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Screenshot aus dem Videospiel "Nintendo Switch Sports"

Nintendo

In „Nintendo Switch Sports“ schwingen wir wieder die Controller

Über 15 Jahre ist es her, dass das bahnbrechende Game „Wii Sports“ die Welt erobert hat. Mit gehöriger Verspätung beweist nun „Nintendo Switch Sports“, dass das gemeinsame Konsolen-Sporteln eine zeitlos gesellige Tätigkeit ist.

Von Robert Glashüttner

Ach, die gute alte Wii-Mote. Es ist schon eine Weile her, als wir sie zum letzten Mal behände geschwungen haben, um im Wohnzimmer gemeinsam zu bowlen oder zu boxen. Sehr viele werden sich an die späten 2000er Jahre und die legendäre Wii-Konsole mitsamt „Wii Sports“ erinnern. Die damals ziemlich bemerkenswerte Bewegungssteuerung der Wii hat diese Sportspielesammlung so populär gemacht, dass sie bald sogar in Seniorenheime vorgedrungen ist. Videospielsporteln mit dem Schwingen einer Fernbedienung war ein paar Jahre lang ziemlich populär, und manche sind dem Spiel sogar bis heute treu.

Mittlerweile ist die Wii in kommerzieller Hinsicht natürlich lange Geschichte, aber der Herstellerkonzern Nintendo wäre blöd, wenn es nicht ab und zu einen Nachfolger zur Sportreihe gäbe. Deshalb gibt es jetzt „Nintendo Switch Sports“, und zwar eigentlich absurd spät, weil seit dem letzten Teil der Serie beinahe zehn Jahre vergangen sind.

Zurück zur Bewegungssteuerung

Was haben die Menschen anfangs nicht über den Namen Wii und den Fernbedienungs-Controller gelacht, bis beides die Welt erobert hat. Auch die Switch ist bekanntermaßen eine sehr erfolgreiche Konsole geworden, und viele wissen nicht, dass auch die Joy-Cons der Switch in Sachen Bewegungssteuerung einiges drauf haben. Die Schwing- und Drehbewegungen klappen hier mindestens so gut wie vor 15 Jahren bei der Wii – insofern ist es, wie gesagt, ziemlich erstaunlich, dass „Nintendo Switch Sports“ erst jetzt, fünf Jahre nach Konsolenveröffentlichung, erschienen ist.

Die sechs Sportarten sind größtenteils anders als im Original, aber manche Dinge ändern sich nie. Genau: Bowling ist auch dieses Mal wieder mit von der Partie, doch im Wesentlichen ist es dasselbe wie in 2006: Taste drücken, mit dem Arm schwingen, ein bisschen den Spin regulieren. Im Spezialmodus werden Hindernisse auf die Bahn gezaubert – ganz nett, aber es gibt in dieser Sammlung coolere Sportarten. Zum Beispiel Schwertkampf bzw. Chambara: Dabei können wir unsere innere Jedi-Ritterin rauslassen, müssen zwischendurch aber immer wieder auch richtig blocken. Zerschnetzelt wird hier aber natürlich niemand, Gegnerin oder Gegner werden nur in ein Wasserbecken bugsiert.

Screenshot aus dem Videospiel "Nintendo Switch Sports"

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Ausgerechnet Fußball

Ausgerechnet Fußball ist in „Nintendo Switch Sports“ erstaunlich innovativ und auch ziemlich witzig ausgefallen: Der Ball ist riesig, die Tore sind es auch. Dafür ist der Platz verhältnismäßig klein, und allzu viele Spieler*innen sind auch nie gleichzeitig am Feld. Wir kicken mit gezielten Armschwingbewegungen eines Joy-Cons, was am Anfang gar nicht einfach ist - mir ist zu Beginn die Wuchtl oft in irgendeine Richtung losgesegelt, nur nicht in die, die ich wollte.

Außerdem gibt es bei dieser Fußball-Variante den Shootout-Modus, also quasi 11-Meter-Schießen, wo man sogar – Beingurt sei Dank! – mit dem eigenen Fuß loskicken kann. Das ist ein nettes Gimmick, auf lange Sicht aber ein bisschen fad.

Screenshot aus dem Videospiel "Nintendo Switch Sports"

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Baggern und Blocken

Volleyball ist die vielleicht herausforderndste Sportart bei „Nintendo Switch Sports“, weil hier verschiedene Techniken wie Baggern, Blocken und Smashen abwechselnd zum Einsatz kommen. Praktischerweise sagt einem das Spiel (zumindest anfangs), welche Technik man bei der nächsten Ballberührung anwenden sollte.

Fehlen nur noch Badminton und Tennis. Das sind die schwächsten Disziplinen in diesem Paket, wo deren geradlinige Steuerung erst gar nicht groß erklärt wird. Ausholen, durchziehen, ehschonwissen. Nett und solide, aber nicht besonders.

Screenshot aus dem Videospiel "Nintendo Switch Sports"

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„Nintendo Switch Sports“ ist sympathisch, intuitiv, gesellig, kurzweilig, zugänglich für quasi jede und jeden, und damit ein solider Nachfolger von „Wii Sports“. Gleichzeitig ist die Casual-Sportspielsammlung zwar mit der gewohnt hohen Nintendo-Produktionsqualität ausgestattet, aber inhaltlich nicht allzu umfangreich. Ob einem das 45 bzw. 50 Euro (mit Beingurt) wert ist, muss jeder und jede für sich selbst entscheiden. Für viele Familien, die bereits eine Switch daheim stehen haben, dürfte die Antwort in vielen Fällen aber verständlicherweise Ja lauten.

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