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Tiny Tina's Wonderlands

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Schlösser, Schrot und schlechte Scherze

Das „Borderlands“-Spinoff „Tiny Tina’s Wonderlands“ ist Fantasy-Verarsche, Loot-Shooter-Routine und doch ein bisschen frischer Wind im Franchise.

Von Rainer Sigl

Das FM4 Spielekammerl spielt „Tiny Tina’s Wonderlands“

Heute, Donnerstag 31.3.2022 ab 17 Uhr, wird im FM4 Spielekammerl „Tiny Tina’s Wonderlands“ gespielt.

Dieses Fantasykönigreich ist so prächtig, wie man es sich nur wünschen kann: Alles glitzert in Regenbogenfarben, überall stehen prächtige Burgen und Schlösser und die Herrscherin dieser Zauberwelt ist ein magisches Einhorn mit prächtiger Mähne. Einen fiesen Bösewicht namens Dragonlord gibt es auch, und vor dem soll ich als strahlender Held die Welt retten.

Mehr Fantasy-Kitsch geht kaum, und doch ist alles ein bisschen anders in „Tiny Tina’s Wonderlands“: Das Einhorn trägt den, ähem, robusten Namen Arschgaul, die Bösewichte machen beim Ableben obszöne Furzgeräusche und schlechte Witze und statt eines verzauberten Schwerts habe ich eine Schrotflinte im Gepäck, die Giftgranaten verschießt.

Die kleine Tina meistert hart

Über so viel Seltsamkeit braucht man sich nicht wundern, denn die durchgeknallte Tiny Tina, die sich all das ausgedacht hat, kennt man als Nebenfigur aus der „Borderlands“-Reihe. Ursprünglich war die freche kleine Radauschwester die Protagonistin einer hochgelobten DLC-Draufgabe für Teil 2, die später als Standalone-Version nochmal veröffentlicht wurde. Diesmal darf sie die Hauptrolle in einem vollständigen neuen Ableger der altehrwürdigen Shooter-Franchise geben und mich als Spielleiterin einer virtuellen Pen&Paper-Rollenspielrunde in ihre ganz eigene Fantasy-Welt schicken. Und dort geht’s eben rüde zur Sache.

„Tiny Tina’s Wonderlands“, entwickelt von Gearbox und vertrieben von 2K, ist für Windows, Xbox sowie PS4/5 erschienen.

Die Rahmenhandlung mag eine Rollenspielrunde des fiktiven Spiels „Bunkers & Badeasses“ sein, das wie viele echte Abende dieser Art voll mit Würfelproben und Diskussionen mit dem Spielleiter ist. Das Gameplay von „Wonderlands“ bleibt abseits dieses erzählenden Rahmens und einer „Oberwelt“-Ansicht aber klassisch „Borderlands“. Das heißt: Wie immer wird die Verschmelzung des süchtigmachenden Rollenspiel-Loops von „Diablo“ mit First-Person-Action versucht.

Tiny Tina's Wonderlands

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Schießen, Looten, gequältes Grinsen

Auch „Wonderlands“ ist deshalb ein First-Person-Shooter für bis zu vier SpielerInnen mit Rollenspielelementen und viel, viel Loot. Die abgedrehte Geschichte und die schrägen Figuren haben diesmal dem Setting angemessen ein gewisses Fantasy-Flair, ansonsten bleibt fast alles beim Alten. Auch „Borderlands“-Anfänger werden sich sich hier aber schnell zurechtfinden, denn besonders anspruchsvoll ist „Wonderlands“ nicht: Schießen, Leveln, Beute einsacken, dazu ein bisschen Charakterpflege und vor allem jede Menge Gags, die mal mehr, mal weniger platt ausfallen.

„Tiny Tina’s Wonderlands“ hat als Spinoff dieselben Stärken, aber auch Altlasten wie „Borderlands“ selbst: Den überdrehten Humor kann man durchaus mal als anstrengend empfinden - die deutsche Synchronisation ist dieses Mal allerdings etwas besser geglückt als man das vielleicht befürchten musste.

Für mehr Seufzen sorgt zumindest bei nicht diesbezüglich Abgehärteten der totale Überfluss an Beute in tausend Varianten, der schon nach kürzester Zeit das absurd kleine Inventory mit Waffen- und Item-Fundstücken zumüllt, die sich kaum voneinander unterscheiden und immer wieder aufwendiges Sortieren und Schlichten nötig machen. Wer sich daran nicht stört, darf sich aber auf Tiny Tina freuen: Das neue Setting und eine üppige Kampagne sorgen für dringend nötigen frischen Wind in der Reihe.

Das FM4 Spielekammerl spielt „Tiny Tina’s Wonderlands“!

Heute, Donnerstag 31.3.2022 ab 17 Uhr, wird im FM4 Spielekammerl „Tiny Tina’s Wonderlands“ gespielt. Schaltet euch zu auf twitch.tv !

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