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In Sekunden eine Welt erschaffen

Knallbunt und schwarzweiß, Animationsspaß aus Österreich und palmgekrönte Tischgesellschaft aus Hongkong - das Kurzfilmkino beim internationalen Festival Vienna Shorts ist schier überbordend an Einfallsreichtum. 360 Kurzfilme aus 70 Ländern sind im Progamm von Vienna Shorts, das in Kinos und auf dem eigenen Filmportal online laufen wird. Am 25. Mai geht’s los.

Von Maria Motter

Vienna Shorts, 25. bis 30. Mai wieder auf großer Leinwand in verschiedenen Kinos und online bis 30. Juni. Zentrales Festivalkino ist das Stadtkino im Künstlerhaus Wien.

Bitte, wie viele Gefühle kann man an einer kleinen Haltestelle, auf einen Zug wartend, in vier Minuten durchleben? Im fulminanten Animationsfilm „Paco“ von Susanna Ruttnig und Stefan Tantana wird einem kleinen rosa Kaninchen ganz anders. „Paco“ ist einer der 360 Filme im Programm von Vienna Shorts. Das internationale Kurzfilmprogramm hat diesmal derart viel zu zeigen, dass es erstmals eine eigene, kostenfreie App anbietet - als erstes Filmfestival hierzulande.

Das Festival Vienna Shorts spielt von 25. bis 30. Mai 2022 wieder in richtigen Kinos, sogar open air in der Baulücke mit der Bezeichnung „Wild im West“. Zudem kann das Publikum einen großen Teil des Programms über die festivaleigene Plattform streamen.

Ein gezeichnetes rosa Kaninchen aus dem Animationsfilm "Paco" von Stefan Tantana und Susanna Ruttnig.

Stefan Tantana, Susanna Ruttnig

Kleiner rosa Hase ganz groß: „Paco“ hüpft, zittert, kaugummikaut auch am Vienna Shorts.

App und Website von Vienna Shorts ermöglichen einen Überblick über die vielen Programmschienen. „Paco“ findet sich in der Schiene „Ungewöhnliche Paare“, für die jeweils zwei Kurator*innen ihre Lieblingskomödien ausgewählt haben.

„Die Auswahlkomitees von Kurz- und Animationsfilmfestivals sehen üblicherweise mehrere hundert Filme pro Jahr. Da kann einem schon einmal der Spaß vergehen. Aber was finden unsere Programmer:innen und ihre internationalen Kolleg:innen eigentlich auch nach dem zehnten Mal noch lustig?“ 5.000 Einreichungen bekam Vienna Shorts diesmal. Die Filme im Programm kommen aus 70 Ländern. Vienna Shorts ist Österreichs einziges qualifizierendes Festival für die Oscars als auch für den Europäischen Filmpreis, die britischen BAFTA und den Österreichischen Filmpreis.

Highlights

* FIDO steht für „Fiction and Documentary“ und ist eines der vier Wettbewerbsprogramme. Und FIDO ist in sechs Programmen fürs Kino aufgeteilt, macht also gleich vorab FOMO.

Eine Hong Konger Tischgesellschaft. Szene aus dem Kurzfilm "All the Crows in the World" von Yi Tang.

Yi Tang

Tang Yi gewann für „All the Crows in the World“ die Goldene Palme bei den Filmfestspielen von Cannes 2021.

* Heute ins letzte Jahrhundert schauen: Kurzfilme aus 100 Jahren Filmgeschichte laufen im Wiener Metro Kino. Das italienische Archivfilmfestival Cinema Ritrovato und das National Film Board of Canada schnürten zwei Gastprogramme. Der Blick in die auf Film festgehaltene Geschichte „soll nicht zuletzt die Erinnerungen von einst mit den Wahrnehmungen von heute verschmelzen lassen“.

* Open air bei freiem Eintritt: In der Ukraine vor dem Krieg spielen elf Filme, die am 26. Mai in der Baulücke „Wild im West“ in der Mariahilfer Straße 166-168 laufen werden. Olha Raiter, Programmleiterin und Mitbegründerin des internationalen Kurzfilmfestivals von Lwiw, und Olena Syrbu, Kulturmanagerin und Kuratorin des offenen Archivs Kinography, sind Artists in Residence in Wien und haben die Filme für „Ukraine. In Freud und Leid“ gewählt. Am 27. wird dann dort schöner Trash gefeiert mit dem Kurzfilmprogramm „Très chic“.

Zwei Menschen umarmen einander innig. Szene aus dem Kurzfilm "In Joy" von Maryna Roshchyna.

Maryna Roshchyna

„In Joy“ von Maryna Roshchyna

* MUVI, der österreichische Musikvideopreis, wird am 27. Mai zum bereits zehnten Mal verliehen und Anthea gibt ein Konzert.

* „Late Night“ im Stadtkino im Künstlerhaus dürfen die Lautsprecherboxen aufgedreht werden: Die Abende von 26. bis 28. Mai sind jeder einem Genre gewidmet, Musikvideo, Tanzfilm und Thriller sind zu erleben. Wenn der Boden im Saal wackelt, fährt gerade eine U-Bahn durch.

* „Gemeinsam sind wir weit gekommen“: So ist der Eröffnungsabend im Gartenbaukino überschrieben. Vom 9-sekündigen Trailer von Thelyia Petraki über die „Opening Speech“ von Norman McLaren aus dem Jahr 1961 über das Drama „Displaced“ von Samir Karahoda über zwei Tischtennisspieler im Kosovo bis zu Musikvideos für Oehl (43 Sekunden, Regie: Ariel Oehl) und Fatboy Slim (3 Minuten, Regie: Spike Jonze) spiegelt sich da das ganze Spektrum der Vienna Shorts wider.

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