. Seine Geschichte ist minimalistisch, dafür sind Grafik und Atmosphäre umwerfend, und die ungewöhnliche Art zu fliegen versetzt mich immer wieder in Begeisterung.

Dieses Spiel ist zwar nur drei Stunden lang, doch man erlebt eine Weltraumodyssee, an die man sich noch lange erinnert, und die ich zumindest garantiert ein zweites und wohl auch drittes Mal antreten werde. Perfekter Eskapismus in unnachahmlicher SF-Atmosphäre.

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