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„Belle“ ist „Die Schöne und das Biest“ im Metaverse

Der japanische Animationsfilm „Belle“ ist ein Film darüber, wie man reales Trauma im digitalen Raum überwindet.

Von Natalie Brunner

Mit „Belle“ läuft diese Woche endlich der nächste, heiß erwartete Anime des japanischen Filmverleihs Tōhō (Home of Godzilla) in unseren Kinos an. In seinem Erscheinungsjahr 2021 war er der dritterfolgreichste Film an Japans Kinokassen. „Belle“ ist ein visuell vollkommen in seinen Bann ziehendes Meisterwerk aus dem Studio Chizu, das von Vielen als möglicher Nachfolger des wegen der Filme von Hayao Miyazaki zu Weltruhm gelangten Studio Ghibli gehandelt wird.

Zwar fehlt in „Belle“ die feinfühlige Agenda vieler Ghibli Produktionen, dennoch wird auf kluge und leicht verständliche Weise eine komplexe und sehr wichtige zeitgemäße Frage verhandelt: Der emotionale Status quo des zum Teil digitalisierten Geschöpf gewordenen Menschen. „Belle“-Regisseur Mamoru Hosoda ist für seinen Animationsfilm „Mirai“ 2018 für den Oscar nominiert gewesen.

„Belle“ ist eine Romanze, die im digitalen Raum, einem Metaverse, spielt, was aber auch reale Konsequenzen für die Teenager hat, die sich dort eine neue Identität geschaffen haben. Die 17-jährige Schülerin Suzu lebt mit ihrem Vater in einer kleinen Stadt im Süden Japans. In Flashbacks sieht man, wie sie auf tragische Weise als Kind ihre Mutter verloren hat. Das Trauma lässt sie nicht los und isoliert sie emotional. Suzu war als Kind eine gute Sängerin; Musik war die große Leidenschaft, die sie mit ihrer Mutter verbunden hat. Mit deren Tod hat Suzu auch die Fähigkeit zu singen verloren.

Ihre beste Freundin Hiroka überredet Suzu, sich im Metaverse „U" anzumelden. In der virtuellen Welt wird sie zu ihrem Avatar, der spektakulär schönen Bell. Sie kann wieder singen und wird schnell zum virtuellen Superstar. Ihr großes Konzert wird von einem berüchtigten Störenfried gesprengt, dem Drachen von „U“. Sofort als Seelenverwandter erkannt, hebt er Suzus emotionale Welt aus den Angeln. Aus der Faszination wird wie in dem Märchen und dem darauf basierenden Disney Film schnell Anziehung und Liebe.

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Aber, das bringt die Digitalisierung mit sich: Suzu versteht, dass sie dem realen Menschen hinter dem Drachen zur Seite stehen muss, um ihren Love Interest in der digitalen Welt aus dem Strudel der Zerstörung zu befreien.

Klug wird in „Belle“ gezeigt, wie Taten und emotionale Strategien in der realen und digitalen Welt verknüpft sind. Der Animationsfilm ist eine zeitgemäße Adaption des Märchens „Die Schöne und das Biest“, die zeigt, wie Menschen im digitalen Raum andere Identitäten annehmen und durch ihr dortiges Lieben und Leben gemeinsam realweltliche Traumata überwinden können.

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