Kitana rappt alle an die Wand
Von Stefan „Trishes“ Trischler
Mit Aggro Berlin hat alles angefangen. Die Musik und vor allem auch die Scheißdrauf-Attitüde von Sido, Bushido, Fler und Konsorten haben der jungen Kitana imponiert und sie durch eine schwere Lebensphase gebracht. Vor zehn Jahren hat sie dann mit ein paar Gleichgesinnten in Kärnten zu rappen begonnen - und seit diesem Sommer lässt sie auch eine breitere Öffentlichkeit daran teilhaben. Und zwar zuerst in Form von kurzen „Freestyles“, wo die jetzt in Wien lebende Künstlerin über klassische HipHop-Beats von New Yorker Legenden wie etwa D.I.T.C. oder Mobb Deep wahlweise harte Battle Raps oder autobiographische Familiengeschichten auftischt. Wie präzise und on point sie das auch live macht, durften wir vor kurzem bei ihrem Besuch in unserer HipHop-Sendung Tribe Vibes erleben:
Nachdem die Rap-Skills also eindrucksvoll unter Beweis gestellt sind, will Kitana jetzt auch andere musikalische Seiten zeigen. Das hat sie schon im Sommer mit ihrer persönlichen Hymne zum Einlaufen in den Boxring gemacht, und auf der melancholischen neuen Single „Grau“ gelingt das ebenfalls mit Bravour: Organischer Soul-Sound, Ohrwurm-Refrain und Beobachtungen über das Spätherbst-Wetter und die Lockdown-Tristesse schaffen eine stimmige Atmosphäre. Und wenn dann im Video noch das französische Film-Meisterwerk „La Haine“ zitiert wird, kann man nur sagen: Alles richtig gemacht!
Publiziert am 14.12.2021