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Daniela Ingruber

Ramona Waldner

fm4 doppelzimmer

Müssen wir die Freiheit mit Waffen verteidigen?

Die Kriegs- und Friedensforscherin Daniela Ingruber hat eine Theorie über den Abgang Merkels, unsere Erschöpfung nach der Pandemie und den Zeitpunkt von Putins Angriffskrieg. Im FM4 Doppelzimmer am Ostermontag versuchen Daniela Ingruber und ich, die allgemeine Ratlosigkeit, den Zorn und die Angst über den Krieg in der Ukraine einzuordnen und neue Perspektiven zu öffnen.

Von Elisabeth Scharang

In den letzten Wochen habe ich mit einigen meiner Freunde darüber diskutiert, was es bedeutet, mit Waffen das Land, in dem man lebt, zu verteidigen. Was würden wir tun, wenn, so wie in der Ukraine, unser Land militärisch überfallen würde?

Daniela Ingruber

Wolfgang Retter

Das FM4 Doppelzimmer mit Daniela Ingruber gibt es am Ostermontag ab 13 Uhr auf Radio FM4. Das ungekürzte Interview gibt es als Podcast zu hören.

„Die Jungen sollen gehen, aber ich würde bleiben und eine Waffe in die Hand nehmen“, sagte einer meiner Freunde. Das Haus, den Boden, die Stadt mit dem Leben verteidigen. Was nützt das Haus, wenn man kein Leben mehr hat, frage ich. Wie beschützt ein Mann seine Familie, wenn er sie alleine auf die Flucht schickt? Wenn er zerschossen, traumatisiert oder gar nicht mehr nachkommen kann, weil er im Krieg gefallen ist? Und in welche Rollenbilder sind wir zurückgestiegen, wenn es um diesen Krieg geht? Die Freiheit mit Waffen verteidigen - führt daran kein Weg vorbei?

Ich habe vor ein paar Wochen im österreichischen Privatfernsehen eine Kriegsforscherin in einer Diskussion gesehen, die ohne den aufgeregten, kriegsgeilen Tonfall, der mir so auf die Nerven geht, die Situation in der Ukraine analysiert hat. Ich war erstaunt, dass ich diese Frau nicht ständig in den Medien höre und sehe, weil ich ihre Einschätzung und die Art, wie sie die Lage erklärt, so spannend fand. Also habe ich ein Gespräch mit ihr vereinbart: Daniela Ingruber, Kriegs- und Demokratieforscherin. Ich habe sie darauf vorbereitet, dass ich eine sehr lange Liste an Fragen habe:

Hat Aufrüstung schon einmal einen Krieg verhindert? Wie entstehen moderne Kriege? Was kann eine „feministische Außenpolitik“ leisten? Kam Putins Angriff tatsächlich überraschend für die westliche Welt? Wodurch entsteht Freiheit?

Daniela Ingruber war die erste Europäerin, die 1991 als Friedensarbeiterin nach El Salvador gegangen ist und dort zwischen den beiden Bürgerkriegsfronten vermittelt hat. „Mein Leben teilt sich in die Zeit vor El Salvador und in die Zeit danach“, sagt sie über diese prägenden Erlebnisse, als der Krieg so nahe an sie herangekommen ist. Später unterrichtet sie an der Friedensuniversität in Costa Rica, einem Land, das kein eigenes Militär hat. In Österreich lehrt die gebürtige Lienzerin an der Uni Krems und ist zurzeit viel an Schulen unterwegs, um mit Jugendlichen und Kindern über Kriegs- und Fluchtbilder zu sprechen und ihnen dabei zu helfen, die Angst vor einem nuklearen Anschlag einzuordnen.

Daniela Ingruber

Elisabeth Scharang

Im FM4 Doppelzimmer werde ich für die kommenden Sendungen Menschen besuchen, die meine Fragen zu Themen beantworten, die nicht nur mich beschäftigen.

Am 1. Mai geht es mit Peter Filzmaier um die Verhaberung, die Intransparenz und den Schaden daraus für den Staat und die Demokratie in Österreich. Filzmaier ist als Politikwissenschafter den meisten über seine klaren Analysen innenpolitischer Ereignisse bekannt. Ist Machtmissbrauch Teil des Politikgeschäfts? Wen wollen wir als unsere Vertreter*innen in der Politik? Welchen Anteil haben wir alle an Korruption und Intransparenz in Österreich? Was interessiert euch, was regt euch auf? Schickt mir eure Fragen und Kommentare für das Gespäch mit Peter Filzmaier.

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