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Hidden Deep

Cogwheel

Das Grauen unter dem Meer

Das Early-Access-Spiel „Hidden Deep“ verspricht originellen Schrecken in einer von 80er-Jahre-Kultfilmen inspirierten SF-Horror-Welt unter dem Meeresboden - noch verspricht es zu viel.

Von Rainer Sigl

Tief unten, am Grund des Ozeans, liegt eine Forschungsstation und in ihr der Eingang zu einem riesigen System aus Höhlen, Minenschächten und Gängen. Es ist ein finsteres Labyrinth, in das ich hier hinabsteige, wer die gewaltige Einrichtung gebaut hat, ist mysteriös.

Und auch der Grund für meinen Besuch ist unheimlich: Von den Wissenschaftern, die hier am Meeresboden leben und den geheimnisvollen Komplex erforschen, kam plötzlich kein Lebenszeichen mehr. Als Mitglied eines Rettungsteams mache ich mich auf die Suche nach den Verschollenen und soll herausfinden, was hier passiert ist.

Teamwork im Tunnel

Im Actionspiel „Hidden Deep“ steuere ich Mitglieder des Rettungstrupps, und was ich am Grund des Meeres finde, ist ziemlich gruselig: Die Maschinen und Forschungslabors sind verlassen, dafür kriechen und flattern ekelhafte Lebewesen durch die finsteren Höhlen. Aber schon die Bewegung durch diese Unterwelt ist gefährlich; überflutete Räume und Abgründe sind Hindernisse, die ich nur sehr vorsichtig überwinden kann.

„Hidden Deep“, entwickelt von Cogwheel Software und im Vertrieb von Daedalic, ist im Early Access für Windows erschienen.

Aus der klassische Seitenansicht bringe ich beim Durchqueren dieser Schreckensorte meine technischen Hilfsmittel zum Einsatz: kleine Roboterdrohnen, die mir den Weg auskundschaften, eine Harpune, mit der ich mir Seilbrücken baue oder mich abseile, und auch große Maschinen wie Bergbaufahrzeuge, mit denen ich Tunnel bohren kann. Dafür muss ich je nach Level aber auch immer wieder zwischen den bis zu vier Mitgliedern meiner Expedition umschalten, denn manche Aufgaben sind Technikern und Ingenieuren des Teams vorbehalten. Alleine erfordert das gutes Timing, ich darf mir aber auch im Splitscreen-Koop-Modus die Arbeit aufteilen.

Hidden Deep

Cogwheel

Noch ein Ding aus einer anderen Welt

„Hidden Deep“ ist das Spiel eines einzelnen Entwicklers aus Polen, und er hat mit seiner Mischung aus simpler Ästhetik und effektvoller Atmosphäre einen Nerv getroffen: Schon vor dem Start in den Early Access war sein Spiel auf rekordverdächtig vielen Wunschzetteln der Downloadplattform Steam eingetragen. Die Verweise auf die großen SF-Horrorspiele der Achtzigerjahre, besonders prominent natürlich die „Alien“-Reihe und John Carpenters „Das Ding aus einer anderen Welt“, haben das Interesse vieler SpielerInnen geweckt.

Atmosphärisch wird „Hidden Deep“ hauptsächlich wegen seines hervorragenden Sound-Designs diesen Vorbildern gerecht; als Spiel im recht frühen Early Access löst es aber nicht einmal die Versprechen seiner gut gemachten Trailer zur Gänze ein.

Was es jetzt zu spielen gibt, ist zwar spannend und sehr eigenständig, aber auch noch sehr unfertig: Die Geschichte wird nur bruchstückhaft erzählt und auch technisch gibt es noch eine Menge Baustellen. Wer sich davon nicht abhalten lässt, bekommt einen Vorgeschmack auf ein ziemlich einzigartiges Spiel - fertig ist es aber noch lange nicht.

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