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Sebastian Höglinger, Kurdwin Ayub, Peter Schernhuber

Diagonale/Elsa Okazak

Bald ist Diagonale in Graz!

Kurdwin Ayubs erster Kinospielfilm „Sonne“ wird die Diagonale in Graz eröffnen. Ein vorfreudiger Ausblick auf kommende Kinotage beim Festival des österreichischen Films von 5. bis 10. April in Graz.

Diagonale, Festival des österreichischen Films, 5. bis 10. April 2022 in Graz.
Das Programm geht heute, 25. März, um 13 Uhr online.

Eine Zäsur im österreichischen Kino ist Kurdwin Ayubs Spielfilm „Sonne“ für die Intendanten der Diagonale Sebastian Höglinger und Peter Schernhuber. Drei Wiener Teenager in Hijabs performen im Film zu „Losing My Religion“ von R.E.M. und laden ihre Version auf YouTube hoch. Das stößt auf großes Echo. „Sonne“ ist auf der Berlinale als bester Debüt-Spielfilm ausgezeichnet worden und wird die Diagonale, das Festival des österreichischen Films, am 5. April in Graz eröffnen. 113 Filme sind insgesamt im Wettbewerbsprogramm.

Für das Diagonale-Intendantenduo ist „Sonne“ näher an gegenwärtigen, sehr jungen Medienrealitäten und hat nur sehr wenig zu tun mit dem, was in den letzten 25 Diagonale-Jahren in Graz am Festival des österreichischen Films zu sehen war. Wow, das macht so neugierig!

Erstmals ist „Sonne“ am Abend der Diagonale-Eröffnung, am 5. April, auch exklusiv im Cinema Paradiso in St. Pölten, Leokino in Innsbruck, Moviemento in Linz, Stadtkino im Künstlerhaus Wien und im Volkskino in Klagenfurt zu sehen.

„Kurdwin Ayub hat ihre charakteristischen, ästhetisch waghalsigen Manöver, ihren Humor und vor allem ihr gewieftes Sprachgefühl für den Jargon der Jugend zu einem sehr radikalen Spielfilm verdichtet“, sagt Sebastian Höglinger. Auch auf der Diagonale kann man sich Kurdwin Ayubs ausgezeichnete Doku „Paradies! Paradies!“ (2016) und den Kurzspielfilm „Boomerang“ (2018) anschauen.

Melina Benli in einer Szene des Spielfilms "Sonne" von Kurdwin Ayub.

Ulrich Seidl Filmproduktion

Von „Rimini“ bis hinauf zum „Märzengrund“

Ulrich Seidl hat „Sonne“ produziert und der Wiener Regisseur kommt auch am Festival-Mittwoch in die Helmut-List-Halle in Graz für die Österreich- und Gala-Premiere von „Rimini“. Seit 25 Jahren zählt Seidl zu den international renommierten Regisseuren aus Österreich. Für seinen neuen Film „Rimini“ hat er in Italien gewartet, bis Nebel kam, und einen Winter des Missvergnügens im Leben des Schlagersängers Richie Bravo (Michael Thomas) inszeniert.

Doch ein winterlicher Ort bedeute ja nicht Tristesse, äußerte sich Ulrich Seidl auf der Berlinale. „Man muss sich ja fragen, ob nicht das sommerliche Rimini, wenn tausende und zehntausende halbnackte Menschen am Strand liegen mit ihren Liegestühlen und Sonnenschirmen, die wahre Tristesse ist. Insofern fühle ich mich mehr beheimatet in dem winterlichen Rimini mit dem schönen Nebel und dem schönen Meer und den geschlossenen Badehüten, den geschlossenen Strandbars und den geschlossenen Hotels.“

Wen es in die Berge zieht, der kann sich Peter Brunners „Luzifer“ – „inspiriert von der wahren Geschichte einer Teufelsaustreibung“, fix mit Schmerz und Karthasis – mit dem großen Franz Rogowski oder auch Adrian Goigingers neuen Spielfilm „Märzengrund“ im Diagonale-Programm vormerken. Neun Jahre nach seinem persönlichen, höchst erfolgreichen Kino-Debüt „Die beste aller Welten“ hat er wieder mit Verena Altenberger gedreht. „Märzengrund“ basiert auf dem gleichnamigen Drama von Felix Mitterer und ist in den 1960ern angesiedelt: Ein junger Mann trifft auf der Alm eine radikale Entscheidung für sein Leben, er will fern der Gesellschaft leben.

Vier junge Männer mit altmodischen Frisuren in einem Auto, der Fahrer raucht eine Zigarette. Szene aus "Märzengrund" von Adrian Goiginger.

Metafilm GmbH

Adrian Goigingers neuer Film „Märzengrund“ wird auf der Diagonale uraufgeführt.

„PARA:DIES“ in Anif

FM4 präsentiert auf der Diagonale „PARA:DIES“ am 8. und 9. April: Elena Wolff hat mit Julia Windischbauer eine „contra-patriarchale, queere Doku-Fiktion“ realisiert, freut sich Sebastian Höglinger auf diese Premiere. In „PARA:DIES“ begleitet eine Dokumentarfilmerin Jasmin (Editorin Julia Windischbauer spielt sie und dafür wurde sie mit dem Max-Ophüls-Preis als beste Schauspielerin ausgezeichnet) und Lee ( gespielt von Elena Wolff), die nach Anif gezogen sind und dort beschleunigt sich die bisherige Beziehungsdynamik.

Elena Wolff ist auch im neuen Kurzspielfilm des Grazers David Lapuch „Kurz nach Schalling unterm Berg“ dabei. Gleich sechs Programme „Kurzspielfilm“ und „Innovatives Kino“ und fünf Programme „Kurzdokumentarfilm“ gibt es diesmal.

Szene aus "Para:Dies": zwei junge Menschen liegen im Gras und küssen einander.

Ella Knorz

FM4 präsentiert „PARA:DIES“ von Elena Wolff auf der Diagonale 2022 in Graz.

Doppelrolle für Michael Ostrowski

Michael Ostrowski und Helmut Köpping konnten für Der Onkel/The Hawk auch Anke Engelke im Team begrüßen. Ostrowski hat eine Doppelrolle vor der Kamera und war Ko-Drehbuchautor und Ko-Regisseur.

Im Dokumentarfilmbereich erkundet Constantin Wulffs „Für die Vielen - Die Arbeiterkammer Wien“ eine einzigartige Institution. Andrina Mračnikar führt uns in „Verschwinden“ vor Augen, wie die slowenische Sprache in Österreich verdrängt wird. Gerald Igor Hauzenberger widmet sich mit „Denn sie wissen, was sie tun“ den Vorgängen auf den Demonstrationen gegen die Schutzmaßnahmen vor Corona. Juri Rechinsky porträtiert einen Kriegsfotografen bei der Arbeit im Donbass in „Signs of War“. Ella Raidel reiste für „A Pile of Ghosts“ nach China und erstaunt nach ihrem tollen Hallstatt-Essayfilm „Double Happiness“ erneut mit ihren Betrachtungen der Baukultur im Land der 1,4 Milliarden Menschen. Und Sabine Derflinger unternimmt den Versuch, die einflussreichste lebende deutschsprachige Feministin zu porträtieren: „Alice Schwarzer“ wird eine weitere Uraufführung auf der Diagonale sein.

„Rausch“ im historischen Programm, wochenends Kinder-Kino und schon jetzt leuchtende Porträts in der Camera Austria

Ein historisches Special ist dem „Rausch“ gewidmet, ein weiteres dem Drehort Graz-Thalerhof, wo zwischen 1947 und 1953 ein Filmstudio angesiedelt war.

Die Diagonale-Kinos sind das Annenhof, das Filmzentrum im Rechbauerkino, das KIZ Royalkino und das Schubertkino. Zum temporär größten Kino Österreichs wird die Helmut-List-Halle während der Diagonale.

Neu auf der Diagonale ist das Kinder-Kino am Festival-Wochenende: Christine Nöstlingers gleichnamige Buchreihe kommt als Film auf die Leinwand, “Geschichten vom Franz“ ist für alle ab sechs Jahren empfohlen.

Dem Regie-Paar Tizza Covi und Rainer Frimmel ist die Personale gewidmet und dazu gibt es in Kooperation mit der Camera Austria die Ausstellung „Über die Ränder“. Dort sind Porträtfotos zu sehen, in denen ganze Welten und Lebensgeschichten leuchten. In der Kunsthalle Graz stellt die Künstlerin Veronika Eberhart die ersten Jahre in Los Angeles des Kopmponisten Hanns Eisler und dessen Frau Lou ins Zentrum: Sie zeigt ihre eigene Interpretation der Geschichte. Die Eislers mussten sich im Biltmore Hotel in Los Angeles dem Komitee für unamerikanische Umtriebe stellen - eine andere Hollywoodgeschichte.

Tizza Covi und Rainer Frimmel, O.T, aus der Serie: Verschenkte Kunst, Kaliningrader Gebiet, 1999.

Tizza Covi und Rainer Frimmel

Tizza Covi und Rainer Frimmel: O.T, aus der Serie „Verschenkte Kunst, Kaliningrader Gebiet“, 1999.

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