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Legend of Tianding

Creative Games Computer Graphics Corporation

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Robin Hood, made in Taiwan

Das Videospiel „The Legend of Tianding“ sieht nicht nur hübsch aus, sondern hat auch sonst viel zu bieten.

Von Rainer Sigl

Es ist das Jahr 1909. Die japanische Besatzungsmacht unterdrückt die Menschen Taiwans mit Armee und Polizei, manche Taiwanesen arbeiten mit den Besatzern zusammen. Einer nicht: Der sympathische Kriminelle Liao Tianding kämpft gegen das System und hilft den Armen im Widerstand gegen das Regime. Mit den Reichen, wie dem korrupten Händler Wang, legt er sich ebenso an wie mit japanischen Polizisten und ehrgeizigen Provinzstatthaltern.

Im Videospiel „The Legend of Tianding“ bin ich dieser historisch verbürgte Volksheld und schwinge die Fäuste für die Gerechtigkeit.

Prügeln, springen, Tee trinken

„The Legend of Tianding“ ist zum einen ein Prügelspiel aus der klassischen Seitenansicht, in dem ich es mit ganzen Hundertschaften böser Gegner aufnehme. Die Grafik ist dabei in einem schicken Comicstil gehalten, der an chinesische Manga erinnert; die Geschichte wird auch über Comicpanels erzählt. Deren Wendungen sind zwar ein bisschen vorhersehbar geraten, aber das macht nichts, denn dafür ist das Gameplay umso unterhaltsamer aufgefallen.

„The Legend of Tianding“, entwickelt von Creative Games Computer Graphics Corporation und im Vertrieb von Neon Doctrine, ist für Windows und Nintendo Switch erschienen.

Sowohl die Kämpfe als auch die akrobatischen Sprungeinlagen gehen flüssig von der Hand. Ein zentrales Spielelement ist dabei das Entwaffnen der unterschiedlichen Gegner: Mit ein wenig Geschick lassen sich so mächtige, recht unterschiedliche Waffen erbeuten und temporär einsetzen.

Legend of Tianding

Creative Games Computer Graphics Corporation

Sympathischer Mix

Außerdem ist „The Legend of Tianding“ nicht nur ein kompetenter Brawler, sondern auch ein klassisches Metroidvania, in dem sich in verschachtelten Ecken der Welt immer wieder Geheimnisse aufspüren lassen. Auch wenn man vergeblich nach neuen Ideen sucht, macht dieser klassische Actionplattformer einfach Spaß und hat noch dazu einen richtig sympathischen Helden, der in der Story hübsch in Szene gesetzt wird.

Wer den taiwanesischen Robin Hood kennenlernen will, hat mit diesem Spiel ebenso taiwanesischer Entwickler nun die beste Gelegenheit dazu. „We are dedicated to promoting Taiwanese stories through game development“, so lautet das Mission Statement der Macher. In diesem Fall ist das höchst unterhaltsam gelungen.

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