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Weihnachtsmann am Strand

Lynda Hinton/Unsplash

Todor Ovtcharov

Weihnachten in Zeiten der Pandemie

Die Pandemie ist keine gute Zeit für Weihnachtsmänner. Ein Jobwechsel ist für manche vielleicht die beste Lebensentscheidung.

Eine Kolumne von Todor Ovtcharov

Alle haben schon einmal davon geträumt, den Weihnachtsmann zu sehen, und alle haben Briefe an ihn geschrieben. Kinder glauben, dass er existiert, und die Erwachsenen, die eigentlich die Geschenke gekauft haben, glauben heimlich auch ein bisschen an Wunder. Wegen der Pandemie aber müssen sich heuer wieder Väter, Mütter, Opas und Omas einen weißen Bart umbinden, um ihren Kindern oder Enkelkindern Freude zu bereiten. Denn die letzten zwei Jahre waren nicht gut für die Menschen, die ihr Brot als professionelle Weihnachtmänner verdienen. Wegen Covid werden fremde Menschen nur ungern in die Wohnung reingelassen - man hat Angst vor dem Weihnachtmann, selbst wenn er Mitarbeiter einer bekannten Firma ist.

Vollprofi Weihnachtsmann

Ich kenne Leute, die immer auf Weihnachten gewartet haben, um mit voller Kraft arbeiten gehen zu können. Einige davon gingen ehrenamtlich in Kindergärten und Schulen, andere hingegen waren Vollprofis. Ein Freund von mir arbeitete jahrelang als Weihnachtsmann in den USA. Er brachte Geschenke und lehnte in keinem einzigen Haushalt den angebotenen Punsch, um sich aufzuwärmen, ab. Am Ende des Geschenkeaustragens musste er selber aus dem Haus getragen werden. Nach so einem professionellen Unfall musste er den Bundesstaat wechseln.

Weihnachtsmann-Tasse

Kostkarubika005/Pixabay

Er ging nach Florida, wo er sich den dicken Mantel sparen konnte. Er trug die Geschenke in einer roten Badehose aus. Nur der weiße Bart blieb. Ich habe neulich mit ihm telefoniert. Wegen der Pandemie musste er sich beruflich umorientieren und ist Bademeister geworden. Aus alter Gewohnheit band er sich aber zu Weihnachten den weißen Bart um und rief „Ho ho ho!“ von seinem Bademeisterturm aus.

Ich hoffe, dass der Weihnachtsmann es trotz der Reisebeschränkungen über alle Grenzen schaffen wird, ohne in Quarantäne bleiben zu müssen. Denn es mach keinen Spaß, wenn die Geschenke 10 Tage später kommen. Und ein Onlineweihnachten ist sicherlich superlangweilig. Bindet euch die weißen Bärte um, liebe Hörerinnen und Hörer, und Frohe Weihnachten!

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