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Heavenly Bodies

2pt Interactive

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„Heavenly Bodies“: Völlig losgelöst

Im Physik-Spiel „Heavenly Bodies“ kämpfen wir als Astronaut mit der To-do-Liste und der Schwerelosigkeit. Anstrengend, aber faszinierend.

Von Rainer Sigl

Schwerelosigkeit, ein sanftes Schweben im Nichts, Weltraumspaziergänge vor majestätischer Kulisse - so stellt man sich das Leben als Astronaut eigentlich vor. Im Videospiel „Heavenly Bodies“ lebe ich diesen Traum, denn in dem bin ich allein auf einer Raumstation irgendwo im Weltall.

Aus der Seiten- bzw. Draufsicht schwebe ich im Raumanzug durch diese enge Röhre, aber wo oben und unten ist, ist Geschmackssache. Die Retro-Technologie meiner Station verortet den Zeitpunkt irgendwo in den 1970ern, das heißt: Kurbeln statt Mikroprozessoren, Lochpapierausdrucke statt Bordcomputer, ein Handbuch in Ringmappe statt HUD. Low-Tech also, aber immerhin: Weltraum. Viel Zeit, die Aussicht zu genießen, habe ich nicht, denn es gibt jede Menge Arbeit zu erledigen.

Hausmeister im Raumanzug

Meine Aufgaben an Bord der Raumstation sind trotz Retro-Technik ziemlich knifflig, denn in der Schwerelosigkeit bedeutet jede Bewegung Unsicherheit: Am Anfang habe ich viel Mühe, nicht völlig unkoordiniert herumzukreiseln, an Wänden und Gegenständen anzustoßen und überhaupt irgendwas zu tun. Die Bewegung ist nicht trivial: Per Joypad bewege ich linke und rechte Hand unabhängig voneinander, dann kann ich noch zugreifen und die Füße separat an- und abwinkeln.

„Heavenly Bodies“, entwickelt von 2pt Interactive, erschienen für PS5, PS4 und Windows.

Schleusen öffnen, Knöpfe drücken, Satellitenschüsseln ausrichten, das alles nach Handbuch: Bald fühle ich mich eher wie ein Hausmeister. Die physikalisch korrekt simulierte Schwerelosigkeit macht „Heavenly Bodies“ zur Herausforderung: Einmal im Stress eine überhastete Bewegung und ich segle ohne Halt in die falsche Richtung, im schlimmsten Fall irgendwo hinaus ins Nichts.

Heavenly Bodies

2pt Interactive

Faszinierend und anstrengend

„Heavenly Bodies“ ist ein ebenso faszinierendes wie anstrengendes Spiel, in dem der Hauptreiz im Meistern der Bewegung liegt. Bis man die Meisterschaft erreicht hat, die etwa im Trailer zu sehen ist, vergeht aber ein bisschen Lehrzeit, denn allein von A nach B zu kommen, ist im Normalmodus schon knifflig. Wer mag, darf die Physiksimulation aber sogar noch realistischer und damit schwieriger stellen. Zum Glück gibt es auch einen einfacheren Modus: In dem darf ich höchst unrealistisch, aber anfängerfreundlich zumindest langsam durchs All „schwimmen“ und so die Richtung bestimmen, auch wenn gerade keine Oberfläche zum Abstoßen zur Hand ist.

Allein oder zu zweit arbeitet man eine ganze Reihe immer komplexer werdender Arbeitsaufträge ab, meistert kritische Situationen und fühlt sich irgendwann wie ein richtiger Schwerelosigkeitsprofi. Allein für dieses befriedigende Gefühl ist Heavenly Bodies absolut empfehlenswert.

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