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Screenshot des Virtual Reality Spiels Wanderer

M-Theory, Oddboy

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Für „Wanderer“ zahlt es sich endlich aus, das VR-Headset abzustauben

In „Wanderer“ spielen wir einen Zeitreisenden, der knifflige Rätsel lösen muss. Nikola Tesla und die cleverste Smartwatch helfen uns dabei, und auf dem Mond tratschen wir sogar mit President Nixon.

Von Christian Stipkovits

Die überschwemmte Stadt Boston im Jahr 2061 sieht in „Wanderer“ sehr idyllisch aus. Statt Straßen gibt es hier Wasserwege, statt mit Autos fahren die wenigen Menschen mit Booten. Vögel zwitschern, die Gebäude sind mit Efeu überwachsen. Ein kaputtes Flugzeugtriebwerk erinnert an die Technologie einer anderen Zeit. Schnell wird klar, dass in den vergangenen Jahrzehnten so einiges schiefgelaufen sein muss.

Screenshot des Virtual Reality Spiels Wanderer

M-Theory, Oddboy

Wir spielen Asher Neumann, der sich in dieser Welt erst zurechtfinden muss. In der Wohnung unseres Großvaters angekommen, werden wir mit alten VHS-Videotapes aufgeklärt: Die Zeitlinie ist ordentlich durcheinandergekommen, und wir müssen alles wieder in Ordnung bringen.

Dafür müssen wir einige knifflige Rätsel lösen, die an die Mechanik von „Escape Rooms“ erinnert. Damit wieder Elektrizität fließt, und die bunten Lichter von bekannten, aber auch mysteriösen Geräten angehen, müssen wir Sicherungen finden und in der richtigen Reihenfolge einsetzen. Mit einer Taschenlampe projizieren wir Sternbilder, um an einen Code zu kommen, und wir putzen ein gerahmtes Bild, um den wertvollen Hinweis zu finden, der uns endlich einen versteckten Tresor öffnen lässt.

The Eagle Has Landed

Im Tresor liegt das erste Artefakt, welches uns vom Apartment unseres Opas zum Mond der Erde transportiert. Wow, das ist schon beim Spielen eine große Überraschung.

Screenshot des Virtual Reality Spiels Wanderer

M-Theory, Oddboy

Wir reparieren schnell das Funkgerät, Präsident Nixon wünscht uns alles Gute, doch dann gibt es keinen Hinweis, wie das Spiel weitergeht. Eine halbe Stunde suche ich die Mondlandefähre ab, um die Transportbox zu öffnen, bis ich mich ziemlich frustriert unverrichteter Dinge in die Wohnung zurückteleportiere.

Zum Glück haben wir die beste Smartwatch der Welt. Der smarte Begleiter „Samuel“ am Handgelenk gibt uns wertvolle Hinweise und führt uns zu einem weiteren Artefakt. Dort steht am Pier Nikola Tesla, der gerade Pfeife raucht und in die Ferne blickt. Von ihm holen wir uns Nachhilfe in Mathe und wir landen in einer Villa, die gerade von Nazis attackiert wird. Sogar Festivalfeeling gibt es, wenn wir Schlagzeug auf der Bühne des legendären Woodstock-Festivals spielen.

Screenshot des Virtual Reality Spiels Wanderer

M-Theory, Oddboy

„Wanderer“ ist kein einfaches Spiel und nichts für zwischendurch

In „Wanderer“ ist die Wohnung des Großvaters unsere Homebase. Wir verwenden Teleportieren ständig, zwischen verschiedenen Orten und Zeiten, um ein riesiges Puzzle zusammenzusetzen. Die Schwierigkeit daran ist, dass man sich an sehr viele Details erinnern muss. Manchmal sitzt man vor einem Berg von Hinweisen, wo man die Nadel im Heuhaufen nicht finden kann, und erkennt nicht, wie man weiterkommt. Das Erfolgserlebnis ist dann aber umso größer, wenn man die Hinweise richtig kombiniert und die Rätsel doch knackt.

„Wanderer“ wird von M-Theory, Oddboy entwickelt, und ist für Microsoft Windows PCs und Sony PlayStation erschienen.

„Wanderer“ muss sich vor „Half Life: Alyx“ nicht verstecken!

Das Spiel muss sich von dem VR-Referenztitel „Half Life: Alyx“ nicht verstecken. Obwohl Alyx wohl ein ungleich höheres Budget gehabt haben muss, haben die Entwickler*innen viel Mühe in die Modellierung der Objekte in der VR-Welt investiert. Zwar kann man nicht, wie in Alyx, alle Objekte aufheben und anschauen, dafür gibt es aber Mini-Games, in denen zum Beispiel ein Frosch geangelt wird oder ein ferngesteuertes Auto für Kurzweil sorgt.

Die Designer haben die Rätsel liebevoll gestaltet, und da kann man auch darüber hinwegsehen, dass die Steuerung manchmal ungenau ist. Zum Fortbewegen verwendet man am besten die Teleportfunktion, Motion Sickness ist bei mir in den zehn bis fünfzehn Spielstunden nicht eingetreten.

Screenshot des Virtual Reality Spiels Wanderer

M-Theory, Oddboy

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