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Ein Fischerboot und ein aus dem Wasser springender Wal

Uppercut Games

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Auf Erkundungstour im Inselparadies der Postapokalypse

Eine große Welt entdecken, ohne Kampf, ohne Stress. Das ist „Submerged – Hidden Depths“. Nach ihrem Erfolg mit dem ersten Teil 2015 hat das Entwickler*innen-Studio Uppercut Games jetzt nachgelegt. Die Welt ist noch größer und schöner geworden, aber wie sein Vorgänger ist „Hidden Depths“ irgendwann langweilig. Trotzdem lohnt es sich sehr, in die Welt von „Submerged“ einzutauchen.

Von Diana Köhler

Die Sonne scheint über eine sanft hügelige Landschaft, es ist warm, Tiere grasen. In der Ferne ist ein See, die Oberfläche glitzert. Wie schön wäre es jetzt, einfach diese Landschaft und die Kreaturen, die hier leben, zu erkunden. Das geht aber leider nicht, denn da vorne beim großen Steinhaufen hat sich eine Horde Kobolde eingenistet, die, sobald sie mich sehen, attackieren. Die grasenden Tiere sind eigentlich gar nicht so friedlich und wollen mich auch fressen, wenn es nicht vorher das Vogelwesen aus der Luft schafft, mir den Kopf abzureißen.

Es ist ein Dilemma: Da spielt man ein schönes Open-World-Game, wo es so viel zu entdecken gäbe, aber ständig wird man von irgendwelchen Monstern angefallen, fällt von der nächsten Klippe oder muss schnell irgendwas erledigen. Nicht so in „Submerged - Hidden Depths“.

Paradies Postapokalypse

Submerged ist ein sogenanntes „Relaxplorationgame“, also eine Mischung aus relax und explore. Wir spielen die beiden Geschwister Taku und Miku auf der Suche nach einem neuen Zuhause in einer riesigen postapokalyptischen, überfluteten Welt. Aus dem Meer ragen Gebäuderuinen, die verschieden große Inseln bilden. Seltsamerweise scheinen alle Menschen verschwunden zu sein.

Die Geschichte dieser Welt und ihrer Bewohner*innen erfahren wir, indem wir auf den Erkundungstouren mit unserem kleinen Motorboot Tagebücher finden. So setzt sich die Story nach und nach zusammen. Deswegen darf man an dieser Stelle nicht zu viel spoilern.

Jemand lässt sich mit einer Rolle ein langes Seil hinunter

Uppercut Games

Eins mit der Natur?

So viel kann aber verraten werden: Miku hat eine Gabe und ist auf seltsame Weise mit den Pflanzen der Welt verbunden. Ihr Arm ist von den gleichen Tentakeln umrankt wie die Welt, in der sie lebt. Diese ragen schwarz und schleimig aus dem Wasser heraus und pulsieren in feurigem Orange, sobald man sich ihnen nähert.

Aufgrund ihrer Gabe scheint es auch Mikus Aufgabe zu sein, die Pflanzen-Entität zu besänftigen und ihr ihre Samen wiederzubringen. Diese Samen haben die Menschen gestohlen, um daraus Energie zu gewinnen.

Ruinenlabyrinth

Miku und Taku müssen sich also von Ruineninsel zu Ruineninsel vorarbeiten, die Samen finden und sie in eine Öffnung werfen, die wie ein riesiger Anus aussieht. Das wird immer schwieriger, die Stationen sind kleine Labyrinthe und der richtige Weg muss erst gefunden werden.

Dabei müssen wir weder kämpfen, noch können wir irgendwo herunterfallen oder haben Zeitdruck. Tatsächlich laufen wir einfach gegen eine unsichtbare Wand, wenn wir zu einer Kante kommen. Die Welt ist riesengroß und wunderschön gestaltet, es gibt sogar Tag, Nacht und verschiedene Wetterlagen. Es macht Spaß, mit dem Boot herumzusausen und die Karte zu erkunden.

Delfine begleiten ein Boot

Uppercut Games

Alte Story, wenig Inhalt

Trotzdem hätte dem Spiel noch eine Überarbeitung gutgetan, irgendetwas fehlt. Die Geschichte verspricht mehr, als sie hält. Ein Beispiel: Mikus „Gabe“ scheint einzig darin zu bestehen, dass Pflanzen um sie herum zu blühen beginnen, sobald sie sich ihnen nähert. Und weiter?

Nach welchem Muster die Rätsel in dem Ruinenlabyrinth ablaufen, hat man schnell herausgefunden. Außerdem ist diese „Die Natur rächt sich, weil sie ausgebeutet wird“-Story auch schon irgendwie alt. So ist „Submerged“ nach einer Weile einfach ein bisschen langweilig. Die Haupthandlung hat man in guten drei Stunden durchgespielt, für die Nebenquests braucht man etwas länger. Aber irgendwann kann die Graphik und die vielfältige Welt den Spielspaß auch nicht mehr retten.

Lobend muss aber der Sound erwähnt werden. Die Musik zusammen mit Naturgeräuschen entfaltet vor allem über Kopfhörer ihre volle Wirkung. Wer für eine kurze Zeit wirklich in ein Spiel eintauchen will, der oder die ist mit einem Ausflug in die Welt von „Submerged – Hidden Depths“ auf jeden Fall gut beraten.

Submerged in der Spielekammerlshow!

Chris Stipkovits, René Froschmayer und Diana Köhler sind heute in der Spielekammerlshow und stellen euch das Game vor.

Stream verpasst?

Kein Problem: Hier geht es zum Stream mit Diana, René und Chris:

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