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Portrait Euroteuro

Christian Benesch

FM4 Soundpark Weekly

Neue Musik von Sharktank, Euroteuro, Vivin, u.v.m.

Eisschlecken an der Donau, Party im Waschsalon, mit verwaschenem Blick durch die Stadt und das Verlorengehen an den Weggabelungen des Lebens: das sind die neuen Videos und Singles aus Österreich.

Von Andreas Gstettner-Brugger

Wahrscheinlich trocknet noch der Schlamm auf Hosen, T-Shirts, Blusen, Haaren, Augenbrauen und unter den Fingernägeln vom vergangenen Nova Rock Wochenende. Da hatten es Fiva und DJ Phekt entspannter. In ihrer Reihe „Sommer am Ponyhof“ waren gestern Filmemacherin Mirjam Unger und Rapper Yugo zum Grillen zu Gast.

Vielleicht seid ihr ja auf der Regenbogenparade gewesen und habt unseren FM4 Truck besucht? Mit über 250.000 Menschen war es ein starkes Zeichen für Solidarität, Diversität und ein Zeichen der Lebendigkeit nach zwei Jahren Pandemie.

Manche von Euch haben es sich vielleicht auch in einem Strandbad gemütlich gemacht. Was beim Chillen am Wasser nicht fehlen darf, ist ein Eis. Den Soundtrack dazu hat die Band Yolly in den sehr humorigen und funkigen Indie-Pop-Song „Gelati“ gegossen. Vielleicht ist es nicht DER Anwärter auf Sommersong des Jahres aus Österreich, aber mit seinem Charme sei er hier einmal empfohlen.

Wenn ihr gerne einen Sommerabend mit vielen Freund*innen und guter Live-Musik bei Euch zuhause haben möchtet, dann bewerbt euch für die FM4 Private Session mit OSKA. Die charmante Sängerin hat uns schon ein bisschen verraten, was sie bei diesen besonderen Konzerten vor hat.

Sharktank - „Busy“

Schon letztes Jahr haben sie mit ihrem flockigen Indie-Fusion-Projekt Sharktank und dem Debüt „Get It Done“ bewiesen, dass sie ein gut funktionierendes und innovatives Trio sind: Sharktank, das sind Rapper Mile, Produzent Marco Kleebauer und Sängerin/Gitarristin Katrin Paucz, ist wie eine Wundertüte. Man weiß nie so genau, was man bekommt, aber man weiß, dass es Spaß machen wird und guttut.

So ist auch der neue Song „Busy“, eine fröhlich dahingroovende Indie-Nummer mit Rap-Passagen, die von dem stressigen Freizeitleben erzählt und dem Gefühl, sich einfach zurückziehen zu wollen. Da haben Sharktank aber eine bessere Lösung: Lade doch deine Freunde zu dir ein oder noch besser: Geht gemeinsam in einen Waschsalon und feiert dort eure Party. So zu sehen in dem lustigen Video von Clemens Niel, mit Schaum und Schleudergang inklusive. Den liebevoll gestalteten Abspann solltet ihr euch nicht entgehen lassen!

Euroteuro - „Mond“

Immer wenn ich „Autogrill“ von Euroteuro höre, bekomme ich die Nummer nicht aus dem Kopf und gleichzeitig steigen Bilder von einer typischen Raststation an der italienischen Autobahn auf, wo ich gerne meinen Cappuccino und frisch gepressten Orangensaft als Urlaubseinstand trinke. Das Musiker*innen-Kollektiv rund um Songwriter und Performer Peter T. Getourt hat nach den letzten Aufnahmen zu „Volume II“ das noch bestehende Set-Up im Studio genutzt, um eine kleine Session zu machen, bei der ganz spontan die Nummer „Mond“ entstanden ist.

Genau so war es auch mit den Lyrics. Sie seien aus einem stream of consciousness geboren worden. Aus der inspirierenden Musiksession heraus hat Peter versucht, die Gefühle der Rastlosigkeit und der Sehnsucht in Worte zu packen und hat einfach drauflos gesungen. Diese spontanen Aufnahmen sind auf „Mond“ zu hören. Der Song erinnert an die 80er und Acts wie Kraftwerk und Andreas Dorau. Dazu passend ist das Video von Lucas Jankoschek ein großer Blurr, ein unscharfes Driften durch die Stadt.

Vivin - „Flash“

Dass man in schweren Zeiten Menschen um sich braucht, die einen auch stützen, ist den meisten Menschen in den vergangenen zwei Jahren noch mehr bewusst geworden. Die Musiker*innen der Band Vivin, die sich aus der Pop-Truppe Giantree entwickelt hat, haben diese Erkenntnis in einen hoffnungsvollen Indie-Song gepackt. „Flash“ ist ein elektronisch angehauchtes Stück, bei dem Vivin wieder mehr zur Gitarre und Bass gegriffen haben, ohne gleich den Rock auszupacken.

„Flash“ ist auch der Vorbote zum neuen Album „Seeds“, das am 1. Juli erscheinen wird. Auf der gesamten Platte soll es zu dem Indie-Gitarrenursprung zurück gehen. Die Themen sind vielfältig: die Ups and Downs des Lebens, der Liebe und das Festhalten an der Hoffnung auf Entwicklung. Wir sind gespannt auf das neue Werk.

Karmic - „Moonbeams“

Die Stimmen von Laura Baruch und Kylee Katch nehmen einen sofort gefangen. Dazu ein spannendes Arrangement, Soundlandschaften und Beats von Karmic und schon ist ein genialer, zeitgemäßer Song entstanden. „Moonbeams“ ist ein unglaublich frischer und gleichzeitig spannend reduzierter Popsong, der mit viel Liebe zum Detail produziert worden ist.

Die Band, die zur einen Hälfte in den USA und zur anderen in Österreich beheimatet ist, besteht aus Menschen aus vier verschiedenen europäischen Ländern. Diese Diversität und Buntheit sind es vielleicht, die die Songs von Karmic so frisch machen. „Moonbeam“ ist dabei eine schöne Nummer darüber, wie sehr wir uns gegenseitig in Beziehungen beeinflussen können. Ob es zu zwischenmenschlichem Regen oder Sonnenschein kommt, ist dabei der Kombination überlassen. Und nach der Single „Moonbeams“ zu urteilen, wird das neue Album ein großartiges Werk werden.

Ein Gespenst - „Kaffee“

Mit seinem Buch „Salonfähig“ hat Autor und Musiker Elias Hirschl letztes Jahr inmitten der großen ÖVP-Krise den Vogel abgeschossen. Elias kann sich aber nicht nur gut in politische Führungsfanatiker hineinversetzten, sondern auch gute Songs schreiben.

Zusammen mit Rapper und Produzent Christopher Hütmannsberger hat er im ersten Lockdown das Projekt Ein Gespenst gegründet. Nachdem die Pandemie nun schon ein zweites Jahr gedauert hat, gibt es logischer Weise auch einen zweiten Release. Einen Vorgeschmack bietet die Single „Kaffee“, die mit ihrem eigenwillig lakonisch klingenden Refrain irgendwo zwischen Indie-Wienerlied und Diskuspop pendelt.

Auch noch gut und gut zu wissen

  • Lucy Dreams haben ihr Album herausgebracht: „Götterfunken“, so der erhellende Titel. Im Interview hat das Trio, bestehend aus zwei Menschen und einem Computer, erzählt wie die Zusammenarbeit von Fleisch und Blut mit Nullen und Einsen funktioniert.
  • Sie sind richtige Workaholics, wenn es um ihre Musik geht: Kreiml & Samurai releasen schon wieder eine neue Single. Der Song „Oda a ned“ motiviert mit einem schönen Video. Von wegen es ist schwer, den inneren Schweinehund zu überwinden.
  • „Stadtkind“ nennt sich das neue Album von Strandhase. Darauf zu finden ist das schöne Stück „Tourist“, ein Song über das Verlorengehen an den Weggabelungen des Lebens.
  • Wunderschön smoothe, kratzige Samples, ein starker Text, ein guter Flow und harsche Beats: die Kombination von Spilif & Rudi Montaire auf der neuen Single „Im Vorbeigeh’n“ ist fantastisch, fresh und funky.

FM4 Soundpark Weekly

In dieser wöchentlichen Rubrik servieren Lisa Schneider und Andreas Gstettner-Brugger musikalische Häppchen aus Österreich. Neue Bands und Songs, Videos und Konzerthighlights quer durch den stilistischen Gemüsegarten.

  • Der Grazer Audiovisuelle Künstler und Musiker Lukas Sulzer hat ein neues Projekt namens forrest.mov gegründet, das mit zeitgemäßem Soul und stimmlicher Leichtigkeit an Lou Asril erinnert. Die Single „latency“ schmiegt sich sanft, aber eindringlich in die Gehörgänge.
  • Cellist Lukas Lauermann hat den „End Titel“ zu der Dokumentation „Albenland“ geschrieben. Ein wundervolles und berührendes Streicherstück, mit einem Video von Natalie Ofenböck
  • Zanshin, der Tausendsassa der Wiener Elektronik Szene und Teil von Ogris Debris, hat ein neues Album „In Any Case Of Any Chance“ veröffentlicht. Die Reise darauf geht von Club-Krachern über Hip Hop Beats bis zu Ambient-Klangflächen, wie Stefan Trischler im Interview mit Zanshin herausgefunden hat.
  • Manchen scheint es leicht von der Hand zu gehen, so wie den Rappern Kizmet & Hias Ledger. „Easy“, produziert von Kenny Katan, soll das alchemistische Talent der beiden, aus Schei*e Gold zu machen, deutlich machen.
  • Letzten Donnerstag haben wir euch im FM4 Soundpark die neuen Platten von Lucy Dreams und Zanshin vorgestellt, dazu die neuen Singles von Paul & Pets, Oehl, Euroteuro, Homonym, Gebrüder Moog und viele mehr. Noch dazu hat uns OSKA verraten, was sie für die FM4 Private Session vor hat.
  • Und in der vergangenen Soundpark Sonntagnacht hat Stefan Trischler Zanshin ausführlich zu Wort kommen lassen, auch Kenji Araki war zu Gast und das neue Tosca Album hat er auch präsentiert.

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