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Munition

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mit akzent

Ich rechne jetzt nur noch in Patronenkugeln

Meiner Mutter ist immer kalt. In der größten Hitze läuft sie mit einem Pullover herum.

Eine Kolumne von Todor Ovtcharov

Ich war meine Mutter neulich besuchen, draußen hat der Frühling begonnen, es hat bereits 20 Grad, die Menschen werfen kurzärmelig Frisbees auf Wiesen - und sie hatte die Heizung aufgedreht. Ich bin ihr böse geworden. Ich sagte ihr, dass sich Putin nur dank ihr und ihrer dank russischem Gas aufgedrehten Heizung eine Handvoll Kugeln gekauft hat.

Ich messe neulich alles was in Russland hergestellt wurde in Patronen. Jeder, der sich eine Flasche russischer Vodka kauft, muss wissen, dass jede Vodkaflasche eine weitere Patrone für Putins Armee bedeutet. Das ist vielleicht nicht viel, aber stellt euch vor, dass ihr gerade mit dieser einen Patrone angeschossen werdet. Während ihr vom Vodka trinkt und hört, wie die Eiswürfel darin klappern, hört auch wie die Kugel, die ihr gekauft habt, durch die Luft saust. Seht jetzt die Augen des Menschen in dessen Richtung eure Kugel fliegt. Ja, genau eure Kugel, denn ihr habt sie hergestellt, eingepackt und an die Front geschickt und jetzt fliegt dieses kleine Stück Blei in einem Stahlmantel in Richtung der Stirn eines Menschen. Lasst euch den Vodka gut schmecken.

Und jetzt stellt euch vor, wie ihr euch russischen Kaviar gekauft habt. Wie viele Kugeln ist der wohl wert? Oder vielleicht ein ganzes Minengeschoß. In der Zeit, in der ihr euren Kaviar genießt, wird das in einen Minenwerfer geladen und bald danach fliegt sie in der Richtung eins Gebäudes. Splitter, klein wie Kaviarkugeln, werden töten, zerstückeln, zerstören. Mahlzeit!

Genau so habe ich mit meiner Mutter gesprochen. Sie stand auf und drehte die Heizung ab. Sie ist eh ein netter und sensibler Mensch. Sie zog sich noch einen Pullover an.

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