“Softly“ ist die bisher tanzbarste Nummer von Arlo Parks

Die britische Musikerin veröffentlicht einen neuen Song und spricht über einige Meilensteine ihrer jungen und beeindruckenden Karriere.

Von Susi Ondrušová

Mit Songs wie „Black Dog“ oder „Hope“ und „Hurt“ hat Arlo Parks den passenden Soundtrack für die fragile Pandemie-Zeit geschaffen. „Empathischer Bedroom-Pop“ der einen an der Hand nimmt und auch sagt: „It´s okay to be not okay“

Für ihr Debüt-Album „Collapsed in Sunbeams“ hat sie letztes Jahr nicht nur den Mercury Prize gewonnen, sondern ist bei den Brit Awards als „Best New Artist“ ausgezeichnet worden. Anfang April dieses Jahrs wird Arlo Parks erstmals die Grammy-Verleihung in LA besuchen: nominiert ist sie nicht nur in der „Best New Artist“- Kategorie, sondern auch für „Best Alternative Music Album“.

Zu ihren Fans zählen Billie Eilish, Phoebe Bridgers, Zadie und Patti Smith. Letztes Jahr ist eine Doku von und mit ihr erschienen („Tonight with Arlo Parks“) und neben einer US-Tour mit Gen-Z-Star Clairo stehen auch Stadion-Auftritte im Vorprogramm von niemandem geringerem als Harry Styles auf ihrem Tourplan 2022. Achja, und demnächst wird sie auch als Testimonial einer internationalen Werbekampagne vorgestellt.

„I think to me, success would be being able to be creative for my living for the rest of my life. The idea of longevity is important to me. Having a long career that feels like it’s constantly evolving and never being complacent. That’s always how I thought about it.” antwortet Arlo Parks auf die Frage was Erfolg für sie bedeutet. Dass sie den Mercury Prize gewonnen hat, war für sie letztes Jahr ein besonderer Meilenstein. Nicht nur weil die Liste der Nominierten Acts eine sehr diverse war, sondern weil es ein Musikpreis ist den sie schon als Jugendliche interessiert verfolgt hat.

Zur Liste ihrer Meilensteine zählt sie aber auch etwas so simples wie überhaupt ein Plattenlabel zu haben. Das zu machen, was man machen möchte und Menschen - nämliche auch Fans - um einen herum haben, die einen darin unterstützen.

Arlo Parks ist im Gespräch das Gegenteil von impulsiv. Sie ist „soft spoken“, ruhig und bedacht. Dem Trubel um ihre Person, ihre Musik und ihren Stellenwert entgegnet sie mit einer inspirierenden Selbstsicherheit. Selbstreflexion kann sie, sowohl in ihren Songs als auch im Interview: „I feel I definitely have like a “quiet confidence”. I know what it is that I want to do with my work and I know who I am quite profoundly and I think that it’s definitely grown over time. As everyone you know there are moments where I do doubt myself and there are moments where confidence will fluctuate. But in general, I would say I feel very clear on what it is that I want to do, and that feels really good!”

Ihre größte Erkenntnis nach zwei Jahren Pandemie, von denen sie besonders die Weihnachtszeit in London als „schlimm“ erlebt hat, war: Anpassungsfähigkeit. „Knowing that some things may have to be rescheduled or some things may have to be cancelled but just having safety as the kind of prime focus and just being willing to stretch has been like the biggest lesson for me.”

Letztes Jahr im Herbst hat sie nach den GQ Awards den Produzenten Paul Epworth in seinem Londoner Studio besucht. Also jenen Paul Epworth, der schon Alben für Adele, Mumford&Sons oder Florence & The Machine produziert hat: „I came into the studio completely open. I had no ideas. We literally just had one day and the beautiful thing with Paul is, that we just have this flow where something will just strike out of nowhere and before you know it, it’s like midnight and we’ve made a whole song and we´re obsessed with it. I think these songs that I’m making at the moment, I’ve been a bit more fluid with it. I’ve been like, OK, I’m going to go in with no expectations. And that’s been really fun!“

Entstanden ist die vielleicht bisher tanzbarste Nummer von Arlo Parks. Der neue Track heißt “Softly“. Es geht um die Kunst der Kommunikation. Wie überbringe ich delikate, vielleicht auch verletzende Botschaften? Arlo Parks bittet im Song um eine schonende Nachrichtenübermittlung.

“I think it’s about there being like an imbalance in a relationship. In terms of one person being a lot more invested and a lot more in love and the idea of it just kind of slowly breaking down and wanting to salvage it or save it. But knowing that it’s going to be over so being like „you know, tell me gently!“ knowing that that is going to shatter you in some way and kind of asking for gentleness!”

Über ein Album möchte Arlo Parks noch nicht sprechen („it´s in nebulous stages!“) aber sie gibt einen Ratschlag wie sie sich das perfekte Setting vorstellt, in dem man in diesen neuen Song eintaucht. Der Song ist bewegend also: „This is like a real kind of driving song. You’re driving by yourself, open road and it’s a song that you can kind of belt in the car. I think even though it’s a sad song, there’s a sense of euphoria to the chorus!”