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Moonfall, Patrick Wilson, Halle Berry

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„Moonfall“: Irgendeine Apokalypse ist immer

Der deutsche Regisseur Roland Emmerich legt wieder einmal die Welt in Schutt und Asche. In „Moonfall“ droht der Mond auf die Erde zu stürzen. Verhindern muss das ein unfreiwillig zusammengestöpseltes Trio. Kinostart ist der 10. Februar 2022.

Von Philipp Emberger

Welches Lied hört man bei einer Weltraum-Mission? Eh klar: „Africa“ von Toto. Die Katastrophe ist in „Moonfall“ aber nicht die Musik, sondern eine mysteriöse Kraft, die die Reparaturarbeiten der Astronauten-Crew stört und dazu führt, dass eines der Besatzungsmitglieder in die Tiefen des Weltalls geschleudert wird. Soweit der Prolog.

Zehn Jahre später ist einer der damals überlebenden Astronauten Brian Harper (Patrick Wilson) ebenfalls schlimm abgestürzt. Unehrenhaft wurde er aus dem NASA-Dienst entlassen, die Familie ist auseinandergebrochen, sein Sohn macht Probleme. Ausgerechnet er muss nun aber gemeinsam mit der Ex-Astronautenkollegin und Neo-NASA-Chefin Jo Fowler (Halle Berry) und dem nerdigen Verschwörungstheoretiker K.C. Houseman (John Bradley-West) die Welt vor dem Mond retten. Der ist nämlich aus seiner Umlaufbahn geraten und droht auf die Erde zu stürzen.

Mr. Welteruntergang schlägt wieder zu

Soweit klingt der Plot mal sehr nach Mr. Weltuntergang Roland Emmerich. Reichlich Erfahrung mit Katastrophenfilmen, manche sagen auch katastrophale Filme dazu, hat der Regisseur ja. In „The Day After Tomorrow“, „2012“ und „Independence Day“ hat der in Hollywood lebende Regisseur ebenfalls die Erde dem Tod geweiht. Worin sich die einzelnen Filme unterscheiden? Keine Ahnung. Die aufklärerische Kraft, die etwa noch Klimawandelfilm „The Day After Tomorrow“ mitgebracht hat, ist aber längst vergangen.

Film Moonfall

Courtesy of Lionsgate

Schauspieler Patrick Wilson muss in „Moonfall“ zur Weltrettung ausrücken

Die Bilder sind dafür gewohnt ausufernd und bombastisch. Meteoriten prasseln auf die Erde nieder, eine riesige Flutwelle überschwemmt Land und Leute und das Chrysler Building fliegt über die Leinwand. Das Budget des Films war mit rund 140 Millionen US-Dollar ebenso ausufernd. Immerhin ist da aber jemand, der das Kino in all seiner Größe nutzen und den Leinwandbombast zelebrieren möchte.

Seinen aktuellen Film will Emmerich auch als Anspielung an die Klimakatastrophe wissen, immerhin wird den beteiligten Personen im Film zunächst auch nicht geglaubt, die Reaktionsfähigkeit ist trotz des drohenden Weltuntergangs enden wollend. Ein eigener Film zu dem Thema soll aber trotzdem das nächste Projekt sein. Emmerich hat sich zudem in den letzten Tagen abfällig über den Netflix-HitDon’t Look Up“ geäußert.

Eskalierter CGI-Bombast

Zum Weltuntergangs-Szenario kommen in „Moonfall“ natürlich noch menschliche und familiäre Probleme. In Doppelkonferenz springt der Film zwischen den irdischen und außerirdischen Trümmerhaufen hin- und her. Wirklich packend ist das nicht, unterbrochen wir der emotionalere Aufwasch aber ohnehin von den ausladenden Zerstörungsbildern. Gegen Ende des Sci-Fi-Katastrophenfilms legt Emmerich aber selbst für seine Verhältnisse nochmal zwei bis drei What-the-Fuck-Schäufelchen drauf und zeigt, dass eine glaubwürdige Filmhandlung für ihn kein erstrebenswerter Filmbestandteil ist.

Film Moonfall

Courtesy of Lionsgate

Zahlreiche Bilder der Zerstörung ziehen sich durch „Moonfall“

In „Moonfall“ muss man sich jedenfalls auf die typischen Emmerich-Elemente einstellen: Boom, Bäng und Hä? Eine der überraschendsten Erkenntnisse ist, dass der Mond im Film hohl ist. Der österreichische Physiker Werner Gruber war übrigens als Berater für den Film tätig. Wer aber auf den gewohnten bombastischen Weltuntergangs-Trash mit eskalierten CGI-Effekte steht: Have Fun.

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