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Bibiza

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Benefiz! Und Neues von Oxyjane, Modecenter, Rosa Anschütz u.v.m.

Das große Benefiz-Konzert „We Stand With Ukraine“ im Ernst Happel Stadion war natürlich (guter) Wahnsinn auf allen Ebenen. Auch sonst sind spannende Dinge passiert: die österreichische Musikwoche im Überblick.

Von Lisa Schneider

Hier gibt’s ein paar Worte zum und viele Fotos vom großen Benefizkonzert "We Stand With Ukraine.

Die Livesets von Wanda, Bilderbuch & Co könnt ihr euch im FM4-Player anhören.

„Ja, es is’ ein easy game“, lacht Bibiza im FM4-Interview kurz nach seinem Auftritt im Ernst-Happel-Stadion, und bezieht sich dabei auf die eh schon längst gesammelten Benefiz-Erfahrungen seines Swift Circle. Erst vor kurzem haben Bibi, Eli Preiss, liebcozy & Co am Wiener Schillerplatz Spenden für die Ukraine gesammelt. Wer schon am frühen Nachmittag die eigene Fancrowd da versammelt, wo sonst The Rolling Stones oder Paul McCartney auftreten, darf außerdem schon ein bisschen stolz sein. Vielleicht hat sich Bibiza, vielleicht hat sich Eli Preiss da auch noch ein paar Stimmen geholt: das Voting für den FM4 Award bei den Austrian Amadeus Music Awards 2022 ist beendet. Schluss mit der Geheimniskrämerei um den oder die Preisträger*in ist am 29. April, da findet im Wiener Volkstheater die große Gala und Verkündung aller Gewinner*innen statt.

Wanda on stage

Matthias Heschl

Charmanterweise war Wanda eine der Bands, die im Vorfeld ihres Auftritts am nervösesten gewirkt hat. Es ist auch für sie der erste Stadion-Auftritt, und dann halt auch überhaupt der erste nach langer Zeit. Das auf Instagram geteilte Motto „viel rauchen und ein bissi proben“ dürfte geholfen haben. Ebenso wie das Wanda-eigene Händchen zur Generierung einfacher, nicht weniger euphorischer Mitgrölmomente. Genau da schließt auch die neue Single „Rocking in Wien“ an, und noch eine WW (Wanda-Weisheit) lässt sich aus ihr ableiten: Knappe, wenn auch nicht immer höchst intellektuelle Texte sind halt auch dankbar, weil situationselastisch („Rocking for Ukraine“).

Die Musikvideoauswahl der Woche:

Oxyjane - „I Wanted You“

Oxyjane slayen sanft“ ist noch immer einer der besten Sätze jüngerer Pressetextgeschichte, er trifft auch auf die neue Single „I Wanted You“ zu. So, wie das eben ist, wenn man liebliche Powerchords und Grunge zusammenpackt und mit der immer guten, weil so verständlichen Teenage Angst verziert. Etwas wollen, das man so nicht haben kann, oder etwas haben, das man so nicht realisieren kann: Oxyjane driften auf „I Wanted You“ ab in eine Welt, die nur aus Zucker und Sehnsucht besteht. Falsche Entscheidungen sind manchmal doch die richtigen.

Das Debüt-Mini-Album „Mint Condition“ ist 2020 erschienen, auf Numavi Records wird die Band auch ihr erstes „großes“ Album mit dem (jetzt noch) kryptischen Titel „0 2 9“ veröffentlichen. Live zu sehen sind Oxyjane außerdem auch bald, nämlich am 20. April in der Postgarage Graz.

Vague - „Hole (feat. Alicia Edelweiss)“

Noch bevor das alles notwendig war (also prophetisch?) hat die Band Vague ihre Musik zwischen den Städten Wien und Berlin, und den eben da - oder dort lebenden Musikern aufgenommen. Das geht halt auch dann, wenn nicht nur einer singt und schreibt und Gitarre spielt, sondern wenn das, wie eben bei Vague, gut verteilt wird. Abwechselnd stehen Konstantin Heidler, Gabriel Hyden oder eben Simon Dallaserra am Mikro. Darüber, ob das ausufert in einen Sound, der von allem zu viel will und nichts Eigenständiges schafft, müssen sich Vague keine Sorgen machen. Sie fischen alle im selben Pool New Wave, und haben wohl alle gern die Musik von Lou Reed oder Joy Division gehört.

Diesmal also ist Simon Dallaserra, der in Berlin lebende Teil der Gruppe, wieder dran, er nennt sein neues Lied „Hole“. „If I could start all over / head up high / skies above me“: Wer über tiefe Gräben singt, hat Recht mit Dur und Moll. Und wer am Ende wieder herauskraxeln will, braucht neben einer Räuberleiter vor allem auch helping hands, oder hier, eine supporting voice: Freakfolk-Kuriositäten-Großmeisterin Alicia Edelweiss gibt das Feature. Das ist schon eine sehr gute Mischung.

„Out Soon“ ist der Titel und die Tatsache zum neuen Album von Vague, es erscheint am 5. Mai auf Siluh Records.

Modecenter: 12 Minutes live im Okto Studio

Krach machen gegen alles, was da draußen schief läuft: Das stand nicht nur auf den Anzeigetafeln im Ernst-Happel-Stadion am vergangenen Wochenende, das steht eigentlich immer auf der bandeigenen Schieferplatte der sehr guten, auch mal gut harten Postpunkband Modecenter. Das Team hinter 12 Minutes Live hat einmal mehr ins Okto-Studio geladen, um frei nach einer KEXP-Session-Atmosphäre die besten österreichischen Acts unter die Livelupe zu nehmen.

Empfehlung: Lautstärke so lange nach oben drehen, bis die Nachbar*innen zu klopfen beginnen. Ihr könnt sie dann auf ein Nachmittags-Getränk einladen und euch gemeinsam mit Modecenter den Frust von der Seele schreien.

Rosa Anschütz - „Sold Out“

Und zum Schluss Musik nur mit Bild statt mit Video, manchmal, wie hier, ist es genug: Rosa Anschütz, die wir als Teilzeit-Wahl-Österreicherin bezeichnen dürfen, veröffentlicht am 27. Mai ihr neues Album „Goldener Strom“. Es erscheint beim deutschen Label BPitch, das sich sonst auch um Acts wie Dillon, Moderat oder Fjaak kümmert.

„Sold Out“, die neue Single, ist faszinierend. Da ist Rosa Anschütz’ Stimme, voll mit Facetten, die nicht von Wort zu Wort, sondern von Buchstabe zu Buchstabe variiert. Da ist der Rückhalt der Instrumente, der nicht zurückhaltend ist, und da ist der Text und damit die Schrecklich- und Wehrlosigkeit der Gegenwart, aber immer auch das kleine Glitzern, wenn jemand auf Sinnsuche geht.

Fist in the fight of the weakest
Your compassion
A silver lining in a jar

That is so dear to you
A shimmer from far
That is so dear to you
A shimmer from far

Auch noch gut und gut zu wissen

  • Er ist noch immer unser Soundpark Act im März, und seine Musik ist immer noch sehr gut: doppelfinger hat letzten Freitag sein Debütalbum „by design“ veröffentlicht. Traurig-schön und Anspieltipp ist die Albumsingle „quite alright“.
  • Und wer die Lieder von doppelfinger mag, mag vielleicht auch Like Mint: „When I’m Home“ heißt ihre neue Single.
  • „Life is like a fortune cookie / you never quite know what you get“: Keine Sorge, das ist auch schon der einzig lahme Sinnspruch, der es in die neue Single „Years“ von Tame Impala-Liebhaber Pressyes geschafft hat.

FM4 Soundpark Weekly

In dieser wöchentlichen Rubrik servieren Lisa Schneider und Andreas Gstettner-Brugger musikalische Häppchen aus Österreich. Neue Bands und Songs, Videos und Konzerthighlights quer durch den stilistischen Gemüsegarten.

  • Eh noch Dreampop, aber ein bisschen mehr LoFi-Spirit: Like Elephants melden sich mit ihrer Single „Saltwater“ zurück.
  • „My pace is just right“, singt Liz Metta, und veröffentlicht mit „Shine My Little Light“ einen Folkpopsong Marke detailverliebt, die EP dazu erscheint am 31. März.
  • Rapper Apollo Sissi hat sich mit Lak und Wenzel Beck zusammengetan, und manchmal sagt der Titel schon sehr viel über den Song aus, probiert mal: „Dollarsigns & Candyrain“.
  • Potato Beach ist sowas wie eine kleine Supergroup der österreichischen Slowrock-Szene: Lilli (u.a. Zinn und Schapka), Anja (Nature Swim), Sven, sowie Jannik und Peter (beide bei Peter The Human Boy) haben sich zusammengetan und eine EP namens „Run“ rausgebracht. Klingt sehr nach Sonne und Meer und allem, was gut tut, also so.
  • "Ein (Ab)Gesang aufs Landleben: MDK und B.Visible mit „Phantom“.
  • Pop und ein bisschen UK Garage, aber alles nicht so scharfkantig, wie die Beschreibung klingt: „Understand“ heißt die neue Single vom Wiener Producer-Duo Punct.
  • Im FM4 Soundpark am Donnerstag haben wir neue Musik von doppelfinger, Pressyes und ausnahmsweise Arcade Fire gehört (mit Berufung darauf, wie viele treue Fans diese fantastische Band im österreichischen Musikuniversum hat!). Und es gab ein letztes Mal - und da gleich in doppelter Ausführung mit Eli Preiss und Granada - ein Amadeus-Spezial. Das Voting ist beendet, der FM4 Award-Gewinner bzw. die Gewinnerin steht fest. Das große Geheimnis lüften wir im Rahmen der Austrian Amadeus Music Awards-Gala im Wiener Volkstheater am 29. April.
  • Am Sonntag in der FM4 Soundparknacht hat uns Stefan Trischler auf eine musikalische Reise durchs neue Album von Fid Mella mitgenommen, außerdem waren Faces x Mirac zum ausführlichen Gespräch zu Gast.

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