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Farce

Radio FM4 | Christian Pausch

Farce ist unser FM4 Soundpark Act des Monats

Wir haben mit der Musikerin über ihre Emo-Jugend, ihren offenen Umgang mit Mental Health und natürlich über das bald erscheinende Album „Not To Regress“ gesprochen.

Von Christian Pausch

Im FM4 Soundpark gibt es am Donnerstag, 19. Mai, eine Spezialstunde mit Farce. Wir sprechen mit ihr über die Liebe zu Musik, über Lieder, die sie ihr ganzes Leben lang begleitet haben und Fandom in all seinen schönen Facetten.

„Ich hoff, ich kann euch den ganzen Monat lang ärgern“, freut sich Farce schelmisch, als wir ihr die frohe Botschaft verkünden, dass sie unser FM4 Soundpark Act des Monats ist. Manche*r mag sich denken „Endlich!“ Immerhin ist Farce ja schon seit Jahren keine Unbekannte mehr in der Musikwelt und auf FM4 schon gar nicht. Spätestens seit ihrem 2018er Album „Heavy Listening“ ist sie eine Konstante der heimischen Szene.

Für mich ist die österreichische Musikszene meine Freunde und ich. Und der Rest ist einfach nicht so wichtig.

Konstant ist Farce auch in ihrem stets raffinierten Sound und sehr introspektiven Lyrics, gepaart mit oft tanzbaren, bisweilen sperrigen Beats. Viele Begriffe wurden auf diesen Seiten bereits verwendet, um die Musik von Farce in Worte zu kleiden: Distortion, Noise, Witz, Intimität, große Geste, Autotune und viele mehr. Als ich ihr die lange Liste vorlese, nickt Farce zustimmend und sagt: „Ich kann und will mich gegen nix wehren. Das stimmt alles immer noch.“ Für Farce selbst lässt sich ihre Musik aber ganz klar mit einem Wort beschreiben: Pop.

So vielschichtig und originell ihr Zugang zu Pop ist, genau so offen und persönlich sind ihre Texte. Es geht um Depressionen, Ängste und Zwänge. Sich so zu öffnen und die eigene mentale Gesundheit zum Umstand der Songs zu machen, ist für Farce ein ganz natürlicher Prozess: „Ich mache mir ja nicht die ganze Arbeit, um dann nicht auch selber einen emotionalen Release zu erleben.“

Für die Musikerin ist das Schreiben ihrer Texte und die Veröffentlichung ihrer Songs eine Form der Kommunikation, nicht nur nach außen, sondern eben auch mit sich selbst. Seit sie in Therapie geht, sagt Farce, schreibt sie noch ehrlichere Songs, aber hat auch gelernt ganz anders mit ihrer mentalen Gesundheit umzugehen: „Es sollte nie nur die Arbeit das Ventil sein für die psychische Gesundheit, das kann nur schief gehen.“

Farce

Radio FM4 | Christian Pausch

Alles ist Musik: Farce beim FM4 Interview im Skunk-Anansie-Shirt, und die Tasche ist ein subtiler Hinweis auf unser aller Emo-Vergangenheit.

Emo Never Dies

Auch ihre Jugend als Emo und somit auch Connaisseurin von Screamo, Hardcore Punk und Black Metal ist für Farce aus heutiger Sicht ein ihr sehr bewusster Teil ihrer Vergangenheit. Artists wie Imogen Heap oder „so schlimme Bands wie Brokencyde“ waren Vorreiter*innen, was z.B. Autotune angeht. Und der findet sich heute ja nicht nur bei Charlie XCX in dieser Form wieder, sondern eben auch bei Farce.

Die Emo-Szene selbst sieht sie aus heutiger Sicht aber gespalten, wie viele andere Musikszenen war auch diese eine hetero-männlich geprägte, in der es als nonbinary queere Person einfach nie safe zugegangen ist, wie sich Farce erinnert. Aber die frühen musikalischen Einflüsse und auch die Ästhetik haben auf jeden Fall einen starken Einfluss hinterlassen: „Da waren so viele Männer, die so schwul aussahen, die wirklich sehr weggegangen sind vom vorherrschenden Männlichkeitsbild. Das war ein kultureller Moment, wo viel zueinandergekommen ist.“

Das neue Album „Not To Regress“

Viel darf noch nicht verraten werden, denn das zweite Album erscheint erst Ende des Monats. „Es hat zehn Tracks. Es ist knackige 31 Minuten lang, und ich habe das Gefühl, dass es in diesen 31 Minuten erreicht, was ich erreichen wollte“, sagt die Künstlerin im FM4 Interview.

Erreichen wollte sie mit dieser Platte, dass man es immer wieder hören will, dass es Spaß macht und „dass es verschiedene Orte betritt“. Musikalisch soll das Album eine logische Weiterentwicklung des Farce-Sounds sein, aber nicht nur eingefleischte Fans werden ihre Freude haben, denn man kann auch erst bei „Not To Regress“ einsteigen und Farce für sich entdecken.

Die Release-Show wird am 21. Mai passenderweise beim Hyperreality Festival stattfinden. Passenderweise, weil Farce dort schon öfters aufgetreten ist und sie seither eine tiefe Freundschaft mit dem gesamten Team verbindet. Bis Ende Mai tanzen wir uns schon mal warm mit „Trophy Wife“, der ersten Single:

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