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Spider-Man No Way Home

Sony Pictures

Spider-Man eskaliert im neuesten Film „Spider-Man: No Way Home“

Am 17. Dezember startet der heiß ersehnte Film „Spider-Man: No Way Home“ in den heimischen Kinos. Vor allem Spidy-Fans dürfen sich in dem Weihnachtsblockbuster auf viel Spaß, Action und Emotion freuen. Der dritte MCU-Spider-Man feiert 20 Jahre Spider-Man-Filmgeschichte und ist extrem unterhaltsames Kino.

Von Philipp Emberger

Hinweis: Dieser Text erwähnt Dinge, die bereits im Trailer zu „Spider-Man: No Way Home“ zu sehen waren

In unserer Realität wäre der Medienmacher J. Jonah Jameson (J.K. Simmons) der King einer Verschwörungstheoretiker-Gruppe auf Telegram. In der Spider-Man-Welt stürzt der Herausgeber des „Daily Bugle“ sich auf Peter Parker (Tom Holland) und treibt ihn und seine Superheldenfigur öffentlich vor sich her. In einer Welt, in der der Begriff „alternative Fakten“ zum Unwort des Jahres gewählt wird, macht es Sinn, dass das Postfaktische auch in Spider-Man Einzug hält. Konkret bedeutet das, dass die Ereignisse des letzten Spider-Man Films „Far From Home“ so manipuliert und umgedeutet werden, dass Peter Parker alias Spider-Man plötzlich als Mörder von Mysterio (Jake Gyllenhaal) dasteht. Und wir erinnern uns: Jameson hat auch die wahre Identität der freundlichen Spinne aus der Nachbarschaft enthüllt.

Die Enthüllung seiner Identität setzt dem jungen Helden, seiner Freundin MJ (Zendaya) und dem besten Freund Ned (Jacob Batalon) zu. Dazu kommt, dass für die Freunde gerade eine der wichtigsten Entscheidungen im Leben von jungen Amerikaner*innen ansteht: Welches College soll es sein? Die Aufnahme in das renommierte MIT rückt aber angesichts der öffentlichen Hetzkampagne gegen Spider-Man und seine nahestehenden Personen in weite Ferne. So wendet sich Parker an Avenger-Buddy Doctor Strange (Benedict Cumberbatch). Der Magier hat in den letzten Filmen irgendwo sein Gewissen wohl abgegeben und hilft Parker, die Welt wieder geradezurücken.

Spider-Man No Way Home

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Peter Parker (Tom Holland) und Doctor Strange (Benedict Cumberbatch) zaubern die Welt in Ordnung

Herzlich Willkommen im Multiverse

Der Versuch geht natürlich gründlich schief. Was in der Serie “Loki“ eingeführt worden ist, wird in Spider-Man nun fortgeführt. Mit dem Multiverse ist das Tor zu anderen Dimensionen und Realitäten offen. Im Falle von „Spider-Man: No Way Home“ heißt das, dass alte Bösewichte, die bereits in der ersten Spider-Man-Trilogie von Sam Raimi und in der Amazing-Spider-Man-Reihe von Mark Webb, sich ein Stelldichein geben. Der Green Goblin lacht, Electro feuert seine Blitze ab und Doctor Octopus hantelt sich mit seinen Tentakeln durch New York City.

Knapp zwanzig Jahre sind seit dem ersten Spider-Man-Film vergangen. Das Jubiläum feiert nun auch der neueste Teil und wird zum großen Trip down memory lane. Die verschiedenen Welten im Multiverse machen es nun möglich. Klingt erstmal nach einer vollkommenen Überladung des Films. Obwohl die thematische Bandbreite aber so riesig ist, wirkt Spider-Man im Vergleich etwa zum direkten MCU-Vorgänger „Eternals“ viel fokussierter und feiert das Spider-Verse gelungen ab.

Spider-Man No Way Home

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„Spider-Man: No Way Home“ wird zum Trip down memory lane

Der größte Pluspunkt des Films: Er kommt mit viel Herz daher und ist eine Mischung aus Humor, Action und Emotion. So kämpft auch der Gen-Z-Spider-Man von Tom Holland mit der Last seiner Superheldenrolle und mit dem Verlangen, das Richtige tun zu wollen. Das Tempo und die Stimmungen sind dabei nahezu perfekt ausbalanciert. Die Kritikpunkte wirken im Vergleich dazu eher kleiner. Ein paar auserzählte Superhelden-Tropen sind dabei, bei der ganzen Überladung braucht der Film auch etwas, bis er in Schwung kommt und einer der zentralen Handlungsstränge kickt nicht so richtig. Das ist aber alles egal, denn Regisseur Watts erzählt die Geschichte mit so viel ansteckender Freude und einer Leichtigkeit, dass die vorhandene Kritik in den Hintergrund gerät und der Film zu einem spaßigen Spektakel wird.

Tom Hollands letzter Spider-Man-Auftritt?

Mit „No Way Home“ beendet Regisseur Jon Watts die „Homecoming”-Trilogie. Die Drehbuchautoren Chris McKenna und Erik Sommer, die auch schon bei den beiden Vorgängerfilmen das Skript geliefert haben, entwickeln die Figur des Peter Parkers nun signifikant weiter. Tom Holland macht die Spinne endgültig zu seiner Figur und drückt dem Film seinen Stempel auf. Selbst wer in den letzten Monaten jeden Spoiler aufgesogen hat, wird in dem Film noch die in oder andere Überraschung erleben. Der Cliffhanger ist dann auch ähnlich groß wie am Ende von „Spider-Man: Far From Home“. Vor allem Spider-Man-Fans kommen dieses Mal nun voll auf ihre Kosten.

Spider-Man No Way Home

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Das blutverschmierte Gesicht fehlt auch in „Spider-Man: No Way Home“ nicht

Potential gäbe es also genug. Ob es Hollands letzter Auftritt als Spider-Man wird, ist wohl noch offen. Amy Pascal, die Produzentin von Sony, bei der die Rechte für die Figur liegen, hat bereits angekündigt, dass Sony noch viel mit der freundlichen Spinne vorhabe und sie gerne eine weitere Trilogie drehen würden.

Tom Holland hingegen hat diese Woche in einem Interview mit dem „People“-Magazin angekündigt, dass er sich auch eine Auszeit von der Schauspielerei vorstellen kann und er sich auf die Familiengründung mit Freundin Zendaya konzentrieren will. Die hat auf Instagram passenderweise gleich „ihren“ Spider-Man gelobt. Der Poker um die Zukunft von Spider-Man hat also schon begonnen. Davor gibt es aber zumindest noch einen der besseren MCU-Filme der letzten Zeit zu sehen und ein Beispiel, wie modernes Kino aussehen kann. Spider-Man-Festspiele all over.

„Spider-Man: No Way Home“ ist ab 17. Dezember in den österreichischen Kinos zu sehen

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