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Eine junge Frau läuft über eine Wiese, hinter ihr sind ein Kind und eine Frau zu sehen. Szene aus "Inexorable" von Fabrice du Welz.

Crossing Europe

Auf Europa schauen

Das Crossing Europe ist das zweitgrößte internationale Filmfestival Österreichs. Aktuelles europäisches Kino aus 34 Ländern wird von 27. April bis 2. Mai in Linz zu sehen sein.

Von Maria Motter

An Dokus und Spielfilme, die man am Crossing Europe gesehen hat, denkt man noch Jahre später zurück. Ein Besuch auf diesem Festival ist wie eine Reise: Europa wird hier in seiner Schönheit und Komplexität auf der Leinwand erfahrbar.

148 Filme aus 34 Ländern sind von 27. April bis 2. Mai zu sehen. Es gibt 91 Premieren. Das Crossing Europe präsentiert Entdeckungen und auch Highlights großer Festivals. Das neue Intendantinnenduo Sabine Gebetsroither und Katharina Riedler freut sich auf Kino - tatsächlich in den Festivalkinos - und auf das Publikum und viele Filmschaffende als Gäste in Linz. Christine Dollhofer hat das Crossing Europe begründet und ist jetzt die Geschäftsführerin des Filmfonds Wien.

Katharina Riedler und Sabine Gebetsroither, die Intendantinnen des Crossing Europe.

Violetta Wakolbinger

Das Crossing Europe 2022 erstmals vom Intendantinnenduo Katharina Riedler und Sabine Gebetsroither geleitet.

Es gibt gleich mehrere Eröffnungsfilme dieses Jahr. Die Vielfalt des europäischen Kinos zeigt das Festival schon am Eröffnungsabend am 27. April: Die Schauergeschichte „Pahanhautoja“ („Hatching“) von der Finnin Hanna Berghol mit einer Portion Body-Horror ist da zu sehen und der Thriller „Inexorable“ des belgischen Regisseurs Fabrice du Welz, der nach Linz kommen wird.

Ein Mann beugt sich zu einem Mädchen, Szene aus dem Thriller "Inexorable".

Crossing Europe

Fabrice du Welz wird Tribut gezollt.

„Fabrice du Welz ist spezialisiert auf Thriller mit feiner Klinge. Es empfiehlt sich, sich darauf einzulassen, weil man bei ihm merkt, was künstlerische Handschrift ist. Das sind Filme, um eigene Grenzen auszuloten“, hat Sabine Gebetsroither eine erste große Empfehlung aus dem umfassenden Programm. „Die Bildgestaltung ist großartig, die vier Elemente spielen eine große Rolle“, sagt Sabine Gebetsroither über die Filme von du Welz.

Auch der Berlinale-Wettbewerbsbeitrag „A E I O U - Das schnelle Alphabet der Liebe“ von Nicolette Krebitz mit Sophie Rois in der Hauptrolle als Sprachtrainerin wird zur Eröffnung gezeigt.

Ein junger Mann und eine Frau springen durch eine südliche Stadt, die Gesichter hinter Papiermasken versteckt. Szene aus "AEIOU - Das schnelle Alphabet der Liebe".

Reinhold Vorschneider

„A E I O U - Das schnelle Alphabet der Liebe“ ist einer der vier Eröffnungsfilme des Crossing Europe 2022.

Die erste Doku wird „Viagem Ao Sol“ („Journey to the Sun“) sein, die reich an Archivmaterial von österreichischen Kindern erzählt, die nach dem Zweiten Weltkrieg zur Erholung nach Portugal verschickt worden sind. „Wir waren dort aufgereiht wie Zinnsoldaten und dann sind sie gekommen: ‚Die will ich, die will ich‘. Und jeder ist dann mit dem Kind gegangen“, erzählt eine Frau, die als Mädchen damals in Portugal war.

Zeitgeschichte des 20. Jahrhunderts, Nationalsozialismus und religiöser Fanatismus sind Themen im diesjährigen Filmprogramm.

Ein altes Foto zeigt ein Mädchen auf einem Auto in Portugal Ende der 1940er Jahre. Filmstill aus "Journey to the sun".

Crossing Europe

Österreichische Kinder wurden nach dem Zweiten Weltkrieg zur Erholung nach Portugal verschickt: „A Journey to the Sun“ rollt das auf.

Doch klarerweise drehen sich viele Filme um die Gegenwart, allen voran um Demokratie und Familie, Arbeitswelten und weibliche Selbstermächtigung. Drei Spielfilme und sechs Dokus eröffnen Erfahrungen von LGBTIQ+ Menschen, quer durch Europa, von Großbritannien bis Georgien.

Lotte Schreiber kuratiert die Sektion „Architektur und Gesellschaft“ und das Motto lautet „Boden für alle!“. Da ist auch ein Film über den größten autonomen Landstrich in Europa dabei und mit „La Restanza“ das Porträt einer neuen Dorfgemeinschaft in Apulien, wo Dreißigjährige einfach geblieben sind und das Land bestellen.

Junge Menschen und ihre Realitäten in Großbritannien, Frankreich, Norwegen und der Schweiz sind in der „YAAAS!“-Programmschiene zu sehen. Junge Filmschaffende, die an ihren ersten Langfilmen arbeiten, kommen beim Cinema Next Europe Club zusammen.

Crossing Europe Filmfestival,
27. April bis 2. Mai, Linz.
Tickets ab 14. April.

Das Partnerfestival in Triest hat ein Kurzfilmprogramm für das Crossing Europe kuratiert. „Die Macht ist mit uns und die Nacht war ohnehin schon immer mit uns“, freut sich auch „Nachtsicht“-Kurator Markus Keuschnigg, der wieder ein aufregendes Paket an Fantastischem Film geschnürt hat. In Linz gibt es die Filme des Wiener „Slash 1/2“ vorab zu sehen.

Über 100 Einreichungen kamen von Filmschaffenden aus Oberösterreich für die „Local Artists“-Sektion. Musikvideos, innovatives Kino und Kurzspielfilme sind ausgewählt. „Shash Inside“ etwa erzählt vom Linzer Label Shash und davon, Kunst und Musik zu leben.

Und dieses Crossing Europe wird sich auch wieder am OK Deck abspielen - mit einer Nightline, bei der Cid Rim, LYLIT und andere mehr auftreten werden. Noch ein Highlight kommt zum Schluss des Festivals: Annika Pinskes Debütfilm „Alle reden übers Wetter“ mit Sandra Hüller läuft nach der Berlinale in Linz.

3x2 Tickets für euch

Wir haben 3x2 Tickets für einen Film eurer Wahl zu vergeben. Schreibt uns einfach, warum ihr gerne hingehen möchtet. Einsendeschluss ist der 25. April um 12 Uhr mittags. Vielen Dank fürs Mitmachen! Die Gewinner*innen wurden per Mail verständigt. (Teilnahmebedingungen)

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