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Lizzo in einem Netzkleid

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Lizzos Album „Special“: Selbsthilfe als Party

Das Warten und Teasen hat ein Ende: Lizzo ist zurück mit ihrem ersten Album seit drei Jahren und ihr neues Album „Special“ ist ein Feuerwerk der Greatest-Hits-Zitate vergangener Jahrzehnte.

Von Natalie Brunner

Nach monatelangen Vorankündigungen und zwei Vorab-Singles ist Lizzos Album „Special“ nun heute endlich erschienen. Die Leadsingle des Albums, „About Damn Time“, eroberte TikTok und Radiosender gleichermaßen und erreichte Platz 2 der Billboard Hot 100 und Platz 1 der US Radio Songs Charts.

Plattencover von Lizzos "Special": Lizzo mit Paillettenhaube

Atlantic US

An „Special“ haben Producer mit großen Namen wie Mark Ronson, Terrace Martin oder Rick Rubin mitgearbeitet.

„Special“ erscheint übrigens kurz nach Lizzos erster Emmy-Nominierung. Anfang dieser Woche erhielt Lizzo eine Nominierung für ihre Reality Shows „Lizzo’s Watch Out for the Big Grrrls“, in der sie Tänzerinnen für ihre Background Tanzgruppe sucht.

Lizzo will zugängliche Musik machen, die Menschen aufbaut, ohne ihnen ein Heile-Welt-Szenario vorzugaukeln. „Special“ ist ein für meinen Geschmack kurzes Album. Es sind 12 Songs, die sie in knapp 36 Minuten Laufzeit unterbringt. Alle Nummern sind zwischen 2.30 und 3.30 perfekt radiotaugliche Euphorieschübe für zwischendurch. Lizzos viertes Album „Special“ fühlt sich vom ersten Moment an, wie eine Party, die sie zu Ehren der geneigten Hörerin und für sich selbst schmeißt.

Am deutlichsten wird ihr Mission-Statement auf dem Titeltrack des Albums, dem Song „Special“.

In einem Interview sagte Lizzo über den Song, „dass sie hofft, mit ‚Special‘ trotz der lyrischen Härte ein nützliches Musikstück gemacht zu haben“. Alles, was sie mit ihrer Musik will sei, „den Menschen zu helfen“, so Lizzo, die in einem Review ein Leuchtturm der twerkenden, flötenspielenden Body Positivity genannt wurde.

Die erfolgreichen Vorabsingles „About Damn Time“ und die Beastie-Boys-sampelnde Nummer „Grrrls“ waren auch schon Hinweise auf den musikalischen Weg, den Lizzo durchgängig auf „Special“ beschreitet: Eine Mischung aus 70s-Disco, 80er-Synth Pop und Hip Hop, so dass auch die Generation 30+ aufspringt und Lizzos Dance-Routinen TikTok performt.

Mit dem Song „Break Up Twice“ setzt Lizzo eine Hommage an Lauryn Hill. Lizzo kombiniert die Melodien aus Lauryn Hills Hit „That Thing“ mit einer lebhaften Produktion. Im Text fordert uns Lizzo in einem Girlfriend-Pep-Talk dazu auf, die Lage mit dem oder der Partner*in zu klären, bevor man Hals über Kopf aus der Beziehung flieht. „Break Up Twice“ ist eine Zusammenarbeit mit Mark Ronson die den 1968 auf Stax Records erschienen Soul Klassiker „Private Number“ sampelt-

Der größte Party-Moment auf „Special“ ist „Everybody’s Gay“. Ein Geschenk für alle, die schon in ihrer Kindheit gerne den Disco-Wurlitzer angeworfen haben. Eine Nummer, zu der sehr gut Michel Jackson mit Lionel Ritchie an der Decke moonwalken könnte.

Lizzos Album „Special“ ist ein wohlkalkuliertes Geschenk. 36 Minuten Encouragement und Party, mit denen sie uns wohl im Gedächtnis bleibt. Und wetten, dass ihr diese Nummer in den kommenden 365 Tagen mehr als einmal auf Geburtstags- und Nichtgeburtstagpartys hören werdet.

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