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Lars Eidinger zu Gast im FM4 Filmpodcast

Radio FM4/Alica Ouchan

Lars Eidinger zu Gast im FM4 Filmpodcast

Er ist der Deichkind-Jedermann, der Hamlet am DJ-Pult und Richard III, den man aber auch aus dem „Tatort“ kennt. Lars Eidinger kernschmelzt die Begriffe E-und U-Kultur. Heute Mitternacht ist er zu Gast im FM4 Filmpodcast, ein Gespräch, in dem so schöne Worte wie Stehblues und Kruzifix-Uhr fallen.

Von Pia Reiser

Im Sommer 2012 sind C. und ich auf einer Feier (ich glaube, es war die Amadeus-Feier) und einer der Kellner ähnelt Lars Eidinger. Als C. ihm das auch sagt und er nicht weiß, von wem wir reden, sind wir zunächst verwundert, verzichten dann auf unsere Bestellung und C. rät dem jungen Mann Googeln Sie doch mal lieber Lars Eidinger, eine Phrase, die zwischen mir und C. bis heute hin- und herschwappt, die aber danach tatsächlich nie mehr zur Anwendung mit dritten Personen gekommen ist, weil alle wissen, wer er ist. Und: Alle haben ihn anders kennengelernt. Zunächst eilt ihm ein Ruf als Schauspieler an der Schaubühne Berlin voraus, er soll einer sein, der irgendwie die Schauspielerei anders macht.

Wohl schon damals kennen ihn einige Nicht-Theaterbesucher*innen aus einem anderen Kontext: Quasi immer schon legt Lars Eidinger auf, die Autistic Disco ist ebenso mit seinem Namen verwoben wie Hamlet und Richard III. E- und U-Kultur so happy together.

Nach Bühne und Disco erfolgt dann 2009 die dritte Raum-Eroberung: Leinwand. Eidinger spielt in Maren Ades Film „Alle Anderen“ an der Seite von Birgit Minichmayr. Aber auch der Raum auf der Leinwand wird dauernd gedehnt - erstens bleibt Eidinger nicht nur beim Arthaus-Kino und zweitens nicht nur beim deutschen Film. Zwei Filme, „The Clouds of Sils Maria“ und „Personal Shopper“, dreht er mit Olivier Assayas und - die Nische muss man erst mal finden - zwei Filme mit Regisseur*innen, in denen das Weltall eine nicht unwesentliche Rolle spielt: „High Life“ unter der Regie von Claire Denis und „Proxima“ von Alice Wincour.

Zwischendrin noch drei Kiel-„Tatorte“, die sich dann wegen Eidinger auch Leute anschauen, die noch nie „Tatort“ geschaut haben. Währenddessen schafft er es auch, dass man sich wieder mal ein Musikvideo bis zum Ende anschaut und nicht nur das, es sich es dann gleich nochmal anschaut. Vollgestickert und mit Tintenfischtentakeln, die aus dem Mund ragen, in der herrlichen Floskelballade „Richtig gutes Zeug“. 2021 dann Hochkultur-Ritterschlag als Jedermann bei den Salzburger Festpielen. Und Hollywood hat auch angerufen.

Dieser Tage - da erzähl ich euch keine Neuigkeit, folgen wir ihm doch alle auf Instagram - war Lars Eidinger nicht wegen eines Drehs oder einer Premiere in Wien, sondern weil am 9. Februar seine Ausstellung in der Alba Gallery eröffnet wird. Dort zu sehen gibt es Fotografien, Skulpturen, Objekte. Am 7. Februar ist Lars Eidinger zu Gast im FM4 Filmpodcast, wir reden über die Filme, die ihn geprägt haben, wobei er gleich vorausschickt, dass er kein Cineast sei und vieles auch nicht kenne und dass er lieber Filme drehe, als sie anzuschauen.

Ein Gespräch über „E.T“, „Jaws“, „Star Wars“ und „Dancer in the Dark“, aber auch darüber, wie es dazu gekommen ist, dass er mit Noah Baumbach gedreht hat, welchen Rat ihm seine Frau gegeben hat, als keine guten Rollenangebote in Aussicht waren. Und „Love Actually“. Endlich hatte den mal jemand auf dem FM4-Filmpodcast-Fragebogen vermerkt.

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