FM4-Logo

jetzt live:

Aktueller Musiktitel:

Foto Portrait Trio HELLA COMET

Hella Comet

FM4 Soundpark Weekly

Neue Musik von Leyya, Hella Comet, Elektro Guzzi u.v.m.

Vom Anlehnen an gute Freunde, dem Verarbeiten von Verlust, dem Loslassen und mit dem Fluss gehen und der blauen Nacht in Wien. Das sind die neuesten Singles und Videos aus Österreich. Und ein Hinweis auf die wichtigsten Friedens- und Benefizkonzerte für die Ukraine.

Von Andreas Gstettner-Brugger

Aufstehen und die Stimme erheben. Gegen den herrschenden Krieg, für die Solidarität aller flüchtenden und in ihrer Heimat unter Todesangst lebenden Menschen."We stand with Ukraine", das Benefizkonzert für die Ukraine, findet diesen Samstag im Wiener Ernst Happel Stadion statt. Auf der Bühne stehen unter anderem Wanda, Yung Hurn, Mavi Phoenix, Lisa Pac, Bibiza & Eli Preiss, sowie Bilderbuch.

Letztere haben übrigens als letzten Vorboten für das neue Album „Das Feld ist Gelb“, das am 8. April erscheint, die Single und gleichnamige EP „I’m Not Gonna Lie“ veröffentlicht. Das mantraartige „Schuscha“ steht für den Wandel, für das Durcheinandergeschütteltwerden. Egal ob im Äußeren, oder im Inneren. Mehr zum Song gibt’s hier von Christoph Sepin.

Unter dem Motto „Yes We Care“ findet ein weiteres Benefizkonzert für die Ukraine statt. Am Sonntag, 27.3., bei freiem Eintritt am Wiener Heldenplatz. Mit dabei sind Cari Cari, Garish, Kerosin95, Sharktank, Lou Asril und viele mehr. Neben Konzerten gibt es auch Benefiz-Lesungen und Gesprächsabende. Eine Zusammenfassung findet ihr hier.

Leyya - „Someone/Fix It“

Das Superduo LEYYA meldet sich gleich mit einer Doppelsingle zurück. „Someone“ ist eine Nummer über das Finden der eigenen Kräfte und über Freunde. Denn Sophie singt darin: „I don’t need a hand - I got what it takes to be fine“. Und gleichzeitig ist es gut, jemanden zu haben, an dem man sich anlehnen kann. Vor allem, wenn die eigene Welt mal wieder kopfsteht, wie in dem schönen Video zu sehen ist. Musikalisch treibt uns die Nummer auf den Tanzboden, um uns gut durchzuschütteln und die Freude und Leichtigkeit zu spüren, die plötzlich beim Tanzen zu guter Musik auftauchen kann, egal wie es einem gerade geht.

Der zweite Part „Fix It“ ist der Kontrapunkt, der über die letzten drei Jahre geschrieben worden ist. Ein unglaublich berührender Song, besonders durch die schönen Streicher, geschrieben und arrangiert von Flo Spies. Das dazugehörige Video könnte vom optischen her eher für eine Metal-Band gedreht worden sein. Auch wenn hier das Mantra „Noone’s gonna fix it“ lautet, strahlt der Song eine enorme Kraft aus. Schon allein die Tatsache, dass das Duo hier bei fünf Grad gegen den Regen angespielt hat, lässt auf kämpferische Energie schließen. In der Zerbrechlichkeit, der ungeschminkten Direktheit und der durch den Sound hervorgerufenen Intimität, besitzt dieses Lied eine besondere Strahlkraft. Denn wie schon Leonard Cohen in „Anthem“ gesungen hat: “There is a crack in everything, that’s how the light gets in”.

Hella Comet - „UMPteeeeeee“

Schon länger hat man vom Grazer Trio Hella Comet nichts mehr gehört. Ihr ausufernder Noise-Rock mit durchaus poppigen Elementen hat meist eine enorme Wucht und reißt einen sofort mit. Der neue Song „UMPteeeeeee“ beginnt gleich mit einem tanzbaren Beat und flockig-lockeren Gitarrenlinien. Die Strophen wirken zart, sowohl vom Gesang als auch der Instrumentierung.
Das passt perfekt zum Thema des Songs, geht es doch um eine Situation, in der man angegriffen wird und anstatt gleich gewohnheitsmäßig zu reagieren, lässt man die Zeit verstreichen und realisiert, dass man auch anders reagieren kann. Nämlich nicht mit einem Gegenangriff, sondern mit einem Loslassen und Mit-Dem-Fluss-Gehen. Dazu gehört nicht nur das Bewusstsein über solche Situationen, sondern auch der Mut, sich dann für die alternative Handlungsmöglichkeit zu entscheiden, auch wenn man nicht weiß, wo sie einen hinführen wird. Dieser schöne, energiegeladene und poppige Song kann uns daran erinnern und vielleicht auch ein Stück weit ermutigen.

Bernhard Eder - „For Lu“

Für dieses Lied gibt es kein Video. Wie sollte es das auch gebe?! Trotzdem verdient es sich einen größeren Platz hier. Sänger und Songwriter Bernhard Eder verarbeitet in „For Lu“ den Tod seiner Schwester, die letztes Jahr gestorben ist. Es gehört viel Mut dazu, sich daran zu machen, für solche einschneidenden Erlebnisse Worte zu finden und diese dann auch noch in einen Song für alle hörbar zu verpacken. Bernhard Eder erzählt bedacht und mit nur wenig Worten die Situation, in der er die Nachricht erhalten hat und mit welchen Gefühle er fortan zu ringen hat.

Die wundervollen Gesangslinien, die gesummten Backingvocals und das zarte Zupfen der Akkorde erinnern sofort an Größen wie Elliott Smith und machen die Trauer hör- und damit spürbar. Das Synth/Piano-Arrangement gegen Ende des Songs hat sein Freund und musikalischer Weggefährte Peter Piek produziert. In gerade einmal zweieinhalb Minuten steckt so viel Gefühl, dass man nach dem ersten Durchgang das Lied unbedingt noch einmal hören will, um all die schönen Details, die Facetten und die emotionale Tiefe wahrzunehmen.

Fate X Kizmet - „Blue Notes“

Das Blau der Nacht ist der Grundton. Auch in dem von grapejce produzierten Track von Fate und Kizmet überwiegt eine dunkle Stimmung. Die rollenden Beats, der fette Bass und die sparsam eingesetzten Syhnties vermitteln aber auch ein Schweben und eine gewisse Leichtigkeit. Ein Sich-Treiben-Lassen in der Nacht mit den Freunden. Das Video von unson-prdctns vereint gut das Farbenspiel mit Dämmer- und Nachtaufnahmen von Wien. Spannende Nummer und perfekte, visuelle Umsetzung.

Elektro Guzzi - „Okra“

Die organische Techno-Truppe Elektro Guzzi wird noch diese Woche ihr neues Album „Triangle“ rausbringen. Als zweiten Vorboten schicken sie den Titel „Orka“ ins Rennen. Eine stampfende, hypnotisch treibende Dance-Nummer, die sofort Kopf und Füße mitwippen lässt. Das elektronischen Knarzen, die dunklen Basstöne, der swingende Beat und die dunkle Atmosphäre macht Lust auf das Release-Konzert am 2. April im dasWERK Wien.

Klawuta - „Phobos, Deimos, Whatever“

Es ist die dritte Single des Multiinstrumentalisten Klawuta, die er diesmal mit Alexander Lausch & Martin Peichl zusammen gemacht hat. Entstanden eigentlich bei einem zweiwöchigen Aufenthalt in einer Hütte in den Alpen, wo Songschreiber Matthias sich über das Loslassen Gedanken gemacht hat. Und dass Veränderung eine Chance sein kann, um sich weiter zu entwickeln und weiter zu gehen. Es ist ein klassischer Rock-Song mit großer, musikalischer Geste, schwerem Schlagzeug, mächtigen Gitarrenwänden und einem eingängigen Refrain. Das futuristische Video lässt offen, ob es ein dystopischer oder utopischer Blick auf unsere Welt ist.

Auch noch gut und gut zu wissen

  • Herrlich psychedelisch ist das instrumentale Stück „Absent“ von Tape Moon und umhüllt uns durch alte Filmaufnahmen und dem Lo-Fi-Sound mit einem geschmackvollen Retrocharme.
  • Wir freuen uns schon auf das neue Album „Too“ von HVOB, das am 8. April erscheint. Bis dahin haben uns Anna und Paul einen weiteren musikalischen Einblick gewährt: Das balladeske, tieftraurige „A Piece Of Me“, das drei Minuten ohne Beats auskommt, um sich dann gegen Ende hin zu einem epochalen Elektro-Song aufzuschwingen.
  • Die Stimme von Rosa Anschütz ist auch bei der neuen Single „Sold Out“ schlicht umwerfend. Es ist eine zarte, hypnotische und sich langsam einschleichende Nummer mit einer luftigen und gleichzeitig Spannung erzeugenden Atmosphäre.

FM4 Soundpark Weekly

In dieser wöchentlichen Rubrik servieren Lisa Schneider und Andreas Gstettner-Brugger musikalische Häppchen aus Österreich. Neue Bands und Songs, Videos und Konzerthighlights quer durch den stilistischen Gemüsegarten.

  • Schlaflose Nächte, Gedankenkarussell und der Tunnelblick - das kennen wir wohl alle. Und trotzdem stärkt uns Sängerin Li in ihrer neuen Single „Insomnia" damit, dass alles gut werden wird.
  • Der musikalische Tausendsassa Wolfgang Möstl präsentiert mit Wolf Lehmann sein neues Projekt zwischen Elektro-Pop und gepflegtem Indie. Die neue Single „Neutral II“ ist ein geschmeidiges Elektro-Pop-Stück mit Hang zum Hypnotischem.
  • Ergreifend hat Robert Stadlober mit seiner Band Heym die „Schmerzliche Erzählung“ zu einem leider passenden Zeitpunkt veröffentlicht. Es ist die Vertonung eines Anti-Kriegs-Gedichts von Stefan Heym, das schon vor 90 Jahren geschrieben worden und schmerzlich aktuell ist.
  • Wolkig ist eine passende Bezeichnung für den Indie-Pop-Song „Bats From The Buffet“. Die Band Good Wilson hat uns damit einen verfrühten Frühlingssong geschickt. Diesen Donnerstag, 17.3., werden sie im Radiokulturhaus live zu sehen sein.
  • Opulent und geschmackvoll singen Belle Fin auf ihrer neuen EP über das dunkle Thema Ängste. So auch in ihrer neuesten Single „Sag mir wo“, eine Suche nach den wahren Freunden.
  • Das Black Palms Orchestra hat sein neues Album „Palm Fiction“ (was für ein schönes Wortspiel!) veröffentlicht. Darauf enthalten die fantastische Single „Nightcall“ mit Monsterheart. Weitere Kooperationen am Album gibt es mit Künstler*innen wie Medina Rekic, Alex Wunderbar oder Christopher Just.
  • Letzten Donnerstag hat Euch Lisa Schneider im FM4 Soundpark die Band „Die Chelios“ und ihre neue EP vorgestellt. Und natürlich war auch das Benefiz für den Frieden Thema, zu dem auch Marco Wanda geladen ist.
  • Und in der vergangenen Sonntag-Soundparknacht hat euch Christian Pausch die neue Kerosin95 vorgestellt und die Top 5 Nominierten für den FM4 Award bei den Amadeus Austrian Music Awards ausführlich unter die Soundlupe genommen.

Aktuell: