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FM4 Hiphop Lesekreis

Pharrell ist zeitlos

Rap ist und bleibt Musik für junge Menschen. Und Pharrell Williams bleibt für immer jung.

Von Mahdi Rahimi

Alternde Rapper, und es sind eigentlich ausschließlich Männer, sind so eine Sache. In Anbetracht dessen, dass sie älter und reicher werden und es ihnen schwer fällt, weiterhin über ihre Eskapaden in der Jugend zu rappen, wo sie “Street Hustler” waren, werden sie entweder zu Karikaturen ihrer Selbst (*cough* Pusha T *cough*), oder zu Lachfiguren und Maskottchen von TechBros und sonstigen Menschen, die sich nicht mal so wirklich für deren „Brand“ interessieren, geschweige Musik oder Persönlichkeit.

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Dies kann man an Hand einer ganzen Reihe an Rappern, angefangen von Dr. Dre und in absoluter Vollendung gebracht von Jay-Z, betrachten. Jay-Z, in Mitten einer Midlife Crisis und vollkommen verloren in einer Welt voller reicher Menschen, mit einer Frau, die mehr verdient als er, hält es für eine gute Idee in seinem ehemaligen Wohnblock Marcy Projects eine “Bitcoin Academy” zu starten. Dies ist aber nicht die erste großartige Idee von Jay-Z als Teil des “Wealth Gospel”, weil er ja schon seit über 15 Jahren als Maskottchen der Gentrifizierung und “Urbanisierung” von Brooklyn als Schutzpatron dient. Mit Jay-Z als Vorzeige Rapper einer Boomergeneration steht es so schlecht, dass selbst seine Tochter sich leicht dafür schämt mit ihm assoziert zu werden.

Natürlich ist es nicht bei allen so. Scarface z.b. brachte ein tolles Alterswerk raus und interessiert sich derzeit auch mehr für Themen wie „Mental Health“ und dass er als Lokalpolitiker in seiner Gemeinde weiterhelfen kann.

Dann gibt es aber auch Pharrell. Pharrell beliefert die Welt seit den 90er Jahren mit Hits.

Mit knapp 50 Jahren hat er noch immer das physische Aussehen von einem 30-Jährigen und die geistige und musikalische Frische eines 17-Jährigen, der gerade FruityLoops entdeckt und probiert. Mit „Cash In, Cash Out“ liefert Pharrell wieder einen Sommerhit, diesmal mit Hilfe von 21 Savage und Tyler, the Creator, seinem nicht-biologischen Neffen, der wie Pharrell an die transformative Kraft von Skateboarden und Musik glaubt und nicht an TechBros und Hedge Fund Manager.

Die Nummer selbst besticht inhaltlich mit 21 Savages Bewerbungsschreiben als neuer Weltbank Präsident („Put me in a third world country in the middle of the slums I’ma turn it to a million dollar street“) und Tylers brag gegen Leute auf Gästelisten („I’m the headline, you’re a +1“) und großem Entertainment-Faktor. Und mit Pharrell, der sich diesmal zurück hält, den Beat liefert und sonst als Guru und Inspiration des „sophisticated braggadocio rap“ dient.

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