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Die FM4 Neuvorstellungen der Woche

Es gibt neue Lieder von Bibiza & Mola, Fiva, Roosevelt und Santigold. Ihr entscheidet, wer am höchsten in die FM4-Charts einsteigt.

Von Lisa Schneider

FM4 Charts: Jeden Samstag von 17 bis 19 Uhr auf FM4 und nach der Sendung online.

Bibiza & Mola - „viertelnachvier“

Die überproportional häufige Verwendung des Wortes „scheißegal“ ist total unterbewertet, Franz „Bibi“ Bibiza bestätigt das gerne. Mit der deutschen Musikerin Mola hat er ein Lied aufgenommen, das mit „viertelnachvier“ wohl eher die Nacht- als die Tageszeit meint. Irgendwie ist schon wieder alles den Bach runtergegangen, das mit Herz und Kopf geht einfach nicht zusammen. Ist aber alles halb so schlimm: Der selbstbewusste Fokus liegt am Fehlerwiederholen und hauptsächlich am „bei mir Bleiben“: Bibiza kann also jetzt schon, nach noch junger Karriere, geschickte Querverweise durch die eigenen Lyrics anbringen und außerdem jedes Mal ein, zwei, viele musikalische Versprechen einlösen. Rap und Gitarre, alles ist hier 90er-Jahre-Spirit, oben drauf die gute und die Tut-weh-Liebe. Scheißegal, ich will dich sehen.

Fiva - „So viel Meer“

Da sind wir also und sind wieder frei. So die Versprechungen von oben, aber tatsächlich, es fühlt sich ein bisschen wie Aufbruch an. Fiva, Großmeisterin eben dieser Aufbruchsstimmung, schickt nach drei Jahren endlich wieder eine neue Single los. Sie gehört in den Sommer, wohin sonst, der Titel verrät alles. Auch wenn wir den Wortschmäh mit „mehr“ und „Meer“ vielleicht schon kennen, rappt und singt ihn Fiva uns aus anderer Perspektive zu. Das ist ein Lied über das Individuum im großen Teich, der sich Gesellschaft nennt, und ist gleichzeitig ein Lied über die Tatsache, Teil von etwas Größerem zu sein. Verpasste Chancen, Drückeberger-Marathon, „Ich mach’s eh morgen“. Ist okay so, weil Fiva schreibt übers ewige Grübeln den Satz der Woche: „Zweifel sind Ehrensache“.

Roosevelt feat. Nile Rodgers - „Passion“

Große Träume werden manchmal wahr, Roosevelt hat sich einen erfüllt und war mit Legende Nile Rodgers im Studio (um nur ein Highlight zu erwähnen, ihr wisst schon, „Get Lucky“, das Riff, die für immer dankbaren Daft Punk). Das kommt auch zumindest ideell nicht von irgendwo, hat sich Roosevelt seit Beginn seiner Karriere subtil, aber trotzdem schon immer darum gekümmert, das schnöde Disco-Genre zu entstauben und wieder annehmbar cool zu gestalten. „Passion“ heißt jetzt also die gemeinsame Single, funky Grüße gehen raus ans Studio 54, dem vor allem in den 70er- und 80er-Jahren legendären Club in New York. Mick Jagger etwa hat’s dort gut gefallen, auch mit ihm hat Nile Rodgers gearbeitet, was denn auch sonst. Generationsübergreifender Glitzer- und Lebensenthusiasmus.

Santigold - „High Priestess“

Es gibt diese Stimmen, die durch die Zeit reisen, als wäre es gar nichts. Santigold veröffentlicht mit „High Priestess“ den ersten neuen Song seit vier Jahren, diverse Weltuntergänge und Familienangelegenheiten liegen dazwischen. Wer aber eben so scheinbar mühelos durch Zeiten und Trends reist wie sie, gibt letztere dann lieber auch gleich selbst vor. Vielleicht ist dieses Lied ein Teil dessen, was wir übermorgen „the future of punk rock“ nennen dürfen, das Spiel mit Cockiness, Ego-Hochstilisierung und Genregemüsegarten (gerappt wird auch!). Aber es ist halt auch wahr: we really want your thunder.

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