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The Cradle Betonskatepark

The Cradle

Go Skateboarding DAy

„The Cradle“-Skatepark feiert 20 Jahre Skate-Geschichte

Vor zwanzig Jahren ist im Tiroler Brixlegg einer der ersten großen Skateparks aus Beton entstanden und hat neue Maßstäbe gesetzt. Am Go-Skateboarding-Day feiert eine Doku über den inzwischen weit über die Landesgrenzen hinaus bekannten Park Premiere.

Von Simon Welebil

„Unser Park liegt zwischen zwei kleinen Dörfern und einer kleinen Stadt, deshalb ist nicht so viel los, und es ist einer der ersten Riesen-Betonparks in Europa“. So charakterisiert Fabio Rieser, der Obmann des Skate & Board Clubs 31 aus Brixlegg in Tirol ihren Skatepark, der als „The Cradle“ nicht nur weit über die Grenzen des Ortes, sondern selbst des Landes hinaus bekannt ist.

Wie so ein Skatepark überhaupt nach Brixlegg, aufs Land gekommen ist, zeichnet nun eine Doku nach, die am Go-Skateboarding Day, dem 21. Juni 2022, im Skatepark Premiere feiern wird.

Anfang der 2000er-Jahre hätten viele Gemeinden rund um Brixlegg Pläne für Skateparks gehabt, aber hier hat man es geschafft, sie davon zu überzeugen, etwas „Gscheites“ zu errichten. Bauen sollten es diejenigen, deren Parks die lokalen Skater aus dem „Thrasher“-Magazin kannten, die legendäre Dreamland-Crew aus Oregon. Dort hielt man es freilich zuerst für einen Scherz, als die Anfrage aus Brixlegg per Mail eintrudelte.

„Best Park in entire planet“

Gekommen ist die Dreamland-Crew schließlich trotzdem, um hier ihren ersten Park außerhalb der USA zu errichten. Als Motto wurde ausgegeben: „building not just the best park in Europe, but the best park in the entire planet“. Und diesem Ziel ist man ziemlich nah gekommen: Die Betonbowl in Brixlegg wurde mit einem ikonischen Feature ausgestattet, das einer Babywiege aus Beton gleicht, die man kopfunter fahren kann und die dem Park auch den Namen gegeben hat: „The Cradle“.

Große internationale Contests wie die „Etnies Bowlmasters“ haben den Ruf des Parks noch mal gestärkt und ihn zum Reiseziel für viele Skateboarder*innen gemacht.

DIY-Fortsetzung

Die lokalen Skater*innen haben sich von ihren Idolen aus den USA einiges abgeschaut. Die Sanierung des Parks, die wegen der winterlichen Bedingungen immer wieder nötig ist, und den Ausbau haben sie selbst in Angriff genommen. Jedes Jahr wird von den 50-100 Vereinsmitgliedern ein kleiner Teil dazubetoniert, sodass mittlerweile eine Betonlandschaft aus Bowl- und Street-Elementen von über 4.000m² vorhanden ist. „Es wird jedes Jahr besser und größer“, sagt Fabio Rieser.

„The Cradle. 20 Years of Skateboard History“ feiert seine Open-Air-Premiere am 21.6. 2022 im The Cradle-Skatepark in Brixlegg im Rahmen einer lockeren Skatesession mit Musik und Verpflegung. Am 24.6. gibt es dann auch eine Vorführung im Leokino in Innsbruck mit Afterparty im Dachsbau.

„The Cradle. 20 Years of Skateboard History“ von Conkreative Film Production zeichnet diese Entwicklung nach, ein schönes Stück lokaler Skategeschichte von engagierten Jugendlichen, die Bürgermeister und zweifelnde Gemeinderäte überzeugen mussten, ein Grundstück und die Finanzierung für ein Projekt bereitzustellen, das schlussendlich zur Erfolgsgeschichte geworden ist.

Schluss ist nach 20 Jahren noch immer nicht, vor allem eine Sache ist dem Vereinsobmann Fabio Rieser eine Herzensangelegenheit: „Das nächste große Thema ist nach 20 Jahren endlich einmal ein Klo hinzubauen“, sagt Fabio im Interview. Und vielleicht noch eine überdachte Skatemöglichkeit für den Winter.

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