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Fid Mella Portrait

Leana

HipHop-Beats fürs Herz und die Kopfhörer

Auf seinem Produzentenalbum „Hella Mella Vol. 1“ stellt Fid Mella aus Wien mit vielen Gästen sein entschleunigtes HipHop-Universum vor.

Von Stefan „Trishes“ Trischler

Fid Mella geht nicht den geradesten Weg. Seit rund zwanzig Jahren in Wien lebend, hat sich der in Meran aufgewachsene Produzent zuerst durch Zusammenarbeiten mit US-Rap-Legenden und Produktionen für italienische Rapper einen Namen gemacht. Dann ist er aber schnell in der heimischen Szene angekommen, allerspätestens mit der wienerischsten Instrumental HipHop-Platte aller Zeiten, „Singende klingende Unterwelt“, gemeinsam mit seinem Mentor Brenk Sinatra. In den letzten Jahren hat Fid Mella unter anderem als Teil des Silk Mob Musik gemacht, seit kurzem gibt es aber auch sein erstes Produzentenalbum „Hella Mella Vol. 1“ mit vielen Gästen zu hören. So ein Projekt wollte er eigentlich schon lange machen, aber das gute Ding hat eben Weile gebraucht:

„Ich glaube, das Problem bei so Producer-Alben ist, dass es echt schwierig zu organisieren ist, logistisch alle unter einen Hut zu bringen. Und dieses Mal jetzt hat es sich halt echt ergeben. Das sind alles Leute, mit denen ich sowieso Musik mache und da war das jetzt relativ easy.“

Im Grunde ist „Hella Mella Vol. 1“ nämlich ein ausführlicher Teaser auf die vielen Fid Mella-Produktionen, die dieses Jahr erscheinen sollen. So ist Hunney Pimp zu Gast, mit der bald eine EP kommen wird, und der Berliner Rapper Gianni, mit dem Mella schon das zweite Album im Kasten hat. Auch der Silk Mob gibt sich auf dem Fid Mella-Mixtape ein Stelldichein, und der schon lange befreundete Wandl ebenso.

Fans des Versager-Rap erwarten das neue Album „2urück 0hne 2ukunft“ von Kamp schon sehnlichst. Das hat Fid Mella jetzt über die letzten 13 Jahre musikalisch betreut, am 1. April erscheint es nun wirklich.

„Ich war mir nicht sicher, ob die Platte je kommt - aber vergangenen Sommer hat Kamp dann gesagt, wir machen das jetzt. Und dann sind wir wie zwei busy Papis ins Studio gerannt und haben in 72 Stunden das ganze Album aufgenommen, so richtig runter geworkt.“

Auf „Hella Mella Vol. 1“ ist Kamp auch dabei und rechnet mit seinem langjährigen Job als Sneaker-Verkäufer ab.

Früher war Fid Mella für das besonders feinsinnige Zerschnipseln und Neuanordnen von Samples bekannt. Auf „Hella Mella Vol. 1“ finden sich gar keine Samples, zumindest nicht von den Platten anderer Leute.

„Ich hab 20 Jahre lang Sample Beats gemacht. Und jetzt habe ich halt Spaß dran, auch die Samples davor selbst einzuspielen. Ich mache das viel gemeinsam mit meinem Bruder, der Gitarre spielt. Mein Papa spielt auch manchmal Bass drauf. Wir machen so Jams und da kommt jede Menge Müll dabei raus, der sich aber sehr gut choppen lässt.“

Vielleicht auch wegen der familiären Entstehungsgeschichte dominieren auf dem Produzentenalbum entspannte Grooves und harmonische Klänge. Energiegeladene Beats für die Rap-Clubs finden sich auf „Hella Mella Vol. 1“ keine mehr - das ist Kopfhörer-Rap!

„Ich habe gar nicht mehr so ein Interesse, Banger zu machen. Ich will einfach ins Herz zielen und dich dort treffen, wo es am schönsten ist. Das interessiert mich sehr.“

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