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Oscars 2022, Red Carpet Rollout

Al Seib / ©A.M.P.A.S.

10 Dinge, die du über die Oscars 2022 wissen musst

Am 27. März werden zum 94. Mal die Academy Awards in Los Angeles vergeben. Wer bei der Oscarparty auf der Couch vor seinen Freund*innen mit Fachwissen angeben will, hat hier ein paar Facts zur Preisverleihung. FM4 tickert am Sonntag live zur Oscar-Verleihung.

Von Philipp Emberger

1. Wie finden die Oscars dieses Jahr statt?

Nach der letztjährigen reduzierten Ausgabe der Oscars kehrt die Gala dieses Jahr wieder an den angestammten Platz, das Dolby Theatre in Los Angeles, zurück. Einige coronabedingte Änderungen im Reglement bleiben weiterhin aufrecht, das betrifft vor allem die Spielzeiten und -orte der nominierten Filme. Der Termin ist ebenfalls noch out-of-order: Eigentlich werden die Oscars ja immer im Februar verliehen. Publikum wird es aber ebenso wie notwendige Impfungen und PCR-Tests geben.

FM4 Podcast Film Podcast (Filmpodcast)

Radio FM4

Der FM4 Filmpodcast hat sich in den letzten beiden Ausgaben die nominierten Filme der Oscars vorgenommen:

2. Wer moderiert die Oscars?

Nach den letzten drei Jahren ohne Moderator*innen gibt es dieses mal wieder Moderationspersonal auf der Bühne. Regina Hall, Amy Schumer und Wanda Skyes folgen Jimmy Kimmel, der 2018 als letzter Host der Oscars fungierte.

3. Interessiert sich eigentlich noch irgendwer für die Oscars?

Nein. Also ja. Aber immer weniger. In den USA hatten die Oscars in den letzten Jahren mit Zuschauerschwund zu kämpfen. Gerade mal 10 Millionen Zuseher*innen hatte die Übertragung der Show 2021. 2020 waren es noch knapp 24 Millionen, zehn Jahre davor überhaupt noch knapp 40 Millionen. Die Gründe sind vielfältig: Zu lange, zu langweilig und zu wenig repräsentativ sind nur drei der Vorwürfe, die in diesem Zusammenhang immer wieder kommen.

4. Welche Änderungen gibt es?

Um die Show zu straffen, werden die Preise in acht Kategorien bereits vorab vergeben. Darunter sind mit den Preisen für die beste Filmmusik, Szenenbild und Make-up/Frisuren durchaus wichtige Kategorien. Während der Liveshow werden dann Ausschnitte samt gekürzter Dankesreden eingespielt.

Außerdem wird erstmals ein „Fan Favorite“-Oscar vergeben. Damit wird auf die Kritik reagiert, dass die Academy in den letzten Jahren selten nie riesengroßen Blockbuster (aka Superheld*innenfilme) ausgezeichnet hat. Favorit in dieser Kategorie ist „Spider-Man: No Way Home“.

5. Wer ist nominiert?

Der Western „The Power of the Dog“ von Regisseurin Jane Campion hat die meisten Nominierungen bekommen, insgesamt 12 an der Zahl. Dahinter folgt das Sci-Fi-Epos „Dune“ mit zehn Nominierungen. Von seiner Kindheit erzählt Regisseur Kenneth Branagh in „Belfast“, der Film kann ebenso wie die Neuverfilmung der „West Side Story“ auf sieben Oscarchancen hoffen. Das Tennis-/Sportdrama rund um Serena und Venus Williams hat sechs Mal die Chance auf eine der begehrten Trophäen. Zu den Nominierungen bei den Oscars 2022 gibt es hier mehr.

The Power of the Dog

Netflix

„The Power of the Dog“ gilt mit 12 Nominierungen als Favorit für die Oscars.

6. Wer gewinnt den Preis als „bester Film“?

Wenn ich das wüsste, würde ich nicht hier arbeiten. Die meisten Nominierungen heißt nicht, dass „The Power of the Dog“ automatisch in der Favoritenrolle ist. Eher im Gegenteil. Bei den Vorboten, das sind die branchenspezifischen Preise (nein, nicht die Golden Globes), haben in den letzten Wochen vor allem andere Filme gewonnen. Bei den „Producers Guild of America Awards“ (PGA-Awards) hat überraschenderweise „Coda“ abgeräumt. In dem Indie-Film geht es um ein junges Mädchen, deren Eltern taub sind. Sie träumt davon, Sängerin zu werden. In den vergangenen zehn Jahren hat gleich sieben Mal der PGA-Gewinner auch den Oscar in der Königskategorie „Bester Film“ abgeräumt. Aber prinzipiell ist das Rennen wohl ziemlich offen.

7. Auf wen soll ich sonst wetten?

Für den Preis in der Regie-Kategorie dürfte wohl Jane Champion die besten Chancen haben („The Power of the Dog“). Sie hat auch den britischen Filmpreis gewonnen und ist bei den Directors Guild of America Awards ausgezeichnet worden.

In der Hauptdarsteller-Kategorie hat sich zuletzt Will Smith für seine Rolle in „King Richard“ an Benedict Cumberbatch („The Power of the Dog“) vorbeigeschummelt. Als beste Hauptdarstellerin könnte Jessica Chastain („The Eyes of Tammy Faye“) ausgezeichnet werden. Sie hat den Screen Actors Guild Award gewonnen und könnte nun den Oscar obendrauf packen. Insgesamt lässt sich aber sagen, dass die Oscar-Saison so chaotisch wie lang ist. Überraschungen sind am Sonntag nicht ausgeschlossen.

Filmstill "King Richard"

Warner Bros.

Will Smith ist wohl der Favorit in der Kategorie Bester Hauptdarsteller

8. Wer wird live auftreten?

Mit Ausnahme von „Down to Joy“ aus „Belfast“ werden alle nominierten Songs aus der Kategorie Bester Filmsong live performt. Beyoncé wird mit „Be Alive“ (aus „King Richard“) ebenso zu sehen sein wie Billie Eilish und FINNEAS mit dem Bond-Song „No Time to Die“. Dazu singt noch der „Encanto“-Cast den Song „We Don’t Talk About Bruno“.

Die Namensliste der Kategoriegewinner-Verkünder-Übergeber*innen ist lange und prominent. Ein kleiner Auszug: Es haben sich etwa Anthony Hopkins, Lady Gaga, Jamie Lee Curtis und Tony Hawk angekündigt.

Darüber hinaus wird Geburtstag gefeiert: Das James-Bond-Franchise wird 60 und das 50. Jahresjubiläum von „The Godfather“ wird ebenso in der Liveshow Thema sein.

9. Noch irgendwelche Funfacts zum Angeben vor meinen Freund*innen?

Der japanische Film „Drive My Car“ ist mit 179 Minuten der diesjährige Film unter den Nominierten, der am längsten dauert. Der längste Best-Picture-Film in der Oscar-Geschichte ist mit 238 Minuten übrigens „Vom Winde verweht“, der insgesamt längste Gewinnerfilm ever ist „War and Peace“ mit 414 Minuten.

Jane Campion ist die erste Frau, die zweimal als Beste Regisseurin nominiert wurde. 1994 wurde sie für die Regiearbeit in „Das Piano“ nominiert und hat gegen Steven Spielberg verloren („Schindlers Liste“). Jener Mr. Spielberg, der mit seiner achten Regie-Nominierung nun der am dritt-häufigsten nominierte Regisseur ist. Ein anderer Rekord von der Spielberg-Liste: Er ist der erste Regisseur, der in jeder Dekade seit den 70ern mindestens einmal nominiert gewesen ist.

Anfütterung ist nicht nur etwas, das wir aus der österreichischen Politik kennen. Im diesjährigen Goodie-Bag für die Nominierten sollen Produkte im Wert von knapp 90.000 Euro sein. Darunter etwa ein Stück Land in Schottland, CBD-Badebomben und eine Privatsession mit einem Schönheitschirurgen.

10. Wo kann man die Oscars verfolgen?

Auf ORF eins wird die Preisverleihung in der Nacht von Sonntag auf Montag live übertragen. Um 00:45 Uhr beginnt die Oscar-Nacht mit der Vorstellung der Favorit*innen, bevor es dann um 01:35 Uhr auf den Red Carpet geht. Dort wird die spannendste aller Fragen beantwortet: Jene nach der Klamottenauswahl der Stars. Im Anschluss ab 02:00 Uhr folgt dann die Übertragung der Gala!

Und: Hier auf fm4.orf.at kann man die Oscars auch via Liveticker verfolgen.

Ein letzter Hinweis: Im Fernsehen gibt es in den Tagen rund um die Oscars einige Filmperlen aus den vergangenen Jahrzehnten der Filmgeschichte. Darunter etwa „Pulp Fiction“, “BlacKkKlansman” und „Call Me By Your Name”. Die gesamte Liste gibt es hier.

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