Peng! „Ich kann Zeichnen“

„Ich kann nicht zeichnen.“ Leute, die das behaupten, sind Peng am Liebsten. Denen beweist der österreichische Cartoonist in 10 Minuten das Gegenteil. Mit einem Buch, das es zu gewinnen gibt!

Von Zita Bereuter

„Schön zeichnen“ - mit dem Begriff oder der Vorstellung hat Peng ein Problem. Darunter würden viele immer noch naturalistisches Zeichnen verstehen, erklärt der in Oberösterreich lebende Cartoonist: „Alle versuchen, schön zu zeichnen. Wenn das nicht geht, wird nicht mehr gezeichnet.“ Peng geht es nicht ums proportionale und naturalistische Darstellen, „sondern um expressive krakelige Zeichnungen, wo man Dinge erkennt. Mehr braucht’s nicht.“

Peng

Mit wenigen Strichen schafft Peng individuelle Charaktere – Menschen oder Tiere. In vielen Workshops hat er das ganz vielen Leuten beigebracht. Am Liebsten sind ihm dabei diejenigen, die von sich behaupten, nicht zeichnen zu können. Denn die würden danach staunend ihre ersten Katzen oder Figuren in Bewegung bewundern. Schließlich sei alles Handwerk. Und das will er weitervermitteln. „Ich freu mich einfach, wenn’s aufgeht.“

Er selbst kritzelte gern in der Oberstufe während des Unterrichts und gab seine Zeichnungen zur Freude aller unter der Bank weiter. Später absolvierte er das Lehramt für Bildnerische Erziehung und gründete eine Schwerpunktschule für den Bildnerischen Bereich im Traunviertel mit. Nachdem er etliche Jahre dort unterrichtet hatte, zog er nicht nur sprichwörtlich einen Strich. Neben einem Kunstgeschichtestudium begann er seine Karriere als Cartoonist. Von der Sparkassenzeitung über verschiedene österreichische Tageszeitungen und Magazine bis etwa der Wochenzeitung „Die Zeit“. Außerdem gründete er die Akademie der Komischen Kunst in Kassel mit und lehrt an der Kunstuni Linz.

Methoden, die Peng als Lehrer entwickelt hat, kombiniert mit eigenen Erfahrungen und Erkenntnissen aus tausenden Zeichnungen sind die Basis für die Workshops, die Peng anbietet. In kleinen und einfachen Schritten zeichnet er vor und lädt zum Mitmachen ein. Sein Sarkasmus und schwarzer Humor ergänzen sich dabei prächtig.

Aufbauend auf diesen Workshops hat Peng nun ein Buch gestaltet. Einerseits kann man dadurch im eigenen Tempo zeichnen, andererseits sich in verschiedensten Kapiteln vertiefen. Für das Zeichnenglück braucht man jedenfalls nicht viel.

Material

Einfach und simpel ist das von Peng empfohlene Werkzeug. Wichtig ist ihm die Möglichkeit, Kontraste zu zeichnen. Also empfiehlt er ein dickeres und ein dünneres Medium. Vom Vorzeichnen mit Bleistiften rät Peng ab - wenn, dann soll mit Farbstiften vorgezeichnet werden und das keinesfalls wegradieren.

Ausgezeichnetes Buch

Nachdem sein alter Deutscher Verlag nicht auf die Idee reagiert hatte, wendete sich Peng an den Britischen Verlag, der bereits mit seinen Bänden über „Hirameki“ erfolgreich war. Der Manager dort absolvierte einen „Peng-Crashkurs“ und bestaunte wenige Minuten später nicht nur seine ersten Figuren in Bewegung, sondern wollte das Buch auch umgehend verlegen.

Also erschien das Buch zuerst auf Englisch, wo es prompt den British Book Award for Education gewann. Peng freute sich über die Bestätigung. „Ich hab’ im Nachhinein erfahren, dass das wirklich ein renommierter Preis ist.“

Eine deutsche Übersetzung ist jetzt bei DuMont erschienen. Auch dieses Buch hat er ausschließlich mit Pinsel beschriftet.

Weihnachtsgeschenke zeichnen

Wenn man also nicht zeichnen kann und knapp vor Weihnachten noch potentielle Bilder als Geschenke fertigen will - kann sich das überhaupt ausgehen?

„Ja“ ist Peng überzeugt. „Das geht sich ganz ganz leicht aus.“ Im hinteren Teil des Buches sind außerdem noch Tipps für Geschenkkarten oder Motive, die man abzeichnen kann. „Man braucht ja nur eine Katze zeichnen und vielleicht den Spruch ‚Weihnachten geht mir hinten vorbei‘ – das ist auch schon ein schönes Statement.“

Buch gewinnen

Wer das ausprobieren und bald selbstbewusst „Ich kann zeichnen“ behaupten will: wir haben zwei Bücher zu verschenken. Und nicht nur das. Peng hat sogar je ein Original von ihm beigelegt. Schreibt uns einfach ein Mail an game.fm4@orf.at wie Peng zu seinem Namen gekommen ist. Einsendeschluss - Montag, 20.12. 9 Uhr.