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Nobody Saves The World

Drinkbox

Pferdekrieger im Fantasy-Farbrausch

Bunt, albern, durchgedreht: Das Action-Rollenspiel „Nobody Saves The World“ ist ein leichtfüßiger Zeitvertreib mit Längen.

Von Rainer Sigl

Das kanadische Indie-Studio Drinkbox ist für lustige Spiele bekannt. In der „Guacamelee“-Reihe der Entwickler war ich etwa zweimal als maskierter Wrestler in einem abgedrehten Mexiversum unterwegs, das kaum ein Mexiko-Klischee und keinen Gag ausgelassen hat.

Auch „Nobody Saves The World“, das neue Spiel von Drinkbox, nimmt sich absolut nicht ernst und sieht mit seinem knallbunten Cartoon-Stil sehr hübsch aus. Damit enden die Gemeinsamkeiten, denn das neue Spiel ist kein Prügel-Plattformer oder Metroidvania, sondern ein waschechtes Actionrollenspiel in der Tradition der frühen „Zelda“-Teile.

Der Held mit den 1000 Gesichtern

Als unscheinbares farbloses Männchen soll ich in „Nobody Saves The World“ eine im Vergleich zum Mexiversum etwas generische, aber doch überdrehte Fantasy-Welt retten. Zum Glück habe ich als dieser „Nobody“ eine Art Superkraft: Auf Knopfdruck darf ich mich nach und nach in jede Menge andere Heldengestalten verwandeln.

„Nobody Saves The World“, entwickelt von Drinkbox Studios, ist für Windows und Xbox erschienen.

Als Ritter und Bogenschütze kämpfe ich mich noch auf recht erwartbare Weise durch die zahlreichen, niedlichen Dungeons dieser Fantasywelt, aber sobald ich sie freigespielt habe, darf ich auch die Gestalt und die Fähigkeiten viel schrägerer Figuren annehmen. So werde ich etwa zur Ratte, die winzige Gänge bewältigt, zum schnell sprintenden Pferd, zum Zombie, Roboter oder Bodybuilder, alle mit ganz speziellen Fähigkeiten.

Diese alternativen Gestalten darf ich mit gewonnenen Erfahrungspunkten aufleveln, ich kann aber - das ist der Clou dieses Spiels - auch ihre einzigartigen Fähigkeiten nach Belieben zusammenmixen und so mit sehr schrägen Skill-Kombinationen experimentieren.

Nobody Saves The World

Drinkbox

Lustig, aber mit Längen

„Nobody Saves The World“ ist durch seine Figuren ein abwechslungsreiches, teils absurd lustiges Rollenspiel, das von seinem Humor und seiner Zugänglichkeit lebt. Vor allem in den ersten Spielstunden macht schon das Entdecken und Ausprobieren neuer Spielfiguren und ihrer Fähigkeiten großen Spaß, besonders zu zweit im Koop-Game. Immer wieder lenken neue Figuren und deren Fähigkeiten davon ab, dass hier eigentlich in Sachen Gameplay nichts besonders Spannendes gefragt ist.

Auf längere Sicht lässt dieser Reiz des Neuen aber nach, denn dann sind zunehmend Wiederholung und das Aufleveln für die herausfordernden Bosskämpfe gefragt. Als Slapstick-Häppchen für zwischendurch ist das neue Spiel von Drinkbox aber zumindest eine Zeitlang eine knallbunte Abwechslung vom kalten Pandemie-Winter; die Ausnahmequalität der „Guacamelee“-Reihe hat „Nobody Saves The World“ aber leider nicht.

The FM4 Spielekammerl-Show Saves The World

„Nobody Saves The World“ wird heute (Donnerstag, 20. Januar) in der FM4 Spielekammerl-Show gespielt. Dort spielen Robert Glashüttner und Chris Stipkovits im Koop das Game von Anfang an.

Die Spielekammerl-Show startet um 17 Uhr auf twitch.tv/radio_fm4.

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