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Metronomy im Gasometer

Franz Reiterer

Metronomy lassen das Groove-Monster im Gasometer los

Lange musste gewartet werden, gestern Abend war es so weit: Das oft verschobene Österreich-Konzert von Metronomy ging endlich über die Bühne. Joseph Mount und Kohorte machten den Wiener Gasometer zum Tanztempel.

von Xaver Stockinger

Schon in der Schlange vor dem Gasometer war sie gestern spürbar: Die Vorfreude kroch den Wartenden aus allen Poren und hüllte den Eingangsbereich vorm alten Simmeringer Gasspeicher in eine freudig-nervöse Stimmungswolke. Das Metronomy-Konzert in Wien war ursprünglich mal für September 2020 geplant, dementsprechend sahen manche Tickets beim Einlass dann auch aus. Zerknittert und vergilbt, so als hätte man die Hoffnung auf ihren Einsatz schon vor langer Zeit begraben.

Publikum beim Metronomy-Konzert im Gasometer

Franz Reiterer

Doch all das Warten war vergessen, als Joseph Mount, Oscar Cash, Michael Lovett, Anna Prior und Olugbenga Adelekan am Montagabend um Punkt 21 Uhr die Bühne betraten. Mit im Gepäck, das nagelneue, siebte Studioalbum „Small World“. Das folgende Set war eine erlesene Auswahl altbewährter Songs gemischt mit dem Sunshine-Pop (im besten Sinn) des neuen Albums. Als Opener diente das leicht verhaltene „Love Factory“ von der neuen LP. Doch dauerte es nicht lange, bis Metronomy das Groove-Monster entfesselten: „The Bay“ und „It`s Good To Be Back“ ließen kaum ein Beinpaar ungeschwungen. Der große Tanz war eröffnet.

Song für Song geben Metronomy und Publikum alles, peitschen sich gegenseitig an. Zu lange hatte man sich nicht, zu hart war der Entzug. Der Gasometer kocht über, als inmitten eines stillen Moments gegen Ende des Sets plötzlich die verhallte Orgel von „The Look“ ertönt. Auf diesen Song haben viele gewartet. Nackte Euphorie macht sich breit. Von allen Ecken der Halle strömen die Leute nun Richtung Bühne, wollen näher dran sein, an der Musik und an der Ekstase. Als nach fast zwei Stunden im Gasometer die Saallichter wieder angehen, sind die Beine schwer. Doch funkelt in den rund 1.500 verschwitzten Gesichtern ein Stück Glückseligkeit.

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