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KVSAL rappt live

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KVSAL live im Studio

Der Wiener Rapper stellt den Titeltrack seiner Debüt-EP „White Fears, Brown Soul“ vor.

Von Stefan „Trishes“ Trischler

Rap war nicht seine erste musikalische Liebe - dafür dann die ganz große: Nach einer Kindheit mit klassischer Geige und Jazz ist KVSAL über Will Smith auf HipHop gestoßen. Vorbilder wie Notorious B.I.G., A Tribe Called Quest oder der Wu-Tang Clan haben ihn dann auch selbst zum Rappen gebracht. Und ihren Umgang mit der musikalischen Vergangenheit hat sich der Wiener Künstler auch für sein erstes Solo-Projekt abgeschaut.

So wie HipHop-Acts seit den späten 80er Jahren die Plattensammlungen ihrer Eltern und Großeltern nach Funk-, Soul- und Jazzloops durchsucht haben, baut auch KVSAL musikalische Artefakte seiner Familiengeschichte in die Beats ein. Er ist in Wien 22 aufgewachsen, die Wurzeln seiner Eltern in Sri Lanka haben aber auch immer eine wichtige Rolle gespielt. Auf seiner ersten EP „White Fears, Brown Soul“ rappt KVSAL deshalb unter anderem über srilankische Percussion-Samples auf Deutsch, Englisch oder Singhalesisch.

In seinen Texten gibt sich der Rapper vielseitig: Da wird der transdanubischen Buslinie 26A gehuldigt, eine junge Frau angehimmelt, aber auch über (post)koloniale Machtstrukturen nachgedacht. Der Titel „White Fears, Brown Soul“ bezieht sich nämlich auf ein Buch des Psychiaters und Philosophen Frantz Fanon, dessen Werke über die weitreichenden Folgen der Kolonialherrschaft bis heute nichts von ihrer Gültigkeit eingebüßt haben. Der Rassismus, den er als Mensch mit dünklerer Haut in Wien selbst erfahren musste, ist für KVSAL dabei aber nur eine Ebene, es geht ihm auch um innere Konflikte sowie Mechanismen der Unterdrückung.

Den Titeltrack seiner Debüt-EP hat KVSAL kürzlich auch live in unserer HipHop-Show Tribe Vibes dargeboten. Und das hat so ausgeschaut:

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