In „Gibbon: Beyond The Trees“ schwingen wir durch den Wald

In einem neuen, äußerst stimmungsvoll präsentierten Runner-Game steuern wird einen Gibbon-Affen durch eine nicht immer idyllische Waldlandschaft. Das neue Game des Wiener Indiegamestudios Broken Rules will damit auch auf Artenschutz aufmerksam machen.

Von Robert Glashüttner

Gibbons, also kleine Menschenaffen, sind ziemlich beeindruckende Tiere. Mit ihren langen Armen schwingen sie sich in den Wäldern Südostasiens elegant von Baum zu Baum. Aber wie leider viele Tierarten in Gefahr sind, so ist auch die Familie der Gibbons vom Aussterben bedroht. Einige NGOs wie das Gibbon Rehabilitation Project oder Rainforest Rescue bemühen sich, die Population der Gibbons stabil zu halten.

Jetzt gibt es auch ein Game, das darauf aufmerksam macht: Es ist ein Spiel aus Österreich namens „Gibbon: Beyond The Trees“.

Schwingen wie ein Gibbon

Wie toll wäre es, wenn wir uns wie die Gibbons durch die Welt schwinghangeln könnten? Tatsächlich, schwinghangeln ist der korrekte Fachbegriff dafür! Im Spiel funktioniert das erfreulich intuitiv: Wir lassen am Smartphone oder Tablet einen Finger am Display, wenn wir weiterschwingen wollen und lassen los, wenn unser Gibbon losspringen soll. Außerdem können wir mit zwei gleichzeitig gedrückten Fingern laufen und mit einer Wischgeste einen Salto in der Luft machen.

„Gibbon: Beyond the Trees“ ist ein visuell und akustisch äußerst stimmungsvoll in Szene gesetztes Jump-, Swing’n’Run. Die Schwierigkeit besteht darin, eine konstante Geschwindigkeit aufrecht zu erhalten, damit wir uns später auch über Abgründe und Waldbrände drüberretten können. Springen wir zu früh, zu spät oder manchmal auch gar nicht, verlieren wir Momentum. Ein Salto kann einen Speed-Boost bringen, wenn wir richtig landen, uns aber auch abbremsen, wenn die Landung nicht gut klappt.

Auf Probleme aufmerksam machen

Neben Waldbränden und in weiterer Folge fehlenden Bäumen zum Fortbewegen, gibt es in „Gibbon: Beyond The Trees“ auch Menschen, die uns mit dem Geländewagen hinterherfahren und Jagd auf uns machen. Diese oft herzzerreißenden Szenen, wenn sie uns erwischen und erschießen, werden nur durch die tollen luftakrobatischen Tricks ausgeglichen – wenn nämlich ein zweiter Gibbon uns an den langen Armen nimmt und weiter vorwärts schwingt.

Broken Rules, das Wiener Entwicklerstudio hinter dem Spiel zeigt diese Szenen bewusst, um neben einem guten Spiel auch Aufmerksamkeit zu schaffen für Tiere, die vom Aussterben bedroht sind und dennoch weiterhin gejagt werden - oft für pervers-profane Dinge wie rücksichtslose Tourist*innen, die mit Baby-Tieren „cute“ Social-Media-Fotos machen wollen. Das Spiel soll keinen erhobenen Finger ersetzen, so Game Director Felix Bohatsch im Interview mit FM4, aber man solle sich nach dem Spielen Gedanken über die Probleme machen und sich im Idealfall des Themas annehmen.

Schwing again

„Gibbon: Beyond The Trees“ ist ein toll präsentiertes, unkonventionelles Runner-Game mit Mehrwert. Während des Spiels wird immer wieder unaufdringlich, aber auch unübersehbar auf die Gefährdung dieser Affen hingewiesen, und es werden NGOs genannt, die sich der Hilfe der Gibbons verschrieben haben.

FM4 Spielekammerl-Show im Affen-Modus

Michaela Pichler und Robert Glashüttner begrüßen in der aktuellen (Donnerstag, 3. März) FM4 Spielekammerl-Show Felix Bohatsch von Broken Rules. Die drei werden sich ausführlich Zeit nehmen, um über Gibbons, Spieleentwicklung und die Balance zwischen Game und Awareness zu sprechen. Denn ein Game zu gestalten, das Spaß macht, aber gleichzeitig auch auf ernste Themen aufmerksam macht, das ist kein einfacher Spagat.

Die Spielekammerl-Show startet wie immer um 17 Uhr auf Twitch.tv/Radio_FM4.

Stream verpasst?

Kein Problem! Hier geht es zu dem Video On Demand von Robert und Michaela: